Zwei Halbzeiten von höchst unterschiedlicher Qualität haben die Zuschauer im Kemptener Illerstadion beim letzten Saison-Heimspiel der Allgäu Comets in der Football-Bundesliga GFL gesehen. Am Ende gewannen sie standesgemäß mit 35:17 (7:10) und machten so noch auf den letzten Drücker den Einzug in die Play-offs klar. Dabei geht es in zwei Wochen zu den gefürchteten Potsdam Royals, dem Ersten der Nordstaffel und zuletzt für eine 14:96-Niederlage der Comets verantwortlich.
Comets verschliefen den Start
Diese Aussicht mögen manche Comets-Spieler im Hinterkopf gehabt haben, oder sie unterschätzten Kirchdorf als Tabellenletzten schlicht, denn die Gäste aus Niederbayern machten es den Allgäuern alles andere als leicht und kontrollierten das Spiel über weite Teile der ersten Hälfte. Gleich bei ihrem ersten Angriff gingen sie durch den auffälligen Sebastian Mattscheck in Führung. Die Comets ließen das jedoch nicht auf sich sitzen. Drei Minuten und einen weiten Pass von Spielmacher Xeaiver Bullock auf Marcel Schade später stand es 7:7. Den Extrapunkt holte Schade selbst, wie auch nach jedem anderen Touchdown in diesem Match.
Die lange punktlose Phase bis zur Mitte des zweiten Quarters zeigte, was Kirchdorf so gut machte: Sie bewegten das Leder in oft kleinen Schritten zu immer neuen First Downs und hielten so die Comets-Offense vom Feld fern. Am Ende eines langen Angriffs kamen sie jedoch nur per Field Goal zum 10:7-Halbzeitstand – und zum für lange Zeit letzten Punkt. Kurz vor der Pause sorgte Dominik Schmid mit einer Interception für einen Hallo-Wach-Moment. Das und mehrere saftige Reden in der Kabine sorgten dafür, dass die Comets deutlich verbessert ins dritte Quarter starteten.
Bullock und Stewart führen Allgäu Comets in die Endrunde
Bullock lief zuerst selbst für zahlreiche Meter über das Feld und erreichte im nächsten Spielzug Nate Stewart mit einem Touchdown-Pass zum 14:10. Als die Defense kurz darauf einen Field-Goal-Versuch blockte, hatten die Comets endgültig Oberwasser: Ein 40-Meter-Pass in die Endzone landete vertrauensvoll in den Armen von Ahsan Moore, 21:10. Im letzten Spielviertel gab es wieder mehrfach das eingespielte Duo Bullock/Stewart zu sehen. Zwar brauchten sie ein paar Anläufe, doch noch zweimal erreichten direkte, saubere Würfe den US-amerikanischen Passempfänger zum 28:10 und 35:10. Den Schlusspunkt allerdings setzte Kirchdorf, weil – wie so oft – ihre Passempfänger völlig frei standen. Touchdown plus Zusatzpunkt bedeuteten am Ende ein 35:17.
Lesen Sie auch: Ex-Comet Kilian Zierer in der NFL