Große Aufregung beim ESV Kaufbeuren: Die geplante 2G-Regel hätte verhindert, dass nicht-vollständig geimpfte Jugendliche beim Eissportverein trainieren können. Jetzt gilt eine Schonfrist bis Ende des Jahres. Über die turbulente Woche haben wir mit dem für sportliche Belange zuständigen Jogi Koch (61) gesprochen.
Herr Koch, ein ziemliches Hin- und Her, aber eines mit zumindest vorübergehenden Happy End?
Jogi Koch: Zuerst waren wir schockiert. Nun sind wir erleichtert. Die zunächst getroffene Regelung war ein Schnellschuss aus der Hüfte, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Ich muss mich auch bei der Stadt Kaufbeuren bedanken, die sich sofort und professionell für uns eingesetzt hat. Jetzt herrscht reges Treiben, die Kinder rennen zum Impfen. Darüber bin ich wirklich froh.
Die Übergangsregelung gilt bis Ende Dezember. Man kann also sagen: Wer dann vollständig geimpft sein will, braucht jetzt seine Erstimpfung. Das ist schon ein gewisser Druck auf die Jugendlichen
Koch: Richtig. Man könnte es auch moderne Erpressung nennen. Natürlich ist es aber auch so, dass manche ein bisschen zu ihrem Glück gezwungen werden müssen. Wie gesagt: Ich bin heilfroh, dass es nun so ist wie es ist. Klar ist aber auch, dass wir die Jugendlichen nach ihren Impfungen im Trainingsbetrieb ein bisschen schonen müssen.
Nach jetzigem Stand greift die 2G-Regelung also komplett im Januar. Denken Sie denn, dass ein regulärer Spielbetrieb in den Nachwuchsligen überhaupt noch möglich ist?
Koch: In der Bayernliga werden ja derzeit schon unglaublich viele Spiele abgesagt. Aus unseren Nachwuchsmannschaften ist mir bisher nur ein einziger Coronafall bekannt. Hoffentlich bleibt es so. Wir haben ein sehr gutes Hygienekonzept und auch alle Betreuerinnen und Betreuer machen einen sehr guten Job.
Eine Frage zum Sport: Die U20 ist personell dünn aufgestellt, braucht immer wieder Hilfe aus der U17. Im Dezember öffnet das Transferfenster. Wie wahrscheinlich sind Neuzugänge?
Koch: 100 Prozent.
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