In Sachen Futsal ist Alexander Günter so etwas wie ein Pionier. Mit dem BSK Neugablonz gewann er 2015 die schwäbische Hallenmeisterschaft, kurz nach dem Wechsel vom klassischen Hallenfußball mit Bande zum technisch anspruchsvollen Futsal-Spiel mit kleinerem Ball und kleineren Toren.
Futsal im Allgäu: Es gibt noch Luft nach oben
Außerdem war Günter einer der Initiatoren von Futsal Allgäu, der ersten Mannschaft aus der Region, die am Ligaspielbetrieb teilnahm. Günters Futsal-Weg führte bis in die deutsche Nationalmannschaft. Die Krönung seiner Laufbahn feierte er aber mit SSV Jahn Regensburg Futsal – dem Verein, dem sich Günter 2017 angeschlossen hatte.
SSV Jahn Regensburg Futsal gewinnt die deutsche Meisterschaft
Zusammen mit den Oberpfälzern gewann der Kaufbeurer die deutsche Futsal-Meisterschaft. Im Endspiel setzten sich die Regensburger mit 4:0 beim Vorjahresfinalisten HOT 05 Futsal aus der sächsischen Stadt Hohenstein-Ernstthal durch und machten damit auch die Champions-League-Qualifikation perfekt. „Der Schlüssel zum Erfolg war unsere Defensivarbeit“, sagte der Futsal-Routinier. „Und außerdem hatten wir einen überragenden brasilianischen Block.“

Wie viele andere Teams in der Futsal-Bundesliga setzt auch Regensburg auf die Ballkünstler aus Südamerika. „Sie harmonieren einfach perfekt. Der Ball läuft noch besser, und Futsal wird in Brasilien ganz anders aufgenommen. Viele Menschen schauen sich die Spiele an“, sagt Günter. In dieser Hinsicht gebe es in Deutschland weiterhin noch viel Entwicklungsmöglichkeiten. „Neben Brasilien kommen viele Bundesliga-Spieler aus Spanien, Portugal oder aus Osteuropa. Es ist zweischneidig: Einerseits machen sie die Mannschaften und ihre Mitspieler besser, andererseits blockieren sie Kaderplätze für deutsche Spieler“, sagt Günter.
Alexander Günter arbeitet als Stützpunkttrainer in München
Den Titel feierte die Mannschaft ausgiebig auf der Heimreise von Sachsen nach Regensburg. „Es war ein geiles Wochenende. Die Schale macht auch richtig was, sie wiegt 15 Kilo. Unsere 200 mitgereisten Fans sind nach dem Endspiel richtig abgegangen, als wir sie präsentiert haben“, sagt der 36-Jährige, der in München lebt und auch dort trainierte.
"Jetzt steige ich mit einem Titel aus dem Futsal-Zug aus
Für Günter war die Heimfahrt mit einer ordentlichen Portion Wehmut verbunden. „Vor Jahren bin ich in den Futsal-Zug eingestiegen, jetzt steige ich mit einem Titel aus“, sagt der 36-Jährige. „Mit Futsal als Leistungssport ist Schluss. Der Aufwand in der Bundesliga, mit Spielen in der ganzen Republik und bis zu vier Trainings pro Woche, ist einfach zu groß.“
Künftig will Günter Futsal „einfach nur als Hobby“ erleben. Außerdem ist er nach wie vor als Trainer am U19-Stützpunkt in München tätig. „Auch der Fußball im Freien lässt mich nicht los. Gut möglich, dass ich mal beim BSK Neugablonz aushelfe. Dort hatte ich eine überragende Zeit“, sagt Günter.