Es ist ein Sonntag Mitte Februar, der FC Bayern hat am Vortag den VfL Bochum mit 3:0 bezwungen und führt die Bundesligatabelle mit einem Punkt Vorsprung auf Union Berlin an. Alles im Lot also, auch bei Ex-Profi Franz "Bulle" Roth. Doch dann verspürt der 77-jährige Ostallgäuer beim Spazierengehen in München ein Stechen in der Brust.
Roth ist am Wochenende traditionell in München, weilt bei seiner Lebensgefährtin Helena von Sarközy. Seinen Vormittagsspaziergang muss er abbrechen: "Ich dachte, jetzt ist es rum", sagt der ehemalige Mittelfeldspieler des FC Bayern München.
Bulle Roth werden drei Bypässe gesetzt
Bei einer kardiologischen Untersuchung am nächsten Tag stellt sich heraus, dass die Arterien verstopft seien und eine Operation unumgänglich sei. Wiederum nur einen Tag später wurde Roth in München operiert, drei Bypässe wurden ihm gesetzt.

"Es war eine schwere OP für mich, aber auch Routine für den Professor, der mich operierte", sagt Roth. Mittlerweile sind neun Wochen vergangen, eine Narbe am Brustbein zeuge noch vom Eingriff. Ansonsten sei er auf dem Weg der Besserung. "Man hat mir gesagt, das meine Lebensqualität wieder vollständig zurückkehren werde", sagt Roth. Das tägliche Walken, die Runden auf dem Golfplatz in Türkheim oder die Besuche von Heimspielen des FC Bayern - all das wird Roth wieder machen können.
Ruhe statt Sport - für Roth eine Herausforderung
Zur Lebensqualität zählt für ihn die tägliche Bewegung. Hier musste er sich nach der Herz-OP ganz schön einschränken, wie er sagt: "Das einzige Problem war, dass ich so brav sein musste. Aber bei so einer Operation muss man vernünftig sein - und das bin ich auch", sagt Roth, der erst vor wenigen Tagen seinen 77. Geburtstag begangen hat. Seit einer Woche geht er wieder walken mit Stöcken. "Ich habe die OP sehr gut überstanden und bin mit der Heilung sehr zufrieden", sagt er. Drei Wochen müsse er noch langsam tun, dann könne er wieder mehr machen.
"Scheinbar war ich noch nicht dran", sagt Roth im Rückblick. Den elften deutschen Meistertitel in Folge "seiner" Bayern will er jedenfalls gut erholt und gesund feiern. Auch, wenn die Saison aus Bayern-Sicht eher mau verlief - am Titelgewinn hat Roth keine Zweifel. "Der BVB ist einfach zu blöd, um Meister zu werden", sagt er. Das Sticheln hat er also nicht verlernt.