Nur zwei Heimspiele hatten die Landesliga-Fußballer des VfB Durach im Jahr 2020. Der letzte Auftritt im eigenen Stadion liegt, bedingt durch die Pandemie, bereits seit 2. Oktober 2020 zurück. 2:1 gewannen die Oberallgäuer damals gegen den TSV Gilching – und es kamen durch Eintrittsgelder noch einmal ein paar Euro in die Vereinskasse. Geld, das wichtig und im Etat des Klubs fest eingeplant ist. „Wir hatten aber seit über einem Jahr wegen der Corona-Zwangspause für den Amateurfußball fast keine Heimspiele mehr. Folglich fehlten uns diese Einnahmen jetzt“, sagt VfB-Vorsitzender Peter Dietrich.
In welcher Größenordnung sich diese finanziellen Einbußen bewegen, rechnet Dietrich gerne vor: Im Schnitt kommen zu den Heimspielen der Duracher in der Landesliga 300 Zuschauer, die jeweils bis zu sechs Euro Eintritt bezahlen. „Dann trinken sie ihr Bierchen, essen eine Bratwurst. Das generiert Umsatz, der uns bleibt“, sagt Dietrich. Sprich: Bei einem Heimspiel vor normaler Kulisse kommen knapp 2500 Euro zusammen.
Abgaben an Schiedsrichter und das Finanzamt
Kosten für die Schiedsrichter, Punkteprämien für die siegreichen Spieler und Abgaben ans Finanzamt müssen davon zwar noch abgezogen werden. Dietrich meint dennoch: „Auf die Saison hochgerechnet, bringen uns die Spiele daheim schon eine ordentliche Summe.“ Einnahmen, die der Verein momentan nicht hat. Ausgaben wie Verbandsbeiträge, Gas- und Stromrechnungen müssen dennoch bezahlt werden.
VfB-Fanartikel: vom Schal bis zum Weizenglas
Die Duracher versuchen, unter Regie einiger rühriger Marketing-Mitarbeiter, auf andere Weise den einen oder anderen Euro dazuzuverdienen. Die traditionellen Veranstaltungen wie Christbaumverkauf und Familien-Flohmarkt spielen dabei eine wichtige Rolle. Fanartikel mit VfB-Logos gibt es mittlerweile haufenweise – vom Schal bis zum Weizenglas. All das wird verkauft. „Die Bandenwerbungen laufen dank unserer treuen Sponsoren auch weiter. Und wir haben noch einige Ideen im Köcher“, sagt Dietrich. Preisgeben will er die aber noch nicht.
Es fehlen Faschingspartys und Familienfeste
Die SG Waltenhofen-Hegge spielt vier Klassen tiefer als der VfB Durach – in der A-Klasse. Zuschauer kommen bei den Heimspielen nicht in Scharen. „Grad mal so, dass der Schiri bezahlt ist“, sagt Vorsitzender Kay Schöne. Geld verdient der Verein mit anderen Veranstaltungen. Mit Faschingspartys und Familienfesten zum Beispiel. Doch die sind gerade genauso untersagt wie Fußballspiele.
Also geht auch die SG Wege, die für sie neu sind. Der Gemeindeplatz Rohrer in der Jahnstraße wird durch Bandenwerbung zur „Rohrer Arena“. Über 140 Meter entlang des Spielfelds sollen mit Werbung lokaler und regionaler Betriebe bestückt werden.
„Wir verfolgen weiterhin verantwortungsvoll den Ansatz, dass wir uns entwickeln müssen“, sagt Schöne und berichtet von „sehr angenehmen Gesprächen“ mit bisherigen und neuen Sponsoren. „Für viele ist es auch in diesen schweren Zeiten eine Selbstverständlichkeit, uns als Verein am Ort zu unterstützen“, sagt der Vorsitzende. Schon bald soll mit den Arbeiten auf dem Sportplatz begonnen werden. Schöne und seine Mitstreiter blicken optimistisch nach vorne: „Wir sind guter Dinge, dass es bald wieder losgeht und freuen uns schon auf Zuschauer zum ersten Spiel in der neuen Rohrer Arena.“
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