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ESC Kempten um Trainer Brad Miller vor dem ersten Heimspiel

Erstes Bayernliga-Heimspiel

Warum ESC-Trainer Brad Miller vor dem ersten Heimspiel tiefenentspannt ist

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    Brad Miller, der neue Cheftrainer beim ESC Kempten, ist zwölf Jahre jünger als Kapitän Eric Nadeau. Ein Problem sieht er darin nicht.
    Brad Miller, der neue Cheftrainer beim ESC Kempten, ist zwölf Jahre jünger als Kapitän Eric Nadeau. Ein Problem sieht er darin nicht. Foto: Emanuel Menzel

    So einfach ist das für Brad Miller, den neuen Trainer des Eishockey-Bayernligisten ESC Kempten. Nervös vor dem ersten Punktspiel zuhause? Da lächelt er nur müde. „Nein, nervös muss ich nicht sein. Wir haben das erste Spiel gewonnen. Wir haben gut trainiert. Und wir haben ein Ziel vor Augen in dieser Saison.“

    Der 36-jährige US-Amerikaner, der seit mittlerweile zehn Jahren in Deutschland ist und bei den Oberligisten Nauheim (2012/13), ERC Sonthofen 1999 (2014/15), EC Peiting (2015 bis 2020) und EV Füssen (2020/21) die Schlittschuhe schnürte, übernimmt nach seiner aktiven Karriere nun erstmals den Job des Headcoaches. Miller ist mit Kemptens Ex-Torhüterin Jennifer Harß liiert und folgt beim ESC auf Carsten Gosdeck, der sich um Marketingaufgaben im Verein kümmert. Millers erste Eindrücke sind positiv. Trotz fünf Niederlagen und nur zwei Siegen in den Tests sei die Vorbereitung gut gewesen, sagt er dem AZ-Reporter auf Englisch bei einem WhatsApp-Call. Ein deutsches Handy besitzt er nicht und obwohl er schon zehn Jahre in Deutschland ist, bevorzugt er, in seiner Muttersprache zu sprechen. Sein Deutsch sei nicht gut genug.

    Brad Miller will beim ESC Kempten jede Woche ein neues Ziel stecken

    Die Kennenlern-Phase von Spielern und Funktionären im Verein sei sehr positiv gelaufen – und das Verhältnis untereinander werde von Tag zu Tag besser. Er habe von Anfang an gemerkt, dass die Spieler im Training bereits sind, hart zu arbeiten. „Ich bin happy, wie es bislang gelaufen ist, aber wir sind in einem Prozess“, sagt Miller. Klar kenne er das Saisonziel der Klubführung, auch heuer die Play-off-Aufstiegsrunde zu erreichen. Das sei selbstverständlich auch sein Anspruch. Darüber hinaus werde er - typisch amerikanisch – immer auch Etappenziele formulieren. „Zusammen mit den Spielern werden wir uns jede Woche ein neues Ziel stecken“, kündigt Miller an und schiebt hinterher: „Das bleibt aber in der Kabine.“

    Mit dem Personal, das er zur Verfügung hat, ist Miller sehr zufrieden. Großteils sei die Mannschaft eingespielt, die Neuzugänge würden dabei helfen, alle auf ein gleich hohes Level zu bekommen. Vorschuss-Lorbeeren verteilt Miller an seine beiden Paradereihen: Im Sturm könnte die erste Reihe mit Lars Grözinger, Maximilian Schäffler und Nikolas Oppenberger – „wenn sie gut spielen und ihre Dynamik in die Waagschale werfen“ – jede Partie kontrollieren. Und die erste Abwehrreihe mit 100-Kilo-Mann Pascal Kröber und dem erfahrenen Mauro Seider gehöre zu den besten Penaltykillern der Liga. „Das sind die Jungs für die härtesten Minuten des Spiels.“

    "Nadeau brauchen wir in engen Spielen, nicht bei einem 5:1"

    In einer ähnlichen Rolle sieht er Routinier Eric Nadeau, der vergangene Woche von der Mannschaft zum Kapitän gewählt wurde. Der 48-jährige Deutsch-Kanadier, der vom EV Füssen zurück nach Kempten kam, habe eine extrem wichtige Aufgabe im Team. „Wenn das Spiel auf des Messers Schneide steht, dann brauchen wir ihn. Nicht bei einem 5:1.“ Kann also durchaus sein, dass Miller die Einsatzzeiten von Nadeau seinem hohen Alter ein wenig anpasst, wenngleich er sagt: „Er ist immer noch topfit.“ Die zwölf Jahre Altersunterschied zwischen ihm und Nadeau sieht Miller nicht als Problem: „Jeder von uns hat seine Stärken. Wir können und werden uns gegenseitig helfen.“

    Lesen Sie auch: Das erwartet Stürmer Nikolas Oppenberger von der neuen Saison.

    Nachdem seine Freundin Jenny Harß nicht mehr im ESC-Tor steht, musste Miller auch eine neue Nummer eins finden. „Ich habe mich auf Danny Schubert festgelegt“, sagt Miller, aber auch David Blaschta und Jakob Nerb würden immer wieder eine Chance bekommen.

    Gegen Pegnitz will Miller "nicht zu kompliziert spielen"

    Vor dem Spiel am Freitag ab 19.30 Uhr gegen Pegnitz ist ihm nicht bange. Es habe ihm imponiert, wie fokussiert die Mannschaft in Amberg gearbeitet habe. „Da haben wir viele kleine Dinge richtig gemacht und uns nicht verzettelt.“ Deshalb laute das Motto auch gegen die Ice Dogs, die am ersten Wochenende spielfrei hatten: „Bloß nicht zu kompliziert spielen.“ Dann sei alles easy ...

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