6 Skitouren-Tipps für Einsteiger im Allgäu

Skitouren im und ums Allgäu: Das sind risikoarme Touren für Einsteiger

Was für ein Ausblick: Die letzten Meter für Skitourengeher auf den Skigipfel des Ponten geht es meist zu Fuß. Die Tour ist die ambitionierteste in unseren Skitouren-Tipps im und ums Allgäu.

Was für ein Ausblick: Die letzten Meter für Skitourengeher auf den Skigipfel des Ponten geht es meist zu Fuß. Die Tour ist die ambitionierteste in unseren Skitouren-Tipps im und ums Allgäu.

Bild: Mark Bihler

Was für ein Ausblick: Die letzten Meter für Skitourengeher auf den Skigipfel des Ponten geht es meist zu Fuß. Die Tour ist die ambitionierteste in unseren Skitouren-Tipps im und ums Allgäu.

Bild: Mark Bihler

Skitouren-Anfänger kennen sich mit der Lawinengefahr oft noch nicht gut aus. In und ums Allgäu gibt es aber Einsteiger-Touren, die risikoarm sind. Sechs Tipps.
02.02.2023 | Stand: 07:10 Uhr

Skitouren boomen im Allgäu, aber der Schritt ins freie Gelände will bei Skitouren gut überlegt sein. Vor allem bei der Einschätzung der Lawinengefahr tun sich Anfänger oft schwer. Es gibt aber Skitouren, bei denen das Risiko überschaubar ist. Vorausgesetzt, die Tourengänger bleiben auf der vorgesehenen Route – auch bei der Abfahrt.

Wir haben Skitouren in und ums Allgäu zusammengestellt, bei denen die Gefahr von Lawinen gering ist. Einige Erklärungen gibt dazu gibt es in unserer Bildergalerie.

Skitour aufs Wertacher Hörnle

Ein Geheimtipp ist das Wertacher Hörnle nicht – denn wer spät dran ist findet trotz eines großen Parkplatzes schon mal kaum eine Abstellmöglichkeit fürs Auto. Aber die weiten Hänge bieten viel Raum für Tiefschnee-Schwünge. Dass das Wertacher Hörnle recht lawinensicher ist, liegt vor allem an der Neigung der Hänge, die auf der Hauptroute immer unter 35 Grad ist. Heißt aber auch: Bei viel Neuschnee muss man bei der Abfahrt schon etwas Gas geben, damit man mit den Skiern aus dem Schnee herauskommt.

  • Ausgangspunkt: Parkplatz in Oberschwend.
  • Routenverlauf: Erst nach Westen und dann über weite Süd- bis Südosthänge an der Buchelalpe vorbei. Am Ende des Hangs durch ein kurzes Waldstück zum östlichen Rücken. Skigipfel ist der Wegweiser (siehe Bildergalerie). Zur Abfahrt am besten über die freien Südosthänge. Auf ca. 1500 Metern quert man durch den Wald nach links und kommt wieder auf die Austiegsroute.
  • Tipp: Früh dran sein, denn das viel frequentierte Wertacher Hörnle bekommt schnell Sonne ab. Dann wird Neuschnee pappig.
  • Tourendaten: etwa 650 Höhenmeter, 3 Kilometer Aufstieg.

Skitour auf den Sonnenkopf

Auch der Sonnenkopf bei Hinang ein idealer Skitourenberg für Anfänger. Weil die Abfahrtshänge eine westliche Ausrichtung haben, ist die Sonneneinstrahlung am Vormittag weniger intensiv als am Wertacher Hörnle. Dadurch bleibt Neuschnee etwas länger pulvrig. Im Gipfelbereich sollten Anfänger auf dem Rücken bleiben und keinen Abstecher nach links (Osten) ins Loch wagen.

  • Ausgangspunkt: Vom Parkplatz an der Sonnenklause
  • Routenverlauf: Vom Parkplatz weg leicht bergauf, dann nach links über einen Bach zum großen breiten Hang – sicherlich das Sahnestück der Abfahrt. Am Ende des Hangs nach rechts durch eine kurze Waldpassage, nach einer Lichtung wieder über freies Gelände zum Gipfelgrat. Die Abfahrt folgt der Aufstiegsroute.
  • Tipp: Die Tour ist auch bei schlechtem Wetter gehbar, sie liegt fast bis zum Gipfel noch im bewaldeten Bereich – deshalb ist die Sicht dort auch bei mauem Wetter recht passabel.
  • Tourendaten: rund 700 Höhenmeter, 2,5 Kilometer Aufstieg.
Wer früh dran ist, der erwischt am Sonnenkopf auch mal wunderbaren Pulverschnee.
Wer früh dran ist, der erwischt am Sonnenkopf auch mal wunderbaren Pulverschnee.
Bild: Mark Bihler

Skitour auf den Schönkahler

Der Schönkahler ist eine Skitour, die nicht ganz an den Abfahrtsspaß von Sonnenkopf und Wertacher Hörnle heran kommt. Denn freie Hänge gibt es nur im oberen Bereich. Im letzten Waldstück ist dann der Abfahrtsspaß eingeschränkt, es geht auf einem recht schmalen Weg hinab. Trotzdem eine lohnende Tour, vor allem auch wegen des Blicks in die Tannheimer Berge. So grüßen im Osten Rote Flüh und Gimpel, im Süden ist das markante Gaishorn zu sehen. Zudem geht die Tour kurz über österreichisches Gebiet, ein Grenzstein steht genau am Gipfelkreuz.

  • Ausgangspunkt: Von Pfronten kommend vom Parkplatz (gebührenfrei) rechts an der Straße etwa 800 Meter vor dem ehemaligen Grenzübergang Enge.
  • Routenverlauf: Vom Parkplatz zum Waldrand und der Beschilderung „Skiroute“ folgen. Nach wenigen Minuten nach links dem Wegweiser „Schönkahler“ folgen. Es geht durch den Wald, dann auf einen Forstweg. Der Aufstieg durch die Aufforstungszone ist markiert. Danach geht ins freie Gelände an der Pfrontener Alm vobei. Weiter auf den Sattel zwischen Pirschling und Schönkahler. Dann einfach den breiten Hang zum Gipfelkreuz hoch
  • Tipp: Den Gipfelhang bei guter Kondition zweimal aufsteigen, das bringt mehr Abfahrtsspaß. Sicherer ist den Gipfelhang nicht direkt steil einzufahren sondern wieder in einem langen Bogen im weniger steilen Bereich bleiben.
  • Tourendaten: Etwa 700 Höhenmeter, ca. 2,5 Kilometer Aufstieg

Skitour auf das Rangiswanger Horn

Keine Waldpassagen gibt es am Rangiswanger Horn, das mit 800 Höhenmetern im Vergleich zum nahen Sonnenkopf eine Schippe drauf legt. Die beliebte Tour führt über breite Hänge, die schön kupiert sind. Lohnend ist die Tour vor allem bei Neuschnee.

  • Ausgangspunkt: Parkplatz Sigiswang (gebührenpflichtig).
  • Routenverlauf: Erst ein Stück an der Straße zur Kührückenalpe entlang. Nach zwei Straßenquerungen geht es dann ins freie Gelände bis man die Kührückenalpe erreicht. Weiter geht es über breite Hänge, ab und zu durch kurze Waldstücke bis zur Alpe Gschwend auf 1310 m. Nach der Sigiswangerhorn Alpe geht es noch durch ein Waldstück zum Gipfelhang. Das Rangiswanger Horn hat zwar einige Abfahrtsvarianten, am einfachsten tun sich Anfänger aber entlang der Aufstiegsroute.
  • Tipp: Weil die Tour wegen ihrer östlichen Ausrichtung recht früh Sonne bekommt, sollte man nicht zu spät dran sein – vor allem im Frühjahr.
  • Tourendaten: knapp 800 Höhenmeter, rund 3,5 Kilometer Aufstieg.

