Sirtfood ist die Diät der Stunde. Immer wieder stoßen Abnehmwillige auf den neuen Trend in Sachen Gewichtsverlust. Superstar Adele soll so 45 Kilogramm abgenommen haben. Auch rund um Kempten gewinnt das Thema an Gewicht, wie Ernährungsexperten bestätigen. Sie sehen den Trend positiv, obwohl sie die namensgebenden Sirtuine (körpereigene Enzyme) nicht für den Gewichtsverlust verantwortlich machen.
Bei der Diät geht es darum, sich weitestgehend pflanzenbasiert zu ernähren. Lebensmittel, die viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, werden dabei bevorzugt. "Sie kurbeln im Körper die Produktion der Sirtuine an", erklärt Eleonore Ernst, Diplom-Ernährungstherapeutin und Heilpraktikerin. Zitrusfrüchte, grünes Gemüse, Kohl, Sojaprodukte und Gewürze wie Kurkuma, Chili und Knoblauch stehen also verstärkt auf dem Speiseplan, ist sich die Kemptenerin mit Andrea Danitschek, der Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern einig.
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Ein weiterer Baustein des Diätprogramms ist ein moderates Sportprogramm. "Hier muss aber dringend darauf geachtet werden, dass es an das Ausgangs-Fitnesslevel des Abnehmenden angepasst ist", sagt Ernst.
Die Sirtuin-Diät gliedert sich außerdem in drei Phasen, in denen zu Beginn mit einer drastischen Kalorienreduzierung gearbeitet wird. "In der zweiten Phase werden die Kalorien gesteigert. Die dritte Phase ist die wichtigste: Hier geht es um die dauerhafte Umstellung der Ernährung", sagt Doris Schmidt, unabhängige Gesundheitsberaterin und Naturkostfachfrau aus Kempten, die auch eine Heilpraktiker-Praxis betreibt. Ohne eine dauerhafte Umstellung der Ernährung habe keine Diät langfristigen Erfolg.
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Wie auch Ernst sieht sie den Abnehmtrend positiv. "Die Sirtuin-Diät ist ein guter Einstieg zur gesünderen Ernährung. Wenn man dadurch jemanden motivieren kann, ist sie nur zu begrüßen", sagt Schmidt und betont gleichzeitig: Ob und wieweit Sirtuine selbst das Abnehmen begünstigen, sei wissenschaftlich nicht belegt. "Es geht hier eher um das gesamte Konzept. Jemand, der sich vorher nur ungesund ernährt hat und keinen Sport getrieben hat, wird mit dem Programm aber Gewicht verlieren."
Positiven Effekt hätten die Sirtuine selbst aber dennoch. "Das Sirtfood kommt eigentlich aus der Anti-Aging-Ecke", sagt Schmidt. Die Enzyme würden im Körper nämlich nachweislich den Abtransport abgestorbener Zellen beschleunigen, DNA-Schäden reparieren und hätten positive Auswirkungen auf den Muskelerhalt. "Sie verlangsamen tatsächlich den Alterungsprozess und können ein wahrer Jungbrunnen sein", sagt auch Ernst.