Das Solar-Unternehmen Sonnen mit Sitz im Oberallgäuer Wildpoldsried hat Kurzarbeit angemeldet. Laut Pressesprecher Mathias Bloch sind Mitarbeiter aus der Produktion davon betroffen. Die genaue Anzahl der nun in Kurzarbeit geschickten Angestellten wolle das Unternehmen nicht nennen. Es handle sich um eine mittlere zweistellige Zahl. Weltweit hat das Unternehmen rund 1500 Beschäftigte. Am Standort in Wildpoldsried sind es rund 450 Mitarbeiter.
Bloch spricht von einer Phase, die jetzt mit der Kurzarbeit überbrückt werden soll. In den vergangenen Jahren hätte der Photovoltaik- und Speichermarkt enorm hohe Nachfragen erlebt. Vor allem in den Jahren 2022 und 2023 sei es sehr gut gelaufen, sagt Bloch. Das Werk in Wildpoldsried wurde ausgebaut.
Solar-Boom in der Pandemie: Ende 2023 flaut die Nachfrage ab
Im dritten Quartal des Jahres 2023 sei dann ein Abflauen der Nachfrage erstmalig spürbar gewesen. Bloch spricht bei dem jetzigen Einbruch von einem "normalen Zyklus". Der Photovoltaik- und Speichermarkt sei ein langfristig wachsender, aber auch sehr schwankender Markt.
Demnach sei der Markt noch nicht gesättigt, sagt Bloch. Der Hersteller von Strom-Speichern für private Haushalte, habe weiterhin offene Stellen im Unternehmen zu besetzen. Den Mitarbeitern, die sich nun in Kurzarbeit befinden, werde das Gehalt voll aufgestockt.
Mehrere Unternehmen im Allgäu melden Kurzarbeit an
In der Region hatten zuletzt mehrere Unternehmen Kurzarbeit angemeldet. Unter anderem der Marktoberdorfer Traktorhersteller AGCO Fendt. Das Unternehmen stelle sich damit auf die zurückgegangene Nachfrage und die damit verbundene geringere Auslastung der Werke ein. Neben Fendt und Sonnen erleben im Allgäu derzeit noch so einige Firmen einen Dämpfer. Warum das so ist, lesen Sie hier.
Sonnen im vergangenen Jahr in den Schlagzeilen: Shell will die Firma offenbar verkaufen
Die Allgäuer Firma Sonnen stand im September vergangenen Jahres in den Schlagzeilen, weil überraschend bekannt wurde, dass der Öl-Gigant Shell - zu dem der Allgäuer Stromspeicher-Pionier seit 2019 gehört - das Unternehmen verkaufen will. Die Nachricht schlug zwar hohe Wellen, doch bislang gab es keine weiteren Informationen zu einem tatsächlichen Verkauf.