Im benachbarten Tirol: Skitour aufs Galtjoch

Wer einen Ausflug ins Namloser Tal nicht scheut, wird mit einer einfachen, aber lohnenden Skitour belohnt. Die Aussicht ist grandios, die Tour fühlt sich deshalb schon alpin an. Kein Wunder, dass man auf dem Galtjoch wohl nicht allein sein wird, zudem gibt es auf der Hälfte der Tour eine Einkehrmöglichkeit.

  • Ausgangspunkt: Die meisten Parkplätze gibt es im Talboden des Rotlechs – man fährt durch den Ort Rinnen eine recht steile einspurige Straße hinunter.
  • Routenverlauf: Auf Skiern geht ein paar Meter Richtung Süden, dann rechts über eine Brücke. Der Forstweg führt bis zu einem breiten Wiesenhang, der in ein paar Kehren aufgestiegen wird. Danach geht es weiter auf dem Forstweg, den man entweder etwas langatmig bis zur Ehenbichler Alm weiterlaufen kann. Oder man folgt den eigentlich immer vorhandenen Abkürzungsspuren durch den Wald. Nach der Alm geht es nach links über einen kurze steile Flanke am Rande des Waldes. Da ist Spitzkehrentechnik kurz gefragt. Das Gelände wird weiter, im freien Skigelänge geht es über einige sanfte Rücken bis auf den Gipfel des Galtjochs. Die Abfahrt verläuft wie der Aufstieg. Im oberen Bereich sollten sich Anfänger auf dem breiten Rücken halten und nicht in die südlichen oder nördlichen Flanken einfahren.
  • Tipp: Auf der auch im Winter bewirtschafteten Ehenbichler Alm lockt die Tiroler Küche. Auf der Terrasse lässt sich bei Sonnenschein bestens entspannen.

Skitour auf den Ponten - ein Klassiker im Tannheimer Tal

Der Ponten ist wohl die ambitionierteste Tour in unserer Liste und zielt auf schon etwas fortgeschrittenere Tourengänger. In den oberen Teil sollte man sich als Anfänger spätestens bei Lawinenwarnstufe 3 nicht mehr alleine wagen. Meist ist die Tour aber problemlos machbar, die nördliche Ausrichtung sorgt für wenig Sonneneinstrahlung. Der Blick zum Gaishorn und zum Großen Daumen ist genial. Den Skitourengipfel erreicht man meist auf Schuhen – außer es hat extrem viel Schnee. Bei hartem Schnee sind Harscheisen empfehlenswert.

  • Ausgangspunkt: Parkplatz an der Wannenjochbahn in Schattwald.
  • Routenverlauf: Am Ende des Parkplatzes geht es über eine Brücke durch den Wald. Anschließend quert man die Skiabfahrt, dann geht es einen Hang hinauf. An einer Gabelung nach rechts, es geht auf einem Weg und anschließend durch den Wald bis einem Schlepperlift. Am rechten Rand der Piste aufsteigen. An der Stuibenalpe vorbei durch das Kar zwischen Ponten und Bschießer aufsteigen. Am des Kars sich am besten mittig halten und dann in einem langen Linksbogen durch die Engstelle aufsteigen. Oberhalb wird das Gelände breiter und man erreicht den Grat. Über den Südwestgrat geht es zum Gipfel durch Latschengelände. Die letzten Meter dann zu Fuß. Wie man aufgestiegen ist, so fährt man auch bis zur Stuibenalpe ab. Von dort aus kann man die Skipiste zur Wannenjochbahn abfahren.
  • Tipp: Der Ponten ist im Frühjahr lange machbar, denn im unteren Bereich geht die Abfahrt über die Skipiste. Selbst im Mai kann die Tour noch lohnend sein.

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