Am Abend auf Skitour: Für viele Berufstätige ist das ein sportlicher Ausgleich zur Arbeit im Büro.
Bild: Angelika Warmuth/dpa
Am Abend auf Skitour: Für viele Berufstätige ist das ein sportlicher Ausgleich zur Arbeit im Büro.
Bild: Angelika Warmuth/dpa
Skitiouren sind eigentlich was für Frühaufsteher. Aber unter der Woche ist das mit der normalen Arbeitszeit kaum vereinbar. Abhilfe bieten da die Skitourenabende, an denen die Liftbetreiber späte Pistentouren erlauben. Letztere werden immer beliebter, denn neben dem Ausgleich durch die Bewegung gibt es gleich noch ein Konditionstraining obendrauf.
Zudem haben an den Skitourenabenden einige Hütten länger geöffnet, nach der Anstrengung können die Tourengeher dort vor der Abfahrt einkehren. Um 22 Uhr ist allerdings meist Schluss. Denn die Pistenpflege für die Skifahrer muss ja auch noch erledigt werden.
Außerhalb der Skitourenabende abends auf Pistentour zu gehen ist nicht nur verboten, sondern auch lebensgefährlich. Denn steilere Passagen walzen moderne Pistenraupen mit Hilfe von Winden und gespannten Stahlseilen. Diese sind bei Dunkelheit kaum zu erkennen - bei der Abfahrt drohen schwerste Verletzungen. Deshalb unbedingt die Absperrschilder beachten.
Der Hahnenkamm (1938 m) ist ein beliebtes Ziel für Pistentourengänger aus dem Allgäu - denn vom Grenztunnel in Füssen sind es nur wenige Minuten bis zur Talstation der Bergbahn. Von dort aus geht es teilweise recht steil nach oben. Am Tourengeherabend gibt es zwei Optionen: Sportliche Tourengänger gehen vor der Einkehr noch bis zum Gipfel hinauf, das macht dann gut 1000 Höhenmeter. Bis zur Cilli-Hütte sind es 340 Höhenmeter weniger. Für den Aufstieg am Pistenrand können Harscheisen sinnvoll sein, einige Abschnitte sind recht steil.
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Bergbahn zum Hahnenkamm
Hütten: Cilli Hütte, geöffnet bis 21 Uhr (+43 5672 6242098)
Höhenmeter: 660 bis Cilli Hütte, rund 1000 bis zum Gipfel des Hahnenkamms
Zwei Wege ein Ziel: Skitourengänger treffen sich am Breitenberg (1838 m) am Mittwochabend auf der Ostlerhütte. Diese erreicht man entweder von der Talstation der Breitenbergbahn aus über das Skigebiet - oder kürzer südseitig über den Rodel- und Skitourenweg von nahe der ehemaligen Grenzstation Fallmühle. Wer die längere Varaiante über das Skigebiet nimmt steigt über die Skiroute auf, die einige Zeit direkt unter der Gondelbahn verläuft. Ab der Talstation des Aggensteinlifts dann über die Abfahrt unterhalb des Aggensteins bis zur Bergstation der Hochalpbahn. Von dort aus die letzten Höhenmeter zur Osterhütte.
Ausgangspunkte: Parkplatz an der Breitenbergbahn bzw. Parkplatz an der ehemaligen Grenzstation Fallmühle (Achtalstraße).
Hütten: Ostlerhütte (ab 25.Dezemebr 2022 bis 27. Februar 2023)
Höhenmeter: Von Pfronten 990, von Fallmühle aus 780.
Traditionell ist der Skitourenabend im Sportheim Böck unterhalb des Alpspitz-Gipfels (1575 m) am Mittwoch. Über die beschneiten und bis mit Flutlicht beleuchteten Pisten geht es bis zur Mittelstation der Alpsitzbahn. Die Stirnlampe darf trotzdem nicht daheim bleiben, denn der weitere Aufstieg zum Sportheim ist nicht mehr ausgeleuchet. Auf der Piste darf bis 22 Uhr abgefahren werden. Skitourenabende gibt es nur bei entsprechender Schneelage.
Ausgangspunkt: Parkplatz an Alpspitzbahn
Hütten: Sportheim Böck (+49 8361 3111), geöffnet ab 16. Dezember.
Höhenmeter: 600.
Im Ostallgäu ist der Tegelberg sicherlich der Klassiker für Pistentourengänger. Kein Wunder, denn für weniger Sportliche gibt es auf halbem Weg die Rohrkopfhütte als Ziel. Wer ganz hinhauf bis zum Tegelberghaus (1707 m) will, der muss knapp 900 Höhenmeter überwinden. Für den Aufstieg kann man die Piste nutzen, oder alternativ den Schutzengelweg. Tipp: Über die Piste können im Bereich oberhalb der Rohrkopfhütte Harscheisen hilfreich sein, dort ist das Gelände recht steil.
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Tegelbergbahn (820 m)
Hütten: Rohrkopfhütte bis 22 Uhr geöffnet (Tel. +49 8362 8309, Tegelberghaus bis 22 Uhr (Tel. +49 8362 8980)
Höhenmeter: Rohrkopfhütte 500 Hm, Tegelberghaus 880 Hm.
Im Oberallgäu steht der Tourengeherabend am Hochgrat am Donnerstag auf den Plan. Über die Pisten des Skigebiets geht es bis zur Bergstation und dann weiter zum Gipfel des Hochgrats (1833 m). Fast 1000 Höhenmeter hat man dann in den Beinen, zur Einkehr geht es ins Staufnerhaus (1634 m) - wem der Gipfel zu viel ist, der kann sich auch die 200 letzten Höhenmeter sparen.
Ausgangspunkt: Parkplatz Talstation der Hochgratbahn
Hütten: Staufnerhaus, (+49 8386 8255), geöffnet ab 26. Dezember 2023.
Höhenmeter: 770 bis zum Staufnerhaus, rund 1000 bis zum Gipfel des Hochgrats
Im nahen Tannheimer Tal treffen sich die Pistentourengänger vor allem am Freitagabend: Denn dann geht es aufs Füssener Jöchle. Wie am Tegelberg gibt es die Option des Aufstiegs über die beschneite Piste. Wer es etwas einsamer haben möchte, der bleibt erst am linken Rand der Schochenlift-Abfahrt, dann geht es links in den Wald Richtung Adlerhorst. Es ist eigentlich immer eine Spur vorhanden, der Aufstieg ist einfach. Zur Einkehr geht es in die geräumige Sonnenalm (1.821 m).
Ausgangspunkt: Parkplatz der Gondelbahn Füssener Jöchle.
Hütten: Sonnenalm auf dem Füssener Jöchle (+43 567551 29), erster Tourenabend ist für den 30. Dezember 2022 geplant.
Höhenmeter: 620.
Lesen Sie auch: Lesen Sie auch: Skitouren-Anfänger kennen sich mit der Lawinengefahr oft noch nicht gut aus. In und ums Allgäu gibt es aber Einsteiger-Touren, die risikoarm sind. Sechs Tipps.
Und: Der Lawinenwarndienst bietet wieder tägliche Lageberichte zu den Schneerisiken in den Alpen.