So ein klein wenig wirkt Maximilian Schäffler schon verunsichert – und gleichzeitig genervt. Angesprochen auf die Diskussionen, ob die Play-off-Teilnahme seines ESC Kempten für die Meisterrunde der Eishockey-Bayernliga schon unter Dach und Fach sei, sagt der 31-jährige Routinier: „Wir sollten besser nicht so viel rechnen und reden. Sondern uns nur auf das Spiel gegen Geretsried fokussieren. Und gewinnen.“ Auch wenn im Verein alle versichern, dass ein Abrutschen von Tabellenplatz vier auf Rang sieben nur theoretisch möglich sei (nämlich wenn Klostersee die um 38 Treffer schlechtere Tordifferenz aufhole), will sich Schäffler nicht in Sicherheit wiegen. Er sagt vor dem Heimspiel am Freitagabend ab 20 Uhr gegen die Riverrats aus Geretsried: „Wir spielen auf Sieg.“ Dann müsste niemand auf die Mitkonkurrenten Landsberg, Königsbrunn und Klostersee schauen.
Ein endgültiger Schlussstrich unter die Hauptrunde kann erst gezogen werden, wenn auch das Nachholspiel der Königsbrunner am Sonntag in Schweinfurt beendet ist. Bleibt der ESC am Ende Vierter, hat er im Play-off-Viertelfinale (ab 16. Februar) gegen den Fünften Heimrecht, als Fünfter und Sechster ginge es auswärts los.
Maximilian Schäffler: "Wollten schon auf Play-off-Modus schalten"
Nicht nur im Hinblick auf die Tabelle, sondern auch auf die erhofften Play-Offs sagt Schäffler: „Noch haben wir nichts erreicht. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken.“ Auch er sieht den ESC auf eigenem Eis gegen Geretsried favorisiert, dennoch sei die Partie gegen die Oberbayern kein Selbstläufer. Die 2:3-Heimniederlage in der Vorwoche gegen Dingolfing müsse Warnung genug sein. „Wir wollten den Schalter im Kopf umstellen und schon auf Play-off-Modus schalten, aber das ist uns nicht gelungen“, blickt Schäffler zurück und spricht von einer „komischen Mischung aus Nervosität und Überheblichkeit: „Manchmal wollten wir es zu schön machen.“
- Lesen Sie auch: Sieg in Dorfen - ESC Kempten wahrt sich Chance auf Heimrecht in den Play-offs
Die Devise vor dem Match gegen Geretsried sei simpel: „Wir müssen uns an die Taktik des Trainers halten und unser Spiel einfach machen.“ Da auch Schäffler nicht von einer Heimpleite ausgeht und selbst Richtung Meisterrunde schielt, sagt er: „Klar, das Spiel gegen Geretsried ist gleichzeitig auch der letzte große Härtetest für die Play-offs. Wir werden noch ein paar Sachen ausprobieren, damit wir in den K. o.-Vergleichen dann möglichst als Einheit auftreten.“
Schäffler hat 118 Erstliga-Spiele für die Augsburger Panther (2012 bis 2015) und 239 DEL-2-Partien für den ESV Kaufbeuren (2015 bis 2019) bestritten. Er wohnt nach wie vor in seiner Heimatstadt Kaufbeuren und arbeitet seit fünf Jahren bei Fendt in Marktoberdorf – inzwischen als Projektmanager. Schäffler weiß, dass er mit seiner Erfahrung nun besonders gefragt ist. „Ich freu’ mich, wenn die Jungen uns zuhören, große Augen machen und sagen: So hab’ ich das gar nicht gesehen.“ Als Routinier grüble er aber auch, wie oft er noch um einen Titel spielen könne: „Ja, ich bin riesig motiviert“, sagt er.
Die aktuelle Tabelle in der Eishockey-Bayernliga:
4. ESC Kempten 29 Sp./57 P./+48 Tore
5. HC Landsberg 29/56/+20
6. EHC Königsbrunn 28/55/+60
7. EHC Klostersee 29/54/+10
Restprogramm mit Relevanz für die Play-off-Qualifikation:
Freitag (alle 20 Uhr) Kempten (4.) – Geretsried (12.), Klostersee (7.) – Dorfen (14.), Buchloe (9.) – Königsbrunn (6.), Schweinfurt (15.) – Landsberg (5.).
Sonntag (18 Uhr) Schweinfurt (15.) – Königsbrunn (6.)
Mehr Nachrichten aus dem Allgäuer Sport lesen Sie hier.