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So laufen die Sonder-Impfaktionen im Allgäu: Eine Cola, kleine Pommes und eine Impfung, bitte

Impfen im Allgäu

Eine Cola, kleine Pommes und eine Impfung, bitte - So laufen die Sonder-Impfaktionen im Allgäu

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    Ein mobiles Impfteam des Roten Kreuzes hat am Samstag vor dem Schnellrestaurant McDonald’s in Kempten Stellung für eine Sonder-Impfaktion gegen Corona bezogen.
    Ein mobiles Impfteam des Roten Kreuzes hat am Samstag vor dem Schnellrestaurant McDonald’s in Kempten Stellung für eine Sonder-Impfaktion gegen Corona bezogen. Foto: Ralf Lienert

    Um die Allgäuer dazu zu bewegen, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen, sind mobile Impfteams mittlerweile auch an ungewöhnlichen Orten im Einsatz. In Kempten konnten sich Hungrige beispielsweise auf dem Parkplatz vor einer Fast-Food-Kette ein Vakzin spritzen lassen, im Unterallgäu machte der Impfbus vor dem Skyline-Park Station. Die Organisatoren hätten sich eine größere Nachfrage erhofft.

    Corona-Impfung bei McDonald's in Kempten

    „Der Andrang in Kempten am McDonald’s hat sich in Grenzen gehalten“, sagt Alexander Schwägerl, Geschäftsführer beim Bayerischen Roten Kreuz Kempten-Oberallgäu. 28 Menschen hätten sich impfen lassen. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch, zu den Sonderimpfaktionen kommen meist zwischen 30 und 70 Impfwillige.“

    Ob die Menschen gezielt zu der Fast-Food-Kette fuhren oder sich impfen ließen, weil sie ohnehin zum Essen vor Ort waren, kann Schwägerl nicht beurteilen. Dagegen sei das Phänomen, dass die Kemptener sich quasi „im Vorbeigehen“ eine Spritze geben lassen, im sogenannten Impfpoint in der Innenstadt immer wieder zu beobachten. Dort werden von Montag bis Samstag jeweils zwischen 14 und 20 Uhr Impfungen ohne Termin angeboten. Auch in den Gemeinden rund im Kempten sind in den kommenden Tagen mobile Impfteams unterwegs.

    Impfen vor dem vor dem Skyline-Park

    Im Unterallgäu stoppte der Impfbus vor dem Skyline-Park in Rammingen. „Wir haben die Initiative ergriffen und uns überlegt, wo wir möglichst viele Menschen erreichen können“, sagt Dr. Max Kaplan, Koordinator des Unterallgäuer Impfzentrums in Bad Wörishofen. Zielgruppe seien aktuell vor allem die 20 bis 40-Jährigen. In dieser Altersgruppe seien der Nachholbedarf und die Zahl an Corona-Infektionen am größten. Daher freut es Kaplan, dass sich vor dem Freizeitpark viele junge Pärchen impfen ließen. Insgesamt 50 Dosen wurden dort verabreicht, gehofft hatte Kaplan auf bis zu 100 Impfwillige.

    Etwa ein Viertel jener, die sich am Skyline-Park impfen ließen, seien gezielt wegen des Impfbusses gekommen. Der Rest waren laut Kaplan normale Gäste. Als Bonus gab es zwei Euro Rabatt auf die Eintrittskarte für den Freizeitpark, die Kosten dafür übernehme der Staat. Der Betreiber des Parks habe zudem Verzehrgutscheine im Wert von fünf Euro beigesteuert. Am meisten gefragt war das Vakzin von Johnson und Johnson. „Dieser Trend hält in den Ferien an, es reicht schließlich eine Impfung. Manche hoffen, dass sie so komplett geimpft in den Urlaub fahren können“, sagt Kaplan

    Sonder-Impfaktionen überall im Allgäu

    Sonderimpfaktionen gibt es derzeit in allen Allgäuer Landkreisen und kreisfreien Städten. In Kaufbeuren und im Ostallgäu sei ein Angebot für Kinder und Jugendliche gut angenommen worden, bei Aktionen in Gemeinden sei die Nachfrage aber teilweise eher verhalten, sagt Stefan Leonhart, Pressesprecher am Landratsamt. Auch Impfungen an auffälligen Orten seien künftig geplant, genaue Termine gebe man noch bekannt.

    Im Landkreis Lindau setze man auf eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Vereinen vor Ort, sagt Sprecherin Sibylle Ehreiser. Bei der jüngsten Impfaktion in der 1900-Seelen-Gemeinde Röthenbach beispielsweise wurden am vergangenen Freitag 58 Menschen geimpft, davon 54 zum ersten Mal. Allgemein sei allerdings ein Rückgang zu beobachten.

    Bleibt die Frage: Wo bekommen vollständig geimpfte einen digitalen Impfnachweis her? Oft erhalten die Impflinge die nötigen Unterlagen direkt nach der Zweitimpfung. Nach technischen Problemen stellen mittlerweile auch Apotheken die Nachweise wieder aus, sagt Thomas Metz, Sprecher des Bayerischen Apothekerverbands. Mitbringen müsse man dafür einen Personalausweis und den gelben Impfpass, ein Termin sei in der Regel nicht erforderlich.

    Lesen Sie auch: Trotz niedriger Impfquote: Landkreis Lindau schickt 2.500 Impfdosen zurück

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