Keine Wolken am Himmel und Temperaturen jenseits der 30 Grad. Schatten und kühle Getränke waren bei der 16. Auflage des BVV Beach Masters in Kempten besonders gefragt.
Die rund 250 Zuschauer, die zu den Finals ans Forum Allgäu gekommen waren, suchten Schutz unter den zahlreichen Sonnenschirmen und den wenigen Bäumen am August-Fischer-Platz. Zwischen den Partien kühlten Helfer des Organisators TV Kempten das Spielfeld mit Wasser aus dem Gartenschlauch. Kaum auszuhalten war es sonst auf den heißen 180 Tonnen Sand, die extra für das Turnier aufgeschüttet worden waren.
Berlinerinnen triumphieren im Finale
Spitzensport war trotzdem geboten. Vor allem in den Finalspielen der Frauen und Männer gab es Beachvolleyball auf hohem Niveau zu sehen. Den Auftakt machten die Frauen am Sonntagnachmittag. Während die Allgäuer Lokalmatadorinnen bereits am Samstag früh ausgeschieden waren, duellierte sich das Berliner Duo Nele Barber/Lena Mählmann mit den Geschwistern Sarah und Lena Overländer (Bayer 04 Leverkusen) im Endspiel. Nach zwei intensiven Sätzen mit zahlreichen spektakulären Ballwechseln triumphierten die Berlinerinnen.

Bei den Männern zeichnete sich ein ähnliches Bild. Kein Allgäuer Team kam in dem starken Teilnehmerfeld über das Viertelfinale hinaus. Yannic Beck vom TV Kempten, der eigentlich mit Florian Schweikart (Günzach) starten wollte, scheiterte am Sonntagmorgen in der Runde der letzten Acht. Kurzfristig musste Beck auf seinen angestammten Partner verzichten, der nach einem Infekt nicht rechtzeitig fit wurde. Tim Rosenow (Zirndorf) sprang ein, das angestrebte Halbfinale blieb dem Duo aber verwehrt. Am Ende wurde es Rang fünf. Der angeschlagene Schweikart mischte dafür beim Finale der Männer mit, wenn auch „nur“ als Kommentator. „Ich wurde vor Ort gefragt, das war echt cool.“
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Amtierende bayerische Meister holen sich den Sieg in Kempten
Im Finale kam es dann zum Duell zweier Favoriten. Die amtierenden bayerischen Meister Julius Höfer und Benedikt Doranth (Grafing), gewannen in zwei Sätzen gegen die an Nummer zwei gesetzten Daniel Kirchner und Kim Huber vom Team Beach4U. Für Höfer/Doranth war es nach 2016 bereits der zweite Sieg bei dem Kategorie 1+ Turnier in Kempten. Im vergangenen Jahr wurde das Duo bei dem coronabedingt ohne Zuschauer ausgetragenen Turnier Dritter.

70 Helferinnen und Helfer des TV Kempten im Einsatz
Nun waren das Publikum und der Center Court am Forum zurück – nur die Tribüne fehlte. Die sei heuer „leider nicht zu bekommen“ gewesen, sagte Jens Büssow, Abteilungsleiter Volleyball des TV Kempten. Ein voller Erfolg war das Turnier dennoch. Dafür sorgten über 70 Freiwillige des TVK. Teilweise seien sie bis zu 17 Stunden am Stück im Einsatz gewesen. „Ohne die Helferinnen und Helfer wäre das Ganze nicht möglich gewesen“, sagte Büssow.
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Am Samstag ging das Turnier von morgens bis spät abends. Atmosphärisches Highlight war die Nightsession, die am Samstagabend unter Flutlicht stattfand. Zu den Viertelfinalpartien kamen mehr Zuschauer als am Finaltag.
Technik versagt in der Nightsession
Allerdings versagte die Technik wiederholt. Gleich mehrfach fiel der Strom am Samstagabend aus. Minutenlang ging nichts mehr. „So etwas habe ich in der langen Zeit, die wir das machen, hier noch nicht erlebt“, sagte Gaston Höpfl von Feedback Event aus Oberstaufen, die das Turnier gemeinsam mit dem TVK organisieren. „In der Hinsicht ist noch Luft nach oben, ansonsten war es aber ein Quantensprung im Vergleich zu letztem Jahr“, resümierte Schweikart.
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