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FC Memmingen - Start für Bau Multifunktionsgebäude für - Fußball-Regionalliga

Fußball-Regionalliga

Neues Multifunktionsgebäude für FC Memmingen: Jahrhundertprojekt startet

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    Im geplanten Multifunktionsgebäude des FC Memmingen sollen unter anderem Sport- und Seminarräume, Gastronomie und eine Sky-Lounge entstehen.
    Im geplanten Multifunktionsgebäude des FC Memmingen sollen unter anderem Sport- und Seminarräume, Gastronomie und eine Sky-Lounge entstehen. Foto: Otto Birk Gmbh (Animation)

    „Mit Superlativen sollte man ja vorsichtig umgehen. Aber: Für den FC Memmingen ist das heute ein historisches Ereignis.“ Mit diesen Worten begrüßt Andreas Schales, der Sprecher des 1907 gegründeten FC Memmingen, an diesem Samstagvormittag die Gäste. Sie alle sind gekommen, um den Spatenstich für das neue Multifunktionsgebäude in der Arena an der Memminger Bodenseestraße mitzuerleben – genau an dem Ort, wo das Prestige- und Vorzeigeprojekt in Kürze entstehen wird.

    Vor mehr als drei Jahren ist beim Fußball-Regionalligisten hinter den Kulissen die Idee entstanden, ein derartiges Gebäude zu errichten. Der Öffentlichkeit stellte der FCM seine Pläne erstmals im April 2019 vor. Was folgte, waren lange Planungen.

    FCM-Präsident Armin Buchmann geht von höheren Kosten aus

    Und jetzt wird’s ernst. Wie beim symbolischen ersten Spatenstich bekannt wird, beginnen am Montag der kommenden Woche die richtigen Bauarbeiten. FCM-Präsident Armin Buchmann geht davon aus, dass das „Generationenprojekt“ in eineinhalb Jahren, also im Sommer 2023, fertiggestellt sei.

    Dass es wohl erheblich teurer wird als geplant, will Buchmann gar nicht verhehlen: Er erklärt der illustren Gästeschar, die sich unter anderem aus zahlreichen Vertretern des öffentlichen Lebens zusammensetzt, dass der Verein zunächst von rund 3,5 Millionen Euro ausgegangen sei. Mittlerweile sei man bei 4,35 Millionen Euro angelangt. Und in 18 Monaten könnten es nach aktuellen Schätzungen sogar rund fünf Millionen sein. Doch man habe von Anfang an vorsichtig und mit einem Puffer kalkuliert, so Buchmann.

    Buchmann wendet sich gegen "Stammtisch-Geschwätz"

    Ja, er wisse, dass es „Stammtisch-Geschwätz“ gebe, räumt der Vorsitzende des FC Memmingen. Er habe immer wieder gehört: „Man wird schon sehen, wann die pleite sind.“ Buchmann betont an diesem Vormittag zum wiederholten Male öffentlich, dass derartige Vorwürfe jeder Grundlage entbehrten, denn: „Verwirklicht wird das Projekt mit vielen Partnern und Sponsoren, die sich hier in bisher beispielloser Weise engagieren und auch in schwierigen Planungsphasen immer wieder Antreiber waren“, schreibt der FCM am Wochenende in einer aktuellen Pressemitteilung.

    Am Mikrofon vor der demnächst entstehenden Großbaustelle an der Bodenseestraße untermauert Helmuth Barth, der Vorsitzende des FCM-Finanzausschusses: „Der Verein errichtet das Gebäude zwar in Eigenregie. Aber es wäre alles unmöglich ohne unsere zahlreichen Partner.“

    Der wichtigste Partner des FC Memmingen ist die Stadt

    Der wichtigste Partner des FC Memmingen sei bei diesem Bauvorhaben die Stadt. Oberbürgermeister Manfred Schilder, der sich mit einem FCM-Schal und einer Helmut-Schön-Gedächtnismütze gegen die Kälte schützt, spielt den Ball zu Buchmann zurück und streicht heraus: „Hier entsteht etwas Großartiges.“ Das Stadtoberhaupt lobt die ehrenamtlich tätige Führung des Vereins, die im vollen Haftungsrisiko stehe, für deren Engagement: „Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen“, sagt Schilder – und macht das dann auch tatsächlich mit seiner Kopfbedeckung. Seiner Ansicht nach sei es der richtige Weg, zunächst in die Infrastruktur zu investieren, um dann nachhaltigen sportlichen Erfolg haben zu können, sagt der Memminger Rathauschef.

