Vor einem Jahrzehnt standen die Allgäu Comets auf dem Höhepunkt ihrer bisherigen Vereinsgeschichte: Damals galten sie als eines der Topteams der German Football League, wurden Vizemeister der Südstaffel und kämpften sich bis ins Halbfinale der Playoffs. Außerdem nahmen sie zum ersten Mal an der European League of Football (EFL) teil und unterlagen erst im Endspiel gegen die Kiel Baltic Hurricanes mit 28:49. Kurz gesagt: ein Jahr voller Glanzlichter und großer Partien.
Zehn Jahre später sind die glorreichen Tage gezählt: Die Saison 2025 verläuft für die Comets bisher alles andere als nach Plan. Nach der jüngsten Pleite gegen die Straubing Spiders stehen die Allgäuer bei zwei Siegen und sieben Niederlagen – und haben die Spiders nun als Tabellenschlusslicht abgelöst.
Allgäu Comets mit erneutem Rückschlag gegen Straubing Spiders: Gibbs überragt im Spiel
Das Ziel war es, den Runningback der Spiders Sidney Gibbs in den Griff zu bekommen. Der US-Amerikaner hatte bereits die Woche zuvor die Defensive der Paderborn Dolphins durcheinandergewirbelt. „Dieser Plan ist komplett gescheitert“, resümiert General Manager Jörg Wienstruck. Seiner Meinung nach zeigte Gibbs erneut eine starke Leistung und trug maßgeblich zum 58:38-Sieg der Straubinger bei, indem er 207 Yards zurücklegte.

„Es ist zu leicht, unsere Defensive zu schlagen.“
Jörg Wienstruck, über das Abwehrverhalten der Comets
Insgesamt leistete sich die Defensive der Comets zu viele Leichtsinnsfehler. Wienstruck kritisiert, dass seine Spieler zu oft auf Finten des Gegners reingefallen sind – und so den Spiders zahlreiche Chancen eröffneten. Wienstruck stellt fest: „Zurzeit ist es zu einfach, unsere Verteidigung zu überwinden.“
Die fehlende Abstimmung in der Defensive sei vor allem durch verletzungsbedingte Ausfälle spürbar. Besonders das Fehlen erfahrener Spieler wie Johannes Wagner und Peter Arentsen belaste das Team stark. „Ihre Präsenz gibt unerfahrenen Spielern mehr Sicherheit und Ruhe“, sagt Wienstruck.
Allgäu Comets kämpfen: Verletzungen und Fehler kosten wichtige Spiele
Ebenfalls nicht unproblematisch ist die Situation auf der Quarterback-Position. Stammspieler Conor Regan leidet eigentlich an einer Fußverletzung, sodass Receiver Geoffrey Greene als Ersatz einsprang. Nach einer Verletzung Greenes und dem krankheitsbedingten Ausfall des Backups Diego Hübner musste Regan trotz Blessuren zurück aufs Feld. „Das beeinträchtigte nicht nur seine Belastbarkeit, sondern auch die Genauigkeit seiner Pässe“, bedauert Wienstruck.
Comets in der Krise: Playoffs in der GFL 2025 nicht mehr erreichbar
Die Playoffs sind für die Comets wegen direkter Vergleiche nicht mehr erreichbar. Selbst den letzten Tabellenplatz verlassen sie nur, wenn sie zwei Siege mehr als die Spiders einfahren. Einen Abstieg müssen sie allerdings nicht fürchten, denn der Rückzug der Kirchdorf Wildcats verhindert den Gang in die GFL2.

Im weiteren Saisonverlauf treffen die Comets noch auf die Teams aus Ravensburg, München und Braunschweig. Trotz der herausfordernden Lage blickt Wienstruck mit einem Schmunzeln voraus: „Es wäre schön, wenn wir unsere Freunde aus München oder Baden-Württemberg noch ein wenig ärgern könnten.“
General Mangaer Jörg Wienstruck kündigt einige Veränderungen an
Für die neue Saison kündigt Wienstruck einen grundlegenden Umbruch an. Die Nachwuchsförderung bringe lediglich drei Spieler aus der U19 hervor. Daher suchen die Comets gezielt nach Verstärkungen aus der Region und wollen gleichzeitig das Trainerteam ausbauen.
Derzeit besteht der Coaching Staff um Cheftrainer Elias Gniffke aus nur vier Mitgliedern, während beispielsweise die Ravensburg Razorbacks als Spitzenreiter der Südstaffel mit einem Trainerstab aus 26 Mitgliedern aufwarten. „An den wenigen Trainern hängt zu viel“, bedauert Wienstruck. Daher planen die Comets für die kommende Spielzeit, ehemalige Spieler und Trainer zu reaktivieren.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden