Am vergangenen Osterwochenende ist es zu Alpinunfällen in der Region gekommen. Ein besonders tragischer Fall ereignete sich im Tannheimer Tal, wie die Polizei in Tirol jetzt mitteilt.
Ein 40-Jähriger wurde tot unterhalb der Köllenspitze (auch Kellespitze) gefunden. Der Mann aus Hessen war in den frühen Morgenstunden allein zu einer Bergtour auf den 2238 Meter hohen Gipfel von der Ortschaft Musau (Bezirk Reutte) aufgebrochen. Mit einer Bekannten hatte er vereinbart, sich alle drei bis vier Stunden zu melden.
40-Jähriger aus Hessen stürzt an Köllenspitze im Tannheimer Tal ab
Gegen 4.30 Uhr erreichte der Bergwanderer die Lechaschauer Alm. Kurz vor 10 Uhr folgte dann sein letztes Lebenszeichen: Der 40-Jährige schickte seiner Bekannten ein Gipfelfoto sowie seinen Standort. Danach brach der Kontakt ab, teilt die Polizei mit. Die Frau informierte die Beamten in der Nacht auf den 20. April. Weil sich der Bergsteiger nicht an seiner Wohnadresse befand, wurde nach ihm gesucht. Ein Hubschrauber fand ihn am Nachmittag schließlich leblos rund 450 Meter unterhalb des Gipfels. Wie es zum Tod des Bergsteigers kommen konnte, darauf geht die Polizei nicht ein.
Zum Glück unverletzt blieben dagegen vier Jugendliche, die ebenfalls in Tirol zu einer Wanderung aufgebrochen waren. Nachdem sie zunächst im Heiterwanger See gebadet hatten, brachen die vier Wanderer in Richtung Niederjoch auf. Laut Medienberichten aus Österreich waren sie ohne Rucksack und nur dünn bekleidet unterwegs. Einer der Jugendlichen sogar barfuß. Zwei Jugendliche kehrten um, zwei andere (16 und 17) stiegen querfeldein bis zum Gipfel auf.
Beim Abstieg blieben sie stecken. Ein Jugendlicher soll abgestürzt sein und sich dabei verletzt haben. Weil ihr Handyakku leer war, konnten sie die Retter erst mithilfe ihrer Freunde am Seeufer informieren. Schließlich mussten sie mit dem Hubschrauber „RK-2 Reutte“ in der Nacht gerettet werden.
Was kostet die Rettung mit dem Hubschrauber?
Details zur Bergung dürfe er zwar nicht nennen, sagt Geschäftsführer der ARA-Flugrettung, Thomas Jank. Doch für die Retter sei es ein Standardeinsatz gewesen. Auf die beiden Jugendlichen aus Berlin dürfte eine saftige Rechnung zukommen: Es geht wahrscheinlich um mehrere tausend Euro, sagt Jank. Es komme jetzt auf die Details der Versicherung der Wanderer an. Eine genaue Zahl könne er nicht nennen.
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