Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten
Sport im Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Georg Steinhauser über die Tour de France 2023 und sein Leben als Radprofi

Tour de France 2023

Allgäuer Radprofi Georg Steinhauser: „Die Tour de France ist ein großer Traum“

    • |
    • |
    Georg Steinhauser aus Scheidegg trägt seit 2022 das Trikot des US-amerikanischen World-Tour-Teams EF Education-EasyPost. Heuer fuhr der 21-jährige Westallgäuer bereits mehrere Top-Ergebnisse ein.
    Georg Steinhauser aus Scheidegg trägt seit 2022 das Trikot des US-amerikanischen World-Tour-Teams EF Education-EasyPost. Heuer fuhr der 21-jährige Westallgäuer bereits mehrere Top-Ergebnisse ein. Foto: IMAGO/Meurer

    Gemahnt und gemeckert haben in den vergangenen Tagen viele Radsportexperten. Das deutsche Aufgebot bei der diesjährigen Tour de France sei besorgniserregend klein, sagte etwa der mehrfache Weltmeister und Ex-Profi Tony Martin. Und in der Tat: Nur sieben Fahrer aus der Bundesrepublik treten beim Grand Départ im baskischen Bilbao am Samstag in die Pedale – weniger waren es zuletzt vor 28 Jahren.

    Für den Westallgäuer Radprofi Georg Steinhauser vom US-amerikanischen Rennstall EF Education-EasyPost ist das aber noch lang kein Grund zur Sorge: „Ich sehe das überhaupt nicht kritisch. Wir haben in Deutschland aktuell über 30 World-Tour-Fahrer, für jeden Bereich ist jemand dabei. Es gibt außerdem viele junge deutsche Profis. Natürlich gibt es zurzeit keinen absoluten Superstar in der Radsportwelt, aber wir sind durchaus stark vertreten.“

    Georg Steinhauser ist der Neffe von Jan Ullrich

    Der Scheidegger gehört mit seinen 21 Jahren zu den größten Talenten Deutschlands, wenn nicht weltweit. Das hat der Sohn von Ex-Profi Tobias Steinhauser und Neffe von Rad-Ikone Jan Ullrich heuer mehrfach unter Beweis gestellt. Etwa mit einem zweiten Platz bei der Schlussetappe der Tour of the Alps im April. Bei der Route d’Occitanie, einem prestigeträchtigen Etappenrennen in den Pyrenäen, fuhr der 65 Kilo leichte Allgäuer Mitte Juni auf Gesamtrang drei und gewann zudem die Nachwuchswertung. „Das war sicher einer meiner größten Erfolge. Langsam habe ich mich an das Profileben gewöhnt“, sagt Steinhauser, der seit Anfang 2022 in der höchsten Liga des Radsports zuhause ist.

    Georg Steinhauser (rechts) fuhr in der Gesatmwertung der Route d'Occitanie aufs Podest und gewann die Nachwuchswertung.
    Georg Steinhauser (rechts) fuhr in der Gesatmwertung der Route d'Occitanie aufs Podest und gewann die Nachwuchswertung. Foto: IMAGO/Sirotti Stefano

    Auch bei der deutschen Meisterschaft vergangene Woche lieferte er ab. Im Zeitfahren wurde Steinhauser Vierter, nur drei Sekunden fehlten aufs Podium. Das Straßenrennen verlief dagegen enttäuschend. „Ich habe mir beim Straßenrennen schon etwas mehr erhofft, da es mir in den Wochen vorher gut ging und ich mit dem vierten Platz beim Zeitfahren auch zufrieden war.“ Beim Sieg des Ravensburgers Emanuel Buchmann stieg der Westallgäuer vorzeitig vom Rad.

    Tour de France 2023: Auch Michael Schwarzmann aus Kempten ist nicht dabei

    Anders als Kletterer Buchmann, der bei der Frankreich-Rundfahrt als Edelhelfer für das oberbayerische Team Bora-hansgrohe dabei sein wird, gehört Steinhauser nicht zum Aufgebot seines Teams – ebenso wenig wie der Kemptener Michael Schwarzmann (Lotto Dstny). „Für mich war die Tour heuer kein Thema. Es war von Anfang an klar, dass ich nicht starten werde“, sagt der 21-Jährige. Nur um gleich anzufügen: „Die Tour de France ist ein großer Traum. Aber es gibt auch noch zwei andere große Rundfahrten (Giro d’Italia, Vuelta a España