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Schnecken im Garten bekämpfen: Was hilft gegen Schnecken im Hochbeet?

Was hilft gegen Schnecken?

Schnecken im Garten: Allgäuer Garten-Expertinnen geben Tipps gegen die Tiere

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    Schneckenkrägen können die Tiere von Pflanzen abhalten. Sie sollten in den Boden ragen und außen gewölbt sein.
    Schneckenkrägen können die Tiere von Pflanzen abhalten. Sie sollten in den Boden ragen und außen gewölbt sein. Foto: Tamara Briegel

    Sie tummeln sich auf Gurke, Salat und im Blumenbeet, und hinterlassen angeknabberte Blätter: Schnecken sind in diesem Jahr besonders eifrig in den heimischen Gärten aktiv. Wie Pflanzen vor den Tieren geschützt werden können, erklären Lehrerin Tamara Briegel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten und Roswitha Weissenbach, Erste Vorsitzende des Kreislehrgartens Oberallgäu.

    Gibt es gerade mehr Schnecken als sonst?

    In diesem Jahr gebe es auffallend viele Schnecken, sagt Tamara Briegel. Es seien sogar so viele, dass sie auch an Pflanzen gehen, die sie sonst eher meiden. Das liege an dem feuchten Wetter, aber auch daran, dass die Gärten wegen der Nässe weniger oft gemäht werden.

    Das gebe den Schnecken Zeit, sich auszubreiten. Dazu kommt, dass es in vielen Gärten ein Ungleichgewicht gebe: Weil sie augenscheinlich perfekt gepflegt sind, fehlt natürlichen Fressfeinden der Schnecke der Unterschlupf, sagt Roswitha Weissenbach. Gemeint sind Igel, Frösche oder Blindschleichen. Mehr "Natur" im Garten, kann Schnecken zurückhalten, sagen Briegel und Weissenbach.

    Tipps: Was kann man gegen Schnecken im heimischen Garten tun?

    Hat man die Tiere erst einmal im Garten, haben die Fachfrauen Tipps, um sie wieder loszuwerden: Weissenbach empfiehlt für Hochbeete sogenannte Schneckenzäune. Die sind meist aus Kupfer. Sie werden um die Pflanzen aufgestellt. Schnecken können im besten Fall nicht an ihnen hochklettern. Allerdings müsse man darauf achten, dass die Zäune nicht von anderen Pflanzen berührt werden - sonst gelangen sie an ihnen entlang doch zur Pflanze. Und noch ein Tipp von Briegel: Schnecken können graben. Die Zäune oder auch Schneckenkragen sollten also ein paar Zentimeter weit in den Boden ragen. Oder sich wölben: Denn Schnecken können nicht über Kopf kriechen. Ebenso abhalten kann Schnecken Schafswolle, die um die Pflanzen gelegt werden, sagt Weissenbach.

    Wer Schnecken in seinem Garten absammelt, der sollte das am frühen morgen, oder sogar im Dunkeln tun, sagt Briegel. "Da findet man die Tiere am Besten. Sie sind im Dunklen nämlich aktiver." Wer in seinem Garten mit Holzbrettern ausgelegte Wege hat, der findet darunter meist die größte Ansammlung der Tiere. Das könne man sich zum Nutzen machen: Ein kleines Holzbrett im Beet bietet den Tieren einen Unterschlupf - und macht es einfacher, sie zu finden.

    Sind sie ersteinmal eingesammelt, ist es ein "No-Go", sie in den Garten des Nachbarn zu werfen, sagt Weissenbach. Laut Briegel gibt es die Regel: Ist die Schnecke zwanzig Meter weg vom Garten, kommt sie nicht mehr zurück. Überprüfen lasse sich diese aber nicht.

    Diese Fehler sollte man beim Entfernen von Schnecken vermeiden

    Auch Fehler werden beim Entfernen von Schnecken gemacht: Schneckenkorn, da sind sich die Fachfrauen einig, ist nur im äußersten Notfall zu verwenden. Und wenn es unbedingt sein muss, dann sehr sparsam und nur versteckt unter Brettern, damit es nicht anderen Tieren wie Vögeln schaden kann. Ebenso könne man spezielle Schneckenkornfallen verwenden. Wie man die abgesammelten Tiere tötet, darüber sind sich die Expertinnen uneins. Klar sei aber: Schnell muss es gehen.

    Wer sie durchschneidet, sagt Weissenbach, müsse unbedingt darauf achten, dass die Tiere wirklich tot sind. Briegel sagt: Es könne vorkommen, dass die Schere die Schnecke nicht tötet. Es würde die Tiere quälen. Briegel sammelt die Tiere und übergießt sie mit kochendem Wasser. Das Eiweiß in den Tieren gerinne so schnell, dass die Tiere sofot getötet werden. Salz, sagen die Frauen, quält die Tiere und sollte nicht verwendet werden.

    Briegels Erfahrung habe gezeigt: Bierfallen bringen nichts. Dabei werden Becher gefüllt mit Bier eingegraben. Diese würden die Tiere nur anziehen - und obendrein Insekten und andere Lebewesen töten. Ebenso sollte man bei diesem feuchten Wetter auf keinen Fall mulchen. Das fördert die Feuchtigkeit im Boden und zieht die Tiere noch mehr an.

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