Neues Jahr, alte Leier, immer wieder dasselbe. Der 1. SC Kempten ist an den vorderen zwei Positionen in der Bundesliga eine Macht, an den hinteren zwei Positionen aber zu schwach aufgestellt, um zu gewinnen. Auch diesmal machte die Mannschaft dahingehend keine Ausnahme.
Gegen den 1. SC Karlsruhe reichte es im Heimspiel zu einem 2:2, ebenso wie im Auswärtsspiel am Tag danach beim SC Monopol Frankfurt. Den Zusatzpunkt verpassten die Allgäuer jeweils, weil sie gegen Karlsruhe bei Satzgleichheit weniger Punkte (96:116) erzielten und in Frankfurt mit 6:7 Sätzen unterlagen. In der Tabelle steht der 1. SC Kempten mit sieben Punkten auf Platz fünf.
Squash in Kempten: Die Verantwortlichen kennen das Problem
Die Schwäche auf den hinteren Positionen begleitet die Kemptener nun schon fast traditionell. Vor der Saison hatten die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Dietmar Jürschik viel unternommen, um dieses Handicap loszuwerden. Mit Kevin Schwendtner und Johannes Thürauf wurden deutsche Spitzenspieler verpflichtet.
Doch beide sind in dieser Saison noch nicht einsatzbereit gewesen; Schwendtner aus privaten Gründen, Thürauf, weil er langzeitverletzt war. Doch Jürschik sieht Licht am Ende des Tunnels. In der Rückrunde, die im März beginnt, soll das Duo endlich dabei sein. „Es war unsere Strategie, Optionen an Position 3 und 4 in die Mannschaft zu holen und damit konkurrenzfähig zu sein. Leider mussten wir auf die beiden bislang verzichten.“ In der Rückrunde werde das Team angreifen, ist sich Jürschik sicher.
1. SC Kempten: Ein Spanier ist der Punktegarant
Punktegarant war einmal mehr der spanische Profi Iker Pajares Bernabeu an Position 1 (Nummer 24 der Weltrangliste). Er gewann beide Partien. Kempten musste zwar auf den schweizer Nachwuchs-Star Yannick Wilhelmi verzichten (Nummer 101 der Welt). Doch sein etwas älterer Bruder Luca Wilhelmi vertrat ihn glänzend und gewann an Position 2 ebenfalls seine beiden Spiele gegen Karlsruhe und Frankfurt. Allerdings kostete der Verlust des ersten Satzes in der Main-Metropole in der Endabrechnung der Mannschaft einen Zähler.
Jürschik hatte sich im Vorfeld des Doppelspieltages zwar einen Punkt mehr ausgerechnet, war mit dem Auftitt des Teams aber zufrieden. „Es war klar, dass es um jeden einzelnen Punkt geht. Dass es nicht gereicht hat, dafür kann ich keinem Spieler einen Vorwurf machen.“
Zudem fehlte den Kemptenern mit Kapitän Pasquale Ruzicka ein weiterer wichtiger Spieler. Der soll im letzten Vorrundenspiel am Samstag, 19. Februar, zu Hause gegen den Tabellenzweiten Squash-Factory Saar-Pfalz, ebenso zum Einsatz wie Schwendtner. Dann aber könnte es sein, so Jürschik, dass Bernabeu nicht zur Verfügung steht. Klar ist: Mit dem Beginn der Rückrunde soll in Kempten eine neue Zeitrechnung anbrechen, dann soll die alte Leier ausgedient haben.