Der ECDC Memmingen hat am Freitagabend das wichtige Spitzenspiel gegen die „Falken“ aus Heilbronn gewonnen und bleibt dadurch weiterhin aussichtsreich im Rennen um Platz vier. Vor 2722 Zuschauern schlugen die Indians die "Falken" 7:6 (1:2; 3:3; 3:1). Im Rahmen der Partie fand der traditionelle „Blaulichttag“ statt. Dabei lädt der ECDC einmal in der Saison Ehrenamtliche aus Rettungsorganisationen ein.
Das Spiel des Tabellenvierten aus der Maustadt gegen den Sechsten, die vor dem Spiel nur ein Punkt getrennt hatte, begann mit rund 20 Minuten Verspätung, da der Heilbronner Mannschaftsbus auf der Autobahn im Stau gestanden hatte. Die Indians mussten im Angriff wiederum auf Valentin Busch, Pascal Dopatka und Jaroslav Hafenrichter verzichten und konnten wieder nicht mit vier kompletten Reihen antreten.

Dafür war Verteidiger Lubor Pokovic wieder in den Kader zurückgekehrt. Im Tor vertraute ECDC-Trainer Daniel Huhn erneut auf Leon Meder. Er war in der vergangenen Woche beim Heimspiel gegen Höchstadt beim Stand von 1:4 für Marco Eisenhut aufs Eis gekommen. Am Ende gewannen die Indians noch mit 5:4 nach Verlängerung. Das Tor der Gäste aus Heilbronn hütete an diesem Abend Nils Kapteinat. Stammgoalie Patrick Berger ist vom Verband für zehn Spiele gesperrt worden, da er jüngst einen Schiedsrichter körperlich attackiert haben soll.
Dominik Meisinger erzielt das 1:0 für den ECDC Memmingen
- Erstes Drittel: Im ersten Spielabschnitt eröffnete Dominik Meisinger in der zehnten Spielminute den Torreigen: Er zog einfach mal von links aus spitzem Winkel ab – und drin war das Ding. Es stand 1:0 für die Hausherren. Die Gäste antworteten zwei Minuten später im Powerplay: Der Schwede Linus Wernerson Libäck hämmerte die Scheibe von der blauen Linie aus zum Ausgleich in die Memminger Maschen. Kurze Zeit später, in der 15. Minute, schaufelte Jan Pavlu den Puck in einem kuriosen Bogen an Goalie Meder vorbei ins Memminger Tor. Die von einem kompakten und lautstarken Fanblock angefeuerten Heilbronner gingen erstmals in Führung, es stand 1:2 aus Memminger Sicht. Bei diesem Stand blieb es bis zu ersten Pausensirene.
„Tobi“ Meier macht im Alleingang das 2:2 für die Indians
- Zweites Drittel: In den zweiten zwanzig Minuten waren noch nicht mal sechzig Sekunden gespielt, als „Tobi“ Meier alleine auf und davon zog und zum 2:2 vollstreckte. Das wohl schönste Tor des Abends erzielte in der 25. Minute Sofiene Bräuner. Er fuhr Slalom durch die Heilbronner Abwehr, behielt dabei die Übersicht und schob überlegt zur 3:2-Führung für die Indians ein. Doch auch diese Führung hielt nicht lang. In der 28. Minute glich Pontus Wernerson Libäck zum 3:3 aus. Rasant ging's weiter: Zehn Sekunden später fiel die erneute Führung der Indians: Marcus Marsall traf zum 4:3. Als die Memminger zwei umstrittene Strafzeiten aufgebrummt bekommen hatten, nutzten die Heilbronner dieses Geschenk zum 4:4-Ausgleich in Überzahl durch Tomas Supis. Da waren 37 Minuten gespielt. Die "Falken" legten 36 Sekunden später gleich noch einen drauf und stellten durch Frederik Cabana auf 4:5. So hieß es auch nach 40 Minuten.
Im Schlussdurchgang geht's am Memminger Hühnerberg wild weiter
- Drittes Drittel: Im Schlussdurchgang ging's wild weiter. Es war wiederum gerade mal eine gute Minute gespielt, als "Tobi" Meier nicht nur den Gäste-Goalie, sondern wohl auch viele Zuschauer überraschte. Denn plötzlich lag die Scheibe im Heilbronner Tor. Es stand 5:5. Doch damit nicht genug: Auf der Uhr lief immer noch die 42. Spielminute, als Denis Fominych die Memminger wieder in Führung brachte: 6:5. Was für ein Spiel! Dieses stand nun auf des Messers Schneide. Die Indians machten weiter Druck - und erzielten in der 51. Minute in Überzahl das 7:5. Denis Fominych war zum zweiten Mal an diesem Abend erfolgreich. In der 54. Minute wurde es nochmals spannend: Denn die "Falken" verkürzten auf 6:7. Torschütze war Oula Uski. In der 58. Minute nahm Gäste-Trainer Frank Petrozza eine Auszeit und kurz darauf seinen Goalie vom Eis. Doch das brachte nichts mehr. Die Indians verteidigten die knappe Führung und gewannen das rasante und kuriose Spitzenspiel mit 7:6. Es war im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison der erste Erfolg für den ECDC.
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