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Füssener geben alles für eine perfekte Heim-WM

Curling-Junioren-WM

Nachwuchs präsentiert sich auf höchstem Niveau: Am Wochenende beginnt die Curling-WM in Füssen

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    Joachim Fritz beim Präparieren einer der Curling-Bahnen in Füssen. Mehrere Tage nimmt diese Präzisionsarbeit in Anspruch.
    Joachim Fritz beim Präparieren einer der Curling-Bahnen in Füssen. Mehrere Tage nimmt diese Präzisionsarbeit in Anspruch. Foto: Benedikt Siegert

    Mit einem gelben Gartenschlauch steht Joachim Fritz am Abend in der Füssener Arena. Aus dem Sprinkler in seiner Hand fallen Wassertropfen herunter auf das sogenannte „House“. So wird im Curling der Zielbereich bezeichnet, markiert von blau-weiß-roten Kreisen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Aber, was Fritz da macht, ist echte Präzisionsarbeit. Millimeter für Millimeter trägt er Eisschichten auf, ehe sie bis zu zwei Zentimeter dick ist. Dazwischen wird gehobelt, gemessen und justiert. An bis zu zwölf Stunden am Tag. Die Spielfläche muss nämlich exakt eben sein. Und vor allem einer Weltmeisterschaft würdig.

    400 Athleten, Betreuer und Funktionäre werden im Ostallgäu erwartet

    Seit mehreren Wochen laufen in Füssen die Vorbereitungen auf Hochtouren für die Junioren-WM der Curler, die am 25. Februar beginnt. Rund 400 Athleten, Betreuer und Funktionäre werden im Ostallgäu erwartet. Die eigentlich fürs Eishockey gedachte Spielfläche hat sich zwischenzeitlich in fünf Curling-Bahnen verwandelt. Auf ihnen werden die je zehn Frauen und Männer Teams ab dem Wochenende um Medaillen kämpfen. Es ist das erste Mal seit über 30 Jahren, dass in Füssen wieder eine A-WM der Junioren ausgetragen wird.

    Medaillenchancen des deutschen Teams stehen nicht schlecht

    Und die deutschen Medaillen-Chancen stehen nicht schlecht. Schließlich geht das Männer-Team um Skip (Mannschaftskapitän) Benny Kapp als amtierender Vizeweltmeister ins Turnier. Trainer Andy Kapp will die Erwartungshaltung dennoch etwas dämpfen. Zwar hat er als Ziel ausgegeben, mehr Spiele zu gewinnen als zu verlieren. Heißt: Mindestens ins Halbfinale zu kommen. Jedoch weiß er auch um die starke Konkurrenz. „Außerdem hat sich die Mannschaft neu formiert“, sagt Kapp. Zum bewährten Team um seinen Sohn Benny (Füssen), Felix Messenzehl und Johannes Scheuerl (beide Oberstdorf) stieß nämlich mit Mario Trevisiol ein Neuling aus Konstanz.

    Als unser Reporter die vier Athleten zum Interview trifft, sind sie gerade mit dem Signieren von Autogrammkarten beschäftigt. Das Training haben sie gerade hinter sich. Als erster Gegner erwartet das Team am Samstag um 14 Uhr Norwegen. Eine WM in der Heimat zu bestreiten, sei eine ganz tolle Sache und in ihrer Sportlerlaufbahn ein bislang einmaliges Erlebnis. Dementsprechend groß ist die Vorfreude. Wenngleich sie wissen: Unterschätzt, wie bei der letzten WM, werden sie als Vizeweltmeister jetzt von keinem Gegner mehr.

    Bei Trainer Andy Kapp kommen Erinnerungen hoch

    Bei ihrem Trainer Andy Kapp kommen dieser Tage wieder Erinnerungen hoch. 1988 bestritt er in Füssen selbst eine Junioren-WM. „Ich war deshalb auch der, der diese blöde Idee hatte, die Veranstaltung wieder hierher zu holen“, sagt Kapp und lacht. Der einstige Europameister hat eine Doppelfunktion inne. Neben der als Trainer kümmert sich als Vizechef der Organisatoren auch um den Ablauf der Veranstaltung. Rund 250.000 Euro fasst das Budget. Alle Spiele werden über einen Curling-Sender live übertragen. „Das ist eine tolle Werbung für die Region“, sagt Kapp.

    Organisatoren in Füssen hoffen auf viele Zuschauer

    Und er hofft, dass sich auch viele Zuschauer in die Füssener Arena begeben. Tagestickets für die Vorrundenspiele kosten fünf Euro, ab dem Halbfinale zehn Euro. Bei den Frauen übrigens spielt der Name Kapp auch eine Rolle. Dort nämlich ist Anne Kapp, seine Tochter im Team dabei. Als Skip fungiert Sara Messenzehl aus Oberstdorf. Mit Kim Sutor, Zoe Antes sind sogar zwei weitere Füssenerinnen vertreten. Komplettiert wird die Mannschaft von Elisa Scheuerl. Die Frauen bestreiten gegen Schottland am Samstag um 9 Uhr morgens eine Art Eröffnungsspiel. Die offizielle Zeremonie zur Begrüßung der Teams steigt dann am Abend um 18 Uhr.

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