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Tausende Jugendliche bei Allgäuer Lehrstellenbörse: "Jetzt haben wir die Peilung!"

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Tausende Jugendliche bei Allgäuer Lehrstellenbörse: "Jetzt haben wir die Peilung!"

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    So bunt kann die Ausbildung sein: Auch die Floristen informierten Schüler bei der 21. Allgäuer Lehrstellenbörse im Beruflichen Schulzentrum und BTZ Kempten.
    So bunt kann die Ausbildung sein: Auch die Floristen informierten Schüler bei der 21. Allgäuer Lehrstellenbörse im Beruflichen Schulzentrum und BTZ Kempten. Foto: Matthias Becker

    Die Ausbeute war groß: Kugelschreiber, Gummibärchen, Schreibblock, Meterstab, Käse, Locher sowie jede Menge Flyer und Firmenprospekte. Johanna Schöllhorn (15) und Dennis Dieterich (13) von den Klassen 9 M und 8 M der Mittelschule Durach haben am Samstag die Allgäuer Lehrstellenbörse mit fetter Beute verlassen, gesammelt an den Ständen der gut 200 Aussteller. Viel wichtiger noch als die Mitbringsel war den beiden Jugendlichen jedoch die Antwort auf die Frage, was sie nach dem Abschluss des M-Zweiges (Mittlere Reife) beruflich machen wollen. Wir haben Johanna und Dennis auf ihrem Rundgang durch das Berufschulzentrum Kempten begleitet.

    Die beiden Schüler waren durch Lehrer und Eltern schon früh auf die Allgäuer Lehrstellenbörse aufmerksam gemacht worden. Johanna besucht die größte Ausbildungsplattform der Region bereits zum dritten mal, für Dennis ist es eine Premiere. Und beide haben eine klare Vorstellung, was sie sich anschauen wollen. Hatten sie sich doch vorab in der Zeitungsbeilage die entsprechenden Firmen und deren Standorte heraus gesucht.

    Für Johanna ist klar, dass sie sich bei Industriebetrieben und Milchtechnikern umschauen will, nachdem sie in diesen Bereichen bereits Praktika absolviert hat. Dennis dagegen steuert zielstrebig die Zimmerer und Schreiner an, weil er künftig etwas mit Holz machen will.

    Daher kommt wohl der Begriff "Bauklötze staunen": Dennis und Johanna  waren beeindruckt von den Zimmerern und ihrer Arbeit.
    Daher kommt wohl der Begriff "Bauklötze staunen": Dennis und Johanna waren beeindruckt von den Zimmerern und ihrer Arbeit. Foto: Matthias Becker

    Erste Station: Liebherr Verzahntechnik Kempten. Johanna und Dennis lassen sich von Matthias Fendt (24), Ausbilder für die Elektroniker, zeigen, wie verkettete Ladeportale für die Autoindustrie hergestellt werden. "Elektroniker sind gefragt ohne Ende", unterstreicht dabei Liebherr-Ausbildungs-Leiter Walter Ferstl.

    Zweite Station Edelweiß Kempten: Dort staunen die beiden Duracher Schüler, dass der Milchverarbeiter nicht nur Käse herstellt, sondern auch ein Chemie-Labor und ein mikrobiologisches Labor betreibt. "Wir untersuchen zum Beispiel, welche Weißschimmel-Kulturen oder Laugen sich für die Käseproduktion eignen oder mit welchen Reinigungsmitteln die Maschinen optimal zu säubern sind", erklärt Kim-Maria von Jan (20), Milchwirtschaftliche Laborantin im ersten Lehrjahr bei Edelweiß.

    Dritte Station Hubert Schmid aus Marktoberdorf: Das Unternehmen ist tätig in den Bereichen Hoch- und Tiefbau, Recycling und Holz, wozu auch eine eigene Zimmerei gehört. Da ist vor allem Denis in seinem Element, als ihm die Zimmerer Florian Höbel (22) und Felix Fahrnholz (25) eine Mini-Treppe aus Buche und Fichte zeigen - quasi eine symbolische Karriereleiter.

    Ein Hingucker: Models von Frisör Höpfer warben für ihren Ausbildungsplatz. Links Lara Höfle, 20, Kempten. rechts Pia Aschenbrenner, 17, Durach.
    Ein Hingucker: Models von Frisör Höpfer warben für ihren Ausbildungsplatz. Links Lara Höfle, 20, Kempten. rechts Pia Aschenbrenner, 17, Durach. Foto: Matthias Becker

    Vierte Station: Zimmerei Dirr aus Haldenwang: Dort darf Dennis sogar an einer Holzverbindung für einen Dachstuhl ein Stück herausfräsen. Die Zimmerer brauchen dringend Nachwuchs, denn die Auftragsbücher sind voll, sagt Firmen-Chef Simon Dirr.

    Wie lautet das Fazit nach dem Rundgang? Die beiden Jugendlichen haben jede Menge Informationen aufgesogen. Die Tour auf dem Berufsschulzentrum sei "cool" gewesen. "Und jetzt haben wir die Peilung", sagen die beiden wie aus einem Munde.

    Erster Schritt auf Karriereleiter

    Johanna tendiert stark dazu, eine Ausbildung in der Industrie zu machen. Dazu hat sie jetzt schon gute Kontakte geknüpft. Und Dennis hat die Tour darin bestärkt, eine Lehre in einer Schreinerei zu machen. Den ersten Schritt auf der Karriereleiter haben er und Johanna auf der Lehrstellenbörse gemacht - ebenso wie Tausende andere Jugendliche, die am Samstag auf dem Kemptener Berufsschulgelände unterwegs waren und nicht nur Kugelschreiber und Gummibärchen nach Hause brachten.

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