Über 400 Einsätze in der Region bei Unfällen, bei steckengebliebenen Autos und LKW und umgestürzten Bäumen. Der heftige Schneefall zum Dezemberanfang hat die Rettungskräfte im Allgäu am Freitag und Samstag bis an ihre Grenzen gebracht.
Entwarnung tut da gut - und die gibt es am Sonntagmorgen (3.12.23) von der Einsatzzentrale der Polizei in Kempten/Allgäu: "Nach dem Schnee-Chaos hat sich die Lage wieder normalisiert", sagte ein Beamter heute auf Nachfrage von allgaeuer-zeitung.de
Zwar habe es auch in der Nacht noch viele Einsätze wegen herabgefallener Äste und umgestürzter Bäume gegeben, die den Verkehr blockierten. Zu größeren Zwischenfällen sei es aber nicht mehr gekommen. Und auch vom Wetter gibt es positive Nachrichten: Nach einer bitterkalten Nacht ist heute erst mal Sonne angesagt, weitere Niederschläge sollten nicht hinzukommen.
Dennoch: Der viele Schnee sorgt weiter für Beeinträchtigungen und Störungen, von denen auch das Allgäu betroffen bleibt. Ein Überblick.
Schnee im Allgäu und Bayern: Diese Behinderungen gibt es heute am Sonntag (3.12.) weiter
- In der Region war am Sonntagmorgen das Kleinwalsertal vom Allgäu abgeschnitten. Umgestürzte Bäume hatten am Samstag auf der B19 vom Söllereck kommend für eine Totalsperre rund 200 Meter vor der Grenze gesorgt. Heute Vormittag wurde die Lage per Hubschrauber beurteilt und die Straße wieder freigegeben.
- Der Bahnverkehr im gesamten Allgäu ist nach wie vor gestört - es fahren so gut wie keine Züge. Wer aktuell von Memmingen nach Kempten oder weiter möchte, kann dies nicht mit der Bahn tun. Auch aus Lindau über Memmingen in Richtung Buchloe, Augsburg oder München geht auf der Schiene nichts. Zumindest gibt es inzwischen einige wenige Busse im Schienenersatzverkehr, die allerdings sehr lange Fahrzeiten haben.
- In Oberstdorf gibt es auf den Straßen weiterhin erhebliche Verkehrbehinderungen. Straßen seien teilweise nur einseitig befahrbar. Die Gefahr durch Schneebruch sei "extrem", schreibt die Gemeinde auf ihrer Homepage. Nun kommen Schneefräsen zum Einsatz, die Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz.
- In den größten Allgäuer Städten läuft der öffentliche Busverkehr am Sonntag wieder an. Die ÖPNV-Fahrpläne in Kempten, Memmingen und Kaufbeuren melden keine Störungen.
- Auf den Autobahnen in der Region ist am Sonntagmittag wenig los: Auf der A96 zwischen Lindau und München sorgen nur die gewohnten Baustellen für Verzögerungen. Auf der A7 gibt es etwas stockenden Verkehr am Autobahnkreuz Memmingen und vor Füssen - auch das ist nicht weiter ungewöhnlich.
- Am Flughafen Memmingen herrscht wieder normaler Betrieb, Starts und Landungen sind am Sonntag möglich. Gestern ging auch hier über weite Teile des Tages gar nichts mehr.
- Die Bahn teilt mit, dass es im Zugverkehr in Bayern bis Montag, 4. Dezember 2023, weiter zu massiven Beeinträchtigungen kommen wird. Am Hauptbahnhof München geht weiterhin nur wenig. Schrittweise soll am Sonntagnachmittag der Fernverkehr wieder aufgenommen werden. Das gelte zunächst für die Strecken München - Nürnberg und München - Stuttgart, und zwar in beide Fahrtrichtungen. Allerdings seien weniger Züge in Betrieb, eine Mitnahme könne nicht garantiert werden.
- Der Tierpark Hellabrunn in München und der Zoo Augsburg bleiben auch heute am Sonntag geschlossen. Die Sicherheit auf den Wegen sei wegen Schneebruchgefahr beeinträchtigt, hieß es.
- Bei der S-Bahn München besteht ein 20-minütiger Pendelverkehr auf der Stammstrecke zwischen Leuchtenbergring und München-Westkreuz. Bei der U-Bahn kommt es weiter zu Ausfällen, der Bus- und Tramverkehr bleibt zunächst vollständig eingestellt.
- Am Flughafen München gibt es seit Sonntagmorgen um 6 Uhr wieder Flugbetrieb. Doch auch heute entfallen noch etwa 2/3 der rund 900 geplanten Flüge.
- In Memmingen bleibt der Waldfriedhof heute am Sonntag für Besucherinnen und Besucher gesperrt. Der Grund: Astbruchgefahr. Ab Montag ist der Friedhof "mit Einschränkungen" wieder begehbar.
- In Bad Hindelang ist der Fahrweg zur Hirschalpe ab der Abzweigung der Bundesstraße B308 wegen Lawinengefahr komplett gesperrt. Zudem sind die Loipenverbindung und der Wanderweg zwischen Bruck und Hinterstein gesperrt wegen akuter Lawinengefahr, ebenso der Fahrweg vom Giebelhaus Richtung Schwarzenberghütte.
