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Denkwürdige Partie - Joker spielen mit coronagebeutelten Wölfen

Eishockey ESVK

Denkwürdige Partie - Joker spielen mit coronagebeutelten Wölfen

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    Hochbetrieb: Der ESVK Sturm mit (in Rot von links) Branden Gracel, Markus Lillich und Sami Blomqvist verbrachte viel Zeit vor dem Selber Tor mit dem später gut haltenden Aushilfstorwart Leon Doubrawa. Zwar nutzte Kaufbeuren seine Überzahlsituationen nicht, traf aber dennoch zwölf Mal gegen die gebeutelten Wölfe.
    Hochbetrieb: Der ESVK Sturm mit (in Rot von links) Branden Gracel, Markus Lillich und Sami Blomqvist verbrachte viel Zeit vor dem Selber Tor mit dem später gut haltenden Aushilfstorwart Leon Doubrawa. Zwar nutzte Kaufbeuren seine Überzahlsituationen nicht, traf aber dennoch zwölf Mal gegen die gebeutelten Wölfe. Foto: Mathias Wild

    Es ist die Coronapandemie, die doch immer wieder aufs Neue für denkwürdige Situationen sorgt. Da gewann der ESV Kaufbeuren am Dienstagabend sein Nachholspiel gegen nach einem Corona-Ausbruch geschwächte Selber Wölfe mit 12:3. Immerhin waren es vier Ordnerinnen oder Ordner, die den Spielern beim Gang in die Kabine fleißig applaudieren. Nein, Stimmung kam beim Kantersieg in einem Spiel, das die meiste Zeit über ein netter Aufgalopp, aber kein ernstes Duell war, im Stadion nicht auf. Wie auch? Nur um die 20 arbeitende Personen schauten von den Rängen aus zu. „Von der Atmosphäre her sind derzeit alle Spiele Freundschaftsspiele“, sagte Stefan Vajs nach dem Kantersieg gegen den Aufsteiger.

    Vier Spieler vom Kooperationspartner

    Doch auch auf dem Eis fiel der Jubel von Tor zu Tor etwas schwerer. Und Treffer fielen an diesem Abend in der Erdgas Schwaben Arena viele. Allein sechs Mal traf der ESVK im ersten Drittel, weitere sechs Mal in den Dritteln zwei und drei. Selb, angereist mit 13 Feldspielern, war total überfordert. Trainer Herbert Hohenberger machte nach dem Match klar, dass die Partie ohnehin nur dank der Hilfe von DEL-Partner Bietigheim habe stattfinden können. Von dort kamen vier Spieler zur Hilfe, unter anderem der im ersten Abschnitt ein ums andere Mal nicht gut agierender Goalie Leon Doubrawa. Keinen Vorwurf könne er ihm machen, urteilte Hohenberger nach dem Match, hätten dem Schlussmann zuletzt doch Einsätze im Tor gefehlt.

    Intensität lässt etwas nach

    In der Tat steigerte die Selber Nummer 70 seine Leistung von Minute zu Minute und verhinderte letztlich eine noch höhere Niederlage. So startete der zweite Spielabschnitt also beim Stand von 6:0 für die Hausherren. „Im Eishockey ist immer alles möglich. Aber mit so einer Führung kann man schon gelöster spielen“, sagte Vajs über die auch von außen sichtbare nachlassende Intensität im Joker-Spiel. Vielleicht rührten daher auch die drei Treffer der Wölfe. „Gegentore ärgern mich immer. Egal, wie hoch wir führen. Vielleicht sind sie bei einem Ergebnis wie diesem aber leichter zu verkraften“, meinte Vajs.

    Trotzdem an den Game-Plan gehalten

    Dass die Joker letztlich mit einem zweistelligen Ergebnis gewannen, sei dennoch nicht selbstverständlich gewesen. Schließlich bestand die Gefahr, die Partie im Generellen zu nachlässig anzugehen. ESVK-Trainer Tray Tuomie jedenfalls zollte dem deutlich unterlegenen Gegner auf der Pressekonferenz Respekt. Er attestierte den Wölfen einen großen Charakter und harten Kampf. „Sie haben immerhin auch drei Tore geschossen“, lobte Tuomie. Und er sagte in Richtung seiner eigenen Spieler, dass es ein Schlüssel war, sich an den abgemachten Game-Plan gehalten zu haben. Jetzt soll der Blick wieder nach vorne gehen.

    Diese Woche b2b

    Denn am Freitagabend kommt es in Franken direkt zum Rückspiel. Erneut also muss der ESVK sich vor den angeschlagenen Selbern in Acht nehmen. „Wir müssen das Spiel vom Dienstag schnell aus den Köpfen bekommen, ähnlich wie in den Play-Offs. Im Grunde genommen müssen wir also nur auf uns schauen. Die Situation von Selb muss uns egal sein“, sagte Vajs und erläuterte: Es käme für Kaufbeuren also nicht darauf an, ob Selb mit 25 oder zwölf Spielern agiere. Spielstart für das vielleicht nächste Schützenfest ist am Freitag um 19.30 Uhr.

    Die AZ-Bilanz

    • Mann des Abends: Mit fünf Punkten (drei Tore, zwei Vorlagen) war Markus Lillich am Dienstag punktbester Spieler der Joker. Er war es auch, der mit dem 11:1 und 12:2 zumindest in Sachen ESVK-Tore den Schlusspunkt setzte.
    • Zitat des Abends: „Jeder Schuss ein Tor.“ Selbs Trainer Herbert Hohenberger über den sehr schwachen Start seiner Mannschaft.
    • Zahl des Abends: Zu kritisieren gibt es im Eishockey bekanntlich immer etwas. Das Haar in der Suppe beim ESVK war am Dienstagabend einmal mehr das Überzahlspiel. Vier Mal wanderte ein Gästespieler in der Kühlbox, sodass Kaufbeuren insgesamt also acht Minuten lang Powerplay spielte. Ein Tor fiel dabei nicht. Die 0-Prozent-Ausbeute unterstreicht somit sehr deutlich, dass es in diesem Punkt dringenden Optimierungsbedarf gibt.

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