Der Wunsch Profi zu werden, ist bei jungen Skispringern wohl in keiner Zeit des Jahres so ausgeprägt wie während der Vierschanzentournee. Oberstdorf hin.
, darauf arbeiten auch die Nachwuchs-Skispringer des Bundesstützpunkts Ski nordisch inUm auch eines Tages
dabei zu sein, arbeiten die Talente hart. Unterstützt werden sie von den Trainern Andrè Wagner und Daniel Kriemer. Wagner (29) ist seit 2018 in Oberstdorf und arbeitet mit den Jungen, Kriemer (29, Isny) kümmert sich seit Februar 2022 um die Mädchen. Beide haben die A-Trainerlizenz und waren früher selbst aktive Skispringer.Skisprung-Talente aus Oberstdorf messen sich bei internationalen Wettkämpfen
Beide setzten sich das Ziel, dass ihre Schützlinge am European Youth Olympics Festival (EYOF) in Planica (Slowenien) und an der Junioren-Weltmeisterschaft (JWM) in Vancouver (Kanada) teilnehmen. Doch in erster Linie sind sie um die bestmögliche Entwicklung ihrer Talente bemüht, um den Sprung in den nächsthöheren Kader zu erleichtern. Einzelne Elemente wie Anfahrt, Absprung, Flugposition und Landung könne man separat gut üben. Aber diese in Zusammenklang zu bringen, dass Bewegungsfluss und Dynamik stimmig sind, sei die große Kunst. Erst dann sprechen die Trainer von einem „kompletten Gerüst“.
Welche Rolle die mentale Komponente spielt
Dazu kommt die mentale Komponente, die beim Skispringen laut Kriemer und Wagner eine noch größere Rolle spielt als die technischen Fähigkeiten. Deshalb besuchen die jungen Athleten einmal pro Monat Carla Nottberg, die psychologische Ansprechpartnerin im Skiinternat. „Hat jemand private Probleme oder gibt es einen Stillstand im Wettkampf, merkt man dies sofort“, erklärt Wagner. „Dann suchen wir zuerst das Gespräch mit dem Sportler. Wir sind Freund und beratender Trainer in einer Person. Sehen wir ein größeres Defizit, kommt Carla dazu.“
Das sind mögliche Verletzungsursachen bei den jungen Talenten
Die meisten Verletzungen beim Skispringen treten im Kniebereich auf. Hoher Landedruck, unsauberes Landen, Verkanten oder Gleichgewichtsprobleme sind mögliche Ursachen. Aber auch nicht auskurierte Krankheiten oder Differenzen innerhalb der Trainingsgruppe können Gründe für missglückte Sprünge sein.
So führt die Analyse auch in das Privatleben der Sportler. Die Forschung beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit sich der Menstruationszyklus bei Frauen auf die Sprungleistung auswirkt. Der norwegische Verband erstellt bereits zyklusorientierte Trainingspläne.
Das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Faktoren spiegelt sich in den wechselnden Erfolgen wider. Selbst wenn ein Springer in einer Saison immer auf dem Podium steht, kann es passieren, dass er in der nächsten nicht mehr mal unter den besten Zehn zu finden ist. Kriemer zitiert seinen ehemaligen Trainer Franz Kurz: „Skispringen ist wie Surfen auf einer Welle. Entweder du reitest oben oder du musst wieder neu anfangen.“ (dh)
Lesen Sie auch: