Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Silvester auf dem Berg: Diese Allgäuer Gipfel sind ideal für den Jahreswechsel

Silvester hoch oben

Auf diesen Allgäuer Gipfeln kann man am besten Silvester feiern

    • |
    • |
    Die letzten Meter zum Aggenstein sind im Winter oft anspruchsvoll (großes Bild). Kleines Bild: Der Blick an Silvester vom Füssener Jöchle ins Tannheimer Tal.
    Die letzten Meter zum Aggenstein sind im Winter oft anspruchsvoll (großes Bild). Kleines Bild: Der Blick an Silvester vom Füssener Jöchle ins Tannheimer Tal. Foto: Mark Bihler

    Es ist der Jahreswechsel außerhalb der Komfortzone - aber deshalb wohl ein bleibendes Erlebnis: Nachts auf einen Berg steigen und von dort aus das Feuerwerk bestaunen. Gipfel dafür gibt es in den Allgäuer Alpen natürlich genügend. Doch Schnee und Zustiegsdauer limitieren die Möglichkeiten. Wir haben deshalb Touren ausgesucht, die vom Zeitaufwand überschaubar bleiben. Auf einigen Routen gibt es zudem windgeschützte Alternativen zum Gipfel.

    Wichtig vorab: Naturschützer empfehlen, auf alpinistische Unternehmungen in den Dämmerungs- und Nachtstunden zu verzichten. Zur eigenen Sicherheit und zum Schutz von Wildtieren und Natur sollten Wanderer unbedingt auf den ausgeschilderten Wegen bleiben. Wer unterwegs ist, sollte die ausgewiesenen Schutz- und Schongebiete unbedingt respektieren und sich rücksichtsvoll und ruhig verhalten, um die Wildtiere nicht aufzuschrecken.

    Der Anspruchsvolle: Silvester auf dem Aggenstein

    Der markante Aggenstein bei Pfronten lässt sich in gut zwei Stunden von Grän im Tannheimer Tal aus besteigen. Die letzten Meter auf den Gipfel sind im Winter anspruchsvoll. Meist sind die Seilversicherungen unter dem Schnee verborgen. In aller Regel gibt es aber eine Trittspur hinauf zum Gipfelkreuz. Ohne Grödel (Spikes für die Schuhe zum Überziehen) sollte man aber nicht hinaufsteigen.

    Die Route: Vom Parkplatz Grän/Enge geht ein gut ausgeschildeter Weg bis zur Bad Kissinger Hütte. Bereits im mittleren Bereich kann sich der Schnee auch in schneearmen Wintern in den Waldpassagen halten. Doch Absturzgefahr gibt es dort noch nicht. Von der Kissinger Hütte geht es weiter zum Gipfel, die letzten Meter sind anspruchsvoll.

    Wer sich die finale Kraxelei nicht zutraut, der kann an der Scharte unterhalb des Gipfelaufbaus bleiben. Auch von dort aus kann man sowohl ins Ostallgäu als auch ins Tannheimer Tal blicken. Und noch eine Alternative gibt es: Wem es oben auf dem Berg zu kalt und windig ist, der kann Silvester auch auf der Terrasse der Kissinger Hütte feiern. Da gibt es einen guten Windschatten - und alleine ist man dort in der Silvesternacht auch nicht.

    Die Tourendaten: Vom Parkplatz (1138 m) sind es 730 Höhenmeter bis zum Gipfel (1986 m). Die Bad Kissinger Hütte liegt auf 1788 Metern. Der Aufstieg zum Gipfel dauert etwa 2 bis 2,5 Stunden.

    Mit Blick über das Füssener Land: der Tegelberg

    Wer das Silvester-Feuerwerk über Neuschwanstein und dem Füssener Land sehen will, für den ist der Tegelberg die beste Wahl. Liegt genug Schnee, dann kann man natürlich mit den Tourenski aufsteigen - und nach Mitternacht wieder abfahren. Aber in diesem Jahr geht es wegen des Schneemagels nur zu Fuß auf den Berg. Vom im oberen Bereich ausgesetzten Weg zum Gipfel des Branderschrofen sollte man aber absehen. Generell sollte das südseitige Tegelberg-Gelände aus Natur- und Wildtierschutzgründen nicht betreten werden.

    Der Blick beim Aufstieg über die Piste am Tegelberg knapp unterhalb der Rohrkopfhütte.
    Der Blick beim Aufstieg über die Piste am Tegelberg knapp unterhalb der Rohrkopfhütte. Foto: Mark Bihler

    Von der Tegelbergbahn geht es über den Schutzengelweg bis zur Rohrkopfhütte. Von dort aus gibt es zwei Optionen: Entweder am Rand der Skiabfahrt aufsteigen, oder linker Hand auf einem Waldweg in Serpentinen hinauf bis zum sogenannten Grüble. Für den steileren Anstieg über die Piste sind Grödeln empfehlenswert. Ebenso für den Weiterweg vom Grüble bis zum Tegelberghaus.

    Die Tourdaten: Vom Parkplatz der Tegelbergbahn (900 m) bis zum Tegelberghaus (1707 m) sind es gut 800 Höhenmeter. Der Aufstieg dauert rund 2 Stunden.

    Silvesterfeuerwerk rundum: der Grünten

    Den wohl besten Ausblick übers Silvesterfeuerwerk im Allgäu hat man wohl vom Grünten. Leider wissen das aber recht viele - wer es eher ruhiger will, dürfte enttäuscht werden. Der Ausblick vom Wächter des Allgäus ist spektakulär: Man sieht das Feuerwerk fast im gesamten Oberallgäu - der Blick reicht zudem bis ins Ost- und Unterallgäu hinein. Der Weg über das Grüntenhaus führt von der der Hochwartspitze zum Grünten-Gipfel über eine Querung, die bei Schnee und Eis etwas heikel sein kann. Der einfachste Weg geht deshalb vom Kammeregger Weg bei Kranzegg über die Alpe Kammeregg und die Grüntenhütte. Eine Trittspur ist eigentlich immer angelegt. Beim steileren Stück nach dem letzten Lifthäusl hinauf zum Gipfel sollte man aufpassen, Grödel sind im Winter empfehlenswert.

    Die Tourdaten: Vom Parkplatz Kammeregger Weg (1000 m) auf den Gipfel des Grünten (1738m) sind es rund 640 Höhenmeter. Flotte Bergwanderer schaffen den Aufstieg in 1,5 bis 2 Stunden.

    Der Grünten vom Schönkarler bei Pfronten aus gesehen. Der Gipfel ist im Winter am einfachsten von rechts her gesehen erreichbar.
    Der Grünten vom Schönkarler bei Pfronten aus gesehen. Der Gipfel ist im Winter am einfachsten von rechts her gesehen erreichbar. Foto: Mark Bihler

    Der Ski oder zu Fuß: Der Gamskopf über das Füssener Jöchle

    Das Füssener Jöchle ist von der Talstatation der Gondelbahn bequem für Skitourengänger erreichbar. Anstatt am Rande der Piste aufzusteigen, kann man alternativ rechter Hand der Abfahrtspiste der Schlepplifte ein Stück folgen. Dann geht es nach dem ersten kurzen Anstieg flach links ab, einfach immer den Skitouren-Spuren folgen. Bei wenig Schnee empfiehlt es sich auf dem Weg zu bleiben und keine Abkürzungen zu nehmen. Die Route ist hier einsehbar. Der Gamskopf (1890 m) liegt etwas oberhalb der Sonnenalm auf dem Füssener Jöchle. Wem es kalt und zu windig ist, der bleibt am besten im geschützten Bereich der Sonnenalm-Terrasse. Fußgänger steigen am besten über die Skiabfahrt auf, natürlich ganz am Rand gehen.

    Die Tourdaten: Für den Anstieg von der Talstation (1200 m) bis zur Sonnenalm (1821 m) sind es etwas über 600 Höhenmeter, in rund 1,5 Stunden ist man oben. Der Gamskopf (1890 m). ist nur 10 Minuten nordwestlich von der Bergstation entfernt und leicht erreichbar. Am besten bleibt man am linken Rand der Skipiste und folgt dieser bis zur Bergstation des Sesselliftes.

    Der Blick vom Gamskopf. An Silvester brennen einige Hotels im Tannheimer Tal teils eindrucksvolle Feuerwerke ab.
    Der Blick vom Gamskopf. An Silvester brennen einige Hotels im Tannheimer Tal teils eindrucksvolle Feuerwerke ab. Foto: Mark Bihler

    Der Einfache: der Mittagsberg bei Immenstadt

    Der 1451 Meter hohe Mittagsberg südlich von Immenstadt ist Teil der Nagelfluhkette. Der Anstieg ist einfach - über den Forstweg beziehungsweise die Rodelbahn hinauf zum Gipfel. Besonders gut lässt sich von dort oben in der Silvesternacht das Feuerwerk über Immenstadt und Sonthofen sehen.

    Die Tourdaten: Vom Parkplatz in Immenstadt (800 m) hinauf zum Gipfel des Mittags (1451 m) sind es 650 Höhenmeter. Der Zeitaufwand liegt bei gut 1,5 Stunden.

    Silvester auf dem Gipfel: Was im Rucksack sein sollte

    Weil man beim Anstieg selbst in einer Winternacht immer etwas schwitzt, sollte man ein frisches Unterhemd zum Wechsel dabei haben. Eine zusätzliche Hardshell- oder Daunenjacke ist Pflicht, dazu dicke Handschuhe und eine warme Mütze. Ins Gepäck gehören zudem Ersatzbatterien oder ein Wechselakku für die Stirnlampe. Ohne Grödel sollte man nicht auf winterliche Bergtouren gehen, Trekkingstöcke sind ebenfalls empfehlenswert. Neben dem Sekt zum Feiern am besten auch eine Thermoskanne mit heißem Tee mitnehmen.

    Lesen Sie auch: Top-Aussicht und ungestörte Natur: Viele Allgäuer zieht es Silvester in die Berge. Doch was gilt es dabei zu beachten? Und darf man dort Raketen abfeuern?

    Update 28.12.22: Weitere Empfehlungen von Naturschützern im Text ergänzt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden