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Ski Nordisch in Oberstdorf: Internats-Leiter sorgt sich um Nachwuchs

Skiinternat Oberstdorf

Wieso sich Internatsleiter Florian Kuiper Sorgen um den Allgäuer Ski-Nachwuchs macht

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    In Oberstdorf ist Florian Kuiper Geschäftsführer des Skiinternats und Leiter des Bundesstützpunkts und formt künftige Spitzenathleten.
    In Oberstdorf ist Florian Kuiper Geschäftsführer des Skiinternats und Leiter des Bundesstützpunkts und formt künftige Spitzenathleten. Foto: Ralf Lienert

    Auf seinem Leibchen steht „Assistant chief of sport“. Florian Kuiper ist draußen im Langlaufstadion an allen Ecken und Enden unterwegs. Überall, wo gerade Not am Mann ist. Offiziell unterstützt der 35-Jährige Fidel Joas, der für den Sportbetrieb im Ried zuständig ist. „Ich bin letztlich Helfer für alles“, sagt er lachend. Kuiper kennt sich an den Sportstätten der WM bestens aus. Sie gehören zum Alltag des Sportwissenschaftlers als Geschäftsführer des Sportinternats Oberstdorf und Leiter des Bundesstützpunkts. Dass für die Titelkämpfe die Infrastruktur im Ried und auch an der Schattenbergschanze für viel Geld modernisiert wurde, freut ihn. Denn das komme der Nachwuchsarbeit im Allgäu zugute.

    „Das Thema Nachhaltigkeit ist ganz, ganz wichtig“, sagt Kuiper. Seine Hoffnung: In Oberstdorf als Zentrum des Nordischen Skisports sollen künftig regelmäßig qualitativ hochwertige Wettkämpfe für den Nachwuchs ausgetragen werden. 42 Schüler aus sechs verschiedenen Wintersport-Disziplinen besuchen derzeit das Sportinternat. Seit 2008 darf sich die Bildungseinrichtung auch wieder „Eliteschule des Sports“ nennen. Nach einer Evaluierung und der Anerkennung des Konzepts durch den Deutschen Olympischen Sportbund wurde dem Standort das zurückgegeben, was 2006 verloren gegangen war. „Wir sind glücklich, dass wir im Vergleich zu anderen Internaten in Deutschland auch während des Lockdowns geöffnet bleiben durften. Zwar unter strengen Hygienerichtlinien. Aber wir durften und dürfen das tun, woran wir Spaß haben. Das ist ein großes Privileg, das wir auch zu schätzen wissen“, sagt Kuiper. (Lesen Sie auch: Wie die Sportstätten in Oberstdorf künftig von Einheimischen und Gästen genutzt werden sollen).

    Skiinternat Oberstdorf: Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek oder Katharina Althaus waren hier

    Der eine oder andere Sportler, der bei der Heim-WM am Start ist, zählte bereits zu den Absolventen der Schule. Die Kombinierer Johannes Rydzek und Vinzenz Geiger zum Beispiel. Oder Skispringerin Katharina Althaus. Um den Nachwuchs im Allgäu sei es, generell gut bestellt. Im Langlauf ging der Trainingsbetrieb auch in den vergangenen Monaten weiter. „Wir hatten viel Schnee und die Loipen waren geöffnet“, meint er.

    Mehr Sorgen macht ihm die Situation im Skisprung. Mit dem SC Oberstdorf und dem TSV Buchenberg gibt es im Allgäu – den württembergischen WSV Isny ausgeklammert – nur zwei Vereine, die Springer ausbilden. Aus diesen Klubs entstammen immer wieder auch Kombinierer. Kuiper: „Ein Schanzenproblem haben wir im Allgäu nicht. Die sind alle gut. Aber wir müssen schauen, dass wir die Kinder so schnell wie möglich wieder raus an diese Schanzen bringen, wenn es wieder erlaubt ist. Wir müssen Vollgas geben.“ (Lesen Sie auch: Norwegen dominiert die Ski-WM in Oberstdorf - warum sind die so schnell?)

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