Seit über zehn Jahren spielt Daria Gleissner Eishockey für das Frauenteam des ECDC Memmingen, seit 2015 als Kapitänin. Doch einen solchen Bundesliga-Saisonstart hat auch sie noch nicht erlebt. Zwölf Spiele, zwölf Siege, gerade einmal acht Gegentore. „Man denkt, wir stehen über allen Mannschaften“, sagt die 29-jährige Verteidigerin in der neuesten Folge von „Stockcheck“, dem Eishockey-Podcast der Allgäuer Zeitung. „Wir haben eine gute Qualität im Team und sind deshalb in die Favoritenrolle gerutscht“, sagt sie.
Gut entwickelt habe sich jüngst auch ganz allgemein der Standort Memmingen im Frauen-Eishockey. „Sei es Sponsoring oder mediale Aufmerksamkeit, das ist das, was wir nun brauchen“, lobt die Spielerin.
Kritik an Eishockey-Bundesliga der Frauen: Qualität reicht nicht aus
Dennoch äußert Gleissner Kritik an der Liga. Deren Spiele und die Qualität würden ihrer Meinung nach nicht ausreichen, um als deutsche Mannschaft international erfolgreicher zu sein. „Da sind Welten dazwischen. Die Liga in Deutschland muss also stärker werden. Egal, ob man Importspielerinnen dazunimmt oder eine Europa League spielt.“
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Bekommt München ein Bundesliga-Team?
Bei der zurückliegenden WM hatte Deutschland nur auf den allerletzten Drücker den Klassenerhalt geschafft. „Wir haben viele Baustellen. Manche Bundesligisten haben nicht einmal eigene Kabinen. Warum ist das so?“, fragt Gleissner, die sich mehr Engagement von den Männer-DEL-Teams wünscht. „Warum stellt Red Bull München kein Frauenteam? Das ist doch ein guter Standort“, sagt sie im AZ-Podcast.
ECDC mit zwei Spitzenspielen gegen den amtierenden Meister
Bei den Frauen kommt es am Wochenende indes zu Spitzenspielen. Memmingen trifft doppelt auf die zweitplatzierten Ingolstädterinnen. Anders als die Indians haben die Gegnerinnen bis dato aber erst sechs von zwölf Matches nach regulärer Spielzeit siegreich gestaltet. Das Heimspiel steigt am Samstag ab 17.15 Uhr, auswärts geht es am Sonntag ab 16 Uhr zur Sache. Die Internetseite thefan.fm bietet von beiden Partien Livestreams an.
Ingolstadt ist erster Verfolger der ECDC-Frauen
Die Schanzerinnen behaupten sich in der DFEL als hartnäckigster Verfolger von Tabellenführer Memmingen. Die Pantherinnen konnten bislang sechs von zwölf Partien in der regulären Spielzeit für sich entscheiden und haben damit 24 Punkte auf ihrem Konto. Die Indians hingegen konnten in all ihren Spielen bislang voll punkten und haben zwölf Zähler Vorsprung.
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ECDC-Frauen gewannen erste beiden Partien gegen ERC Ingolstadt Panther
In den ersten beiden Begegnungen mit Ingolstadt kamen die Indians zu einem 4:0- und einem 3:2-Erfolg. Dabei fielen beim 4:0 Heimsieg alle vier Treffer der Memmingerinnen erst im letzten Drittel. Auch die zweite Begegnung war hart umkämpft und die Allgäuerinnen mussten zweimal einen Rückstand wettmachen.
„Wir freuen uns auf die Spiele gegen einen starken Gegner“, sagt ECDC-Coach Waldemar Dietrich. „Im Gegensatz zu anderen Teams stellt sich Ingolstadt nicht nur hinten rein, sondern möchte selber das Spiel machen.“
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