Der Aderlass der vergangenen Wochen geht nicht spurlos an den Allgäu Comets vorbei. Zahlreiche Leistungsträger der vergangenen Saison haben den Football-Bundesligisten verlassen, ebenso wie die erfahrenen Defense-Trainer Niall Padden und Dieter Morgenstern. „Das reißt schon eine Lücke, insbesondere der Abgang von Niall schmerzt“, sagt der neue hauptamtliche Sportdirektor Jörg Wienstruck.
Aktuell laufe die Suche nach neuen Spielern und Coaches auf Hochtouren. Vier starke Importspieler – zwei für die Offense, zwei für die Defense – sollen auch diese Saison wieder her und das GFL-Team auf ein höheres Level heben. „Wir haben unsere Fühler weltweit ausgestreckt“, sagt der 39-Jährige. Auch ein Coach für die Special-Teams soll Cheftrainer Elias Gniffke heuer entlasten. Noch haben die Kometen aber keine Neuzugänge vermeldet. In den nächsten Wochen soll sich das ändern. Namen könne Wienstruck aber noch nicht nennen: „Wir sind mit vielen Kandidaten in Kontakt und führen intensive Gespräche. Ich mache mir deshalb überhaupt keine Sorgen. Wir wollen einfach nichts überstürzen.“
Allgäu Comets haben Etat im niedrigen sechstelligen Bereich
Spätestens bis zum Vorbereitungsstart Anfang März soll der Großteil des Kaders dann feststehen. Rund 45 Spieler sollen es sein. Viel finanzieller Spielraum bietet sich Wienstruck aber nicht. Der Comets-Etat bewege sich im unteren sechsstelligen Bereich: „Andere Vereine haben da mehr Möglichkeiten. Da können wir nicht mithalten.“ Bundesliga-Top-Teams wie die Potsdam Royals oder Dresden Monarchs etwa hätten siebenstellige Etats und teils über ein Dutzend bezahlte Import-Spieler in ihren Reihen. „Deswegen müssen wir den Fokus noch mehr auf den Nachwuchs legen. Ziel ist, mit der U19 in der GFL-Juniors-Liga zu spielen“, sagt Wienstruck. Allerdings gibt es wegen der Nachwirkungen der Corona-Pandemie auch dünn besetzte Jahrgänge. „Kommende Saison gibt es in der U19 eine Spielgemeinschaft mit Landsberg. Wir waren nicht dazu gezwungen, aber der größere Kader macht in der Bayernliga Sinn“, sagt Wienstruck.
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Das Bundesliga-Team von Cheftrainer Gniffke startet Anfang März mit der intensiven Saisonvorbereitung auf dem Platz. Ende April steht in Kempten ein Testspiel an, ehe für die Kometen am 11. Mai die GFL-Saison mit der denkbar schwersten Aufgabe beginnt – einem Auswärtsspiel beim fünfmaligen deutschen Meister Schwäbisch Hall Unicorns.
GFL-Saison 2024 beginnt für die Comets bei den Schwäbisch Hall Unicorns
Das Ziel der Allgäu Comets für die neue Bundesliga-Spielzeit ist aber klar: „Einen Schritt rückwärts wollen wir auf keinen Fall machen“, sagt Wienstruck. 2023 spielten die Kemptener eine herausragende Hauptrunde, belegten in der GFL Süd Rang zwei und trugen zum zweiten Mal überhaupt ein Play-off-Heimspiel aus. „Daran wollen wir dieses Jahr anknüpfen. Und Schwäbisch Hall wollen wir auch unbedingt mal wieder schlagen“, sagt der neue Sportdirektor.
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