    Sportlich sieht’s auch Bernd Fischer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Schwaben-Bodensee: „Der Mannschaftssport wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger. Deswegen investieren wir hier sehr gerne.“ Zusammen mit der VR-Bank Memmingen eG praktiziert die Sparkasse bei der Finanzierung des FCM-Bauvorhabens selbst Teamplay. Das bestätigt Präsident Buchmann: „Unsere beiden Hausbanken konkurrieren nicht, sondern haben sich hierfür zusammengeschlossen.“

    Der Vorstand der VR-Bank spricht von einem "Jahrhundertprojekt"

    Das sieht auch René Schinke, Vorstand der VR-Bank, nicht anders: „Zusammen können wir ’was Großes stemmen“, sagt der Anhänger des Drittliga-Spitzenreiters 1. FC Magdeburg. Für Schinke ist das Multifunktionsgebäude schlichtweg ein „Jahrhundertprojekt“. Augenzwinkernd wendet sich Schinke zu Buchmann und sagt am Mikrofon: „Wir geben dafür gerne Geld, freuen uns aber auch, wenn Ihr es wieder zurückzahlt.“

    Auch die Alois Müller GmbH investiere sehr gerne in dieses Projekt, sagt deren Geschäftsführer Andreas Müller, der sich stellvertretend für zahlreiche andere Partner und Unterstützer des FC Memmingen äußert. Müller gibt allen Anwesenden mit auf den Weg: „Man entwickelt sich durch Investitionen, nicht durch ein Sich-zu-Tode-Sparen.“ Das gelte für den Sport wie für Unternehmen. Nach Ansicht von Müller bietet das FCM-Projekt sehr gute Perspektiven für Sponsoren, vor allem aber auch für den Jugendsport: „Die Vereine sind wichtig fürs Ehrenamt und den sozialen Zusammenhalt“, sagt er.

    Dass es nicht zu staatstragend wird, dafür sorgt Otto Birk vom gleichnamigen Bauunternehmen. Der Hauptverantwortliche für die Baumaßnahme haut einen Spruch nach dem anderen raus. Die vollzählig angetretenen Spieler des Regionalliga- und des Landesliga-Teams kommen aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. Dass durch den Bau des Gebäudes womöglich zwei Anlaufbahnen der bestehenden Weitsprung-Anlage geopfert werden müssten, kommentiert Birk wie folgt: „Ich hoffe, dass der FCM künftig trotzdem weit jucka ka.“

    Präsident Buchmann bekommt von Bauunternehmer Otto Birk eine Gartenliege

    Birk erläutert aber auch ganz ernsthaft, dass in dem neuen Gebäude 900 Quadratmeter Fläche entstünden und dass das Highlight die „Sky-Lounge“ werde. Und ja, es müssten zwei Bäume gefällt werden. Dafür werde auf dem Dach aber eine Photovoltaik-Anlage installiert. Ganz grundsätzlich handle es sich um ein barrierefreies, ökologisches Bauvorhaben.

    Abschließend bringt Birk ein dreifaches, schallendes „Hoch aufs Handwerk“ aus, in das die rund 100 Gäste lauthals einstimmen. FCM-Präsident Buchmann bekommt von Birk eine gemütliche Gartenliege mit Firmenlogo, damit er von dort aus jederzeit die Bauarbeiten verfolgen könne, scherzt der Bauunternehmer aus Aitrach – und macht gleich weiter: Er werde seine Arbeiter über die Webcam kontrollieren. Diese ist in 26 Metern Höhe auf einem Flutlichtmast installiert. Unter www.fc-memmingen.de kann dort nicht nur Birk, sondern jeder Interessierte in den kommenden Monaten den Baufortschritt begutachten.

    Apropos Baufortschritt: Nach etwa einer Stunde sind der Worte genug gewechselt. Es folgen Taten: OB Schilder setzt sich ans Steuer eines Mini-Baggers, die anderen Redner greifen zur Schaufel. Der symbolische erste Spatenstich ist erfolgt. Mögen die Bauarbeiten beginnen!

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