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Allgäuer Talent Luca Ganz spielt Eishockey in Texas

Eishockey

Allgäuer Eishockey-Talent Luca Ganz verfolgt in den USA seinen Traum

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    Der Kaufbeurer Luca Ganz spielt seit dieser Saison für den texanischen Klub Amarillo Wranglers.
    Der Kaufbeurer Luca Ganz spielt seit dieser Saison für den texanischen Klub Amarillo Wranglers. Foto: Ganz

    Es ist nicht das erste Mal, dass Luca Ganz seinen Traum vom Profi-Eishockey weit weg von seiner Heimatstadt Kaufbeuren verfolgt. 2017 wechselte der Torhüter vom ESVK-Nachwuchs zu den Jungadlern Mannheim, seit diesem Jahr spielt Ganz für die Amarillo Wranglers in der amerikanischen Nachwuchsliga NAHL (North American Hockey League), der zweitgrößten Junioren-Liga in den USA. „Es ist eine Erfahrung fürs Leben. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe“, sagt der 19-Jährige.

    Kaufbeurer Eishockey-Torwart Luca Ganz spielt für Team in Texas

    Schon während seiner Zeit im Internat in Mannheim lernte Ganz, auf eigenen Beinen zu stehen. „Das war am Anfang hart, aber man lernt, sich durchzubeißen“, sagt das Eishockey-Talent. In Canyon, einem Vorort von Amarillo (US-Bundesstaat Texas), lebt Ganz bei einer Gastfamilie. „Neben mir wohnt dort noch ein Mitspieler. Unsere Gasteltern nehmen schon seit acht Jahren ausländische Spieler auf. Sie wissen also, wie Eishockey-Verrückte ticken“, sagt Ganz schmunzelnd. „Inzwischen ist es wie ein zweites Zuhause für mich.“

    In Amarillo lebt Luca Ganz bei einer Gastfamilie

    Von Canyon aus braucht man mit dem Auto etwa eine halbe Stunde zum Eisstadion der Wranglers, dem Amarillo Civic Center. Die Arena fasst 4000 Zuschauer. „Amerika ist generell der Wahnsinn, gefühlt alles ist größer. Das Leben hier ist im Vergleich zu anderen amerikanischen Bundesstaaten auch nicht ganz so teuer“, sagt Ganz. „Aber ich habe mich inzwischen ganz gut eingelebt.“ Der Kaufbeurer kann sich ausschließlich auf Eishockey konzentrieren. „Wir trainieren gerade montags und dienstags sehr intensiv, gegen Ende der Woche wird es etwas lockerer. In der Regel stehen zwei Spiele am Wochenende an, am Sonntag haben wir frei“, so Ganz.

    Seine Freizeit verbringt der 19-Jährige mit seiner Gastfamilie und seinen Teamkollegen in der Stadt (201.234 Einwohner) oder bei Ausflügen ins Umland. Nicht weit von Amarillo entfernt liegt beispielsweise der Palo Duro Canyon, der zweitgrößte Canyon der USA nach dem Grand Canyon. „Tagsüber ist es manchmal aber viel zu heiß. Das war eine gewaltige Umstellung, gerade für einen Allgäuer“, sagt Ganz.

    Luca Ganz bekommt Lob vom Wranglers-Trainer

    Nach den beiden Siegen (4:1, 5:1) am vergangenen Wochenende gegen die El Paso Rhinos wurde Ganz erstmals in die Auswahl der „Stars der Woche“ in der NAHL gewählt. Der Kaufbeurer parierte in den beiden Partien 39 von 41 Schüssen. „Luca hat sich sehr gut an die Geschwindigkeit in der Liga gewöhnt und sich auch schnell an den straffen Trainings- und Spielplan angepasst. In den letzten Wochen hat er der Mannschaft mit seinen konstanten Leistungen und seinen Führungsqualitäten enorm weitergeholfen“, sagte Wranglers-Cheftrainer Harry Mahood. Das Lob des Trainers ist für Ganz Ansporn, weiter für seinen Traum zu arbeiten. Der 19-Jährige möchte in der Profiliga NHL spielen. Ganz sagt: „Das ist das große Ziel. Zuvor muss ich aber zu einem guten College-Team kommen. Dafür lege ich jetzt den Grundstein.“

    Von 2017 bis 2022 spielte Luca Ganz bei den Jungadlern Mannheim.
    Von 2017 bis 2022 spielte Luca Ganz bei den Jungadlern Mannheim. Foto: imago images

    Neben dem Allgäuer spielen ein Lette und mit Roman Zap ein weiterer Deutscher bei den Amarillo Wranglers. Jedes Team darf bis zu drei Akteure im Kader haben, die nicht aus Kanada oder den USA stammen. „Roman kommt aus Straubing, mit ihm habe ich auch schon bei den Jungadlern Mannheim zusammengespielt. Er hat mir sehr geholfen, mich hier zurechtzufinden“, sagt Ganz.

    Sportlich hat sich der 19-Jährige jedenfalls schon optimal eingelebt. Neben dem Eistraining und den Athletik-Einheiten stehen teils lange Auswärtsfahrten auf dem Programm – für junge Spieler aus Deutschland eine andere Erfahrung. „Es geht jetzt nicht bis nach Alaska, trotzdem sind die Entfernungen riesig. Die kürzesten Fahrten sind vier bis fünf Stunden, die längsten bis zu elf Stunden. In Texas kenn ich mich jedenfalls jetzt schon sehr gut aus“, sagt Ganz. 60 Spiele stehen in der regulären Saison auf dem Plan, manchmal drei pro Woche. „Der Schritt war für mich dennoch perfekt“, sagt Ganz. „Das Niveau der Liga ist top – besser, als ich erwartet hätte.“

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