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Silvester im Allgäu: Polizei zieht Bilanz - Feuerwehr bei Großbrand im Einsatz

Silvester im Allgäu

Brände, Böller, Blessuren: Die Allgäuer Polizeibilanz zur Silvesternacht

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    Auch die Feuerwehr in Immenstadt musste an Silvester einen Brand löschen.
    Auch die Feuerwehr in Immenstadt musste an Silvester einen Brand löschen. Foto: Benjamin Liss

    Willkommen 2025! Überwiegend friedlich und unfallfrei feierten Allgäuerinnen und Allgäuer die Silvesternacht. So fällt zumindest die Bilanz des Kemptener Polizeipräsidiums aus, wie uns Pressesprecherin Magdalena Buchmiller am Neujahrsmorgen bestätigt.

    Doch mit insgesamt 264 Polizei-Einsätzen - im Vorjahr waren es 271 - hatten sowohl Polizisten als auch Feuerwehrleute aus der Region einiges zu tun. Eine Übersicht:

    Großbrand in Rettenberg an Silvester

    Den größten Einsatz im Allgäu hatten Rettungskräfte im Oberallgäuer Rettenberg zu bewältigen. Bei einem Feuer entstand enormer Sachschaden, als die Flammen eines Stadelbrandes auf ein Wohnhaus übergriffen. Zwei Menschen wurden verletzt. 120 Retter waren vor Ort. Bereits zuvor hatte es im Oberallgäu gebrannt - diesmal in Immenstadt.

    Ein Unbekannter hatte Feuerwerkskörper in eine Papiermülltonne neben dem Kino geworfen. Die Mülltonne und eine Holzhütte fingen Feuer. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf das Gebäude verhindern, doch die Flammen beschädigten die Fassade des Kinos. Gesamtschaden laut Polizei: Rund 20.000 Euro.

    Silvester in Kempten: Frau von Rakete verletzt

    Am Residenzplatz in Kempten wurde gegen 2.30 Uhr eine 37-jährige Frau durch eine Silvesterrakete verletzt. Der Feuerwerkskörper explodierte offenbar in Bodennähe und verletzte die Frau schwer an den Augen. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise. Woher die Rakete kam, ist noch unklar.

    Rund zwei Stunden zuvor hatte ein 24-Jähriger ebenfalls in Kempten offenbar absichtlich mit Böllern in eine Menschenmenge geschossen. Dabei wurde niemand verletzt - „zum Glück“, wie die Polizei anfügt. Die Beamten nahmen den Mann über Nacht in Gewahrsam. Ein Jugendlicher muss mit einer Anzeige rechnen, weil sein Böller eine 39-jährige Frau in Kempten leicht verletzte.

    Kaufbeuren: Dachstuhlbrand entpuppt sich als Partyvorbereitung

    Gegen 22 Uhr ging in der Leitstelle die Mitteilung über einen Dachstuhlbrand im Jengener Weg in Kaufbeuren-Nord ein. Ein größeres Aufgebot der Feuerwehr rückte aus. Nach der Erkundung durch erste Einsatzkräfte sei jedoch schnell klar geworden, dass es sich hier um keinen Dachstuhlbrand handelte, berichtet Stadtbrandrat Christian Martin.

    „In diesem Fall wurde eine Freiluftveranstaltung auf dem Flachdach einer Baustelle für den Jahreswechsel vorbereitet.“ Unter anderem war ein Feuer in einer Tonne entzündet worden. Die 34 eingesetzten Kräfte der Feuerwehr Kaufbeuren rückten wieder ein, die Polizei übernahm die weiteren Ermittlungen.

    Löschen musste die Kaufbeurer Feuerwehr im Anschluss dann aber doch: Eine Hecke fing vermutlich durch das Abbrennen von Böllern Feuer, ein Carport wurde beschädigt. Außerdem brannten zwei Mülltonnen - laut Polizeibericht wurden darin Feuerwerkskörper „unsachgemäß entsorgt“.

    Brände in Memmingen in der Silvesternacht

    Auch in Memmingen hatten Polizei und Feuerwehr mit mehreren kleinen Bränden von Mülltonnen, Sträuchern und Tiefgaragen zu kämpfen. Eine Frau erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung, als sie versuchte, eine noch rauchende Feuerwerksbatterie zu entsorgen. Unschöne Szenen spielten sich bei einer privaten Feier in Memmingen ab. Ein betrunkener 20-Jähriger randalierte auf der Party und beleidigte anschließend die Polizisten.

    Schafe flüchten vor Silvester-Knallerei im Ostallgäu

    In Nesselwang endete ein trauriger Silvester-Vorfall in einem Happy End. Fünf Schafe gerieten durch die Silvesterknallerei so in Panik, dass sie aus ihrem Stall ausbrachen und flüchteten. Die Besitzerin bat unsere Leserinnen und Leser um Mithilfe. Inzwischen sind die Tiere aber wieder daheim.

    Silvester im Allgäu in Zahlen

    • In rund zwölf Fällen ermittelt die Polizei wegen Körperverletzung. Fünfmal wurden offenbar Polizeibeamte attackiert. Insgesamt wurden dabei zehn Menschen verletzt, eine davon schwer.
    • Die Allgäuer Polizei rückte zu 30 Ruhestörungen aus. Das bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre.
    • Noch in der Nacht wurden zudem 19 Sachbeschädigungen gemeldet.
    • Bei glatten Straßen wurden insgesamt 19 Verkehrsunfälle gemeldet. Das sind elf mehr als im Vorjahr.  

    Silvester in Deutschland - fünf Menschen sterben durch Böller, Randale in München

    Außerhalb des Allgäus wurden Silvester-Feierlichkeiten von Angriffen auf Einsatzkräfte und Böller-Unfällen überschattet: Mindestens fünf Männer starben beim Hantieren mit Pyrotechnik, etliche weitere Menschen wurden teils lebensbedrohlich verletzt. In München randalierten mehrere Hundert Menschen und griffen laut Polizei Beamte an.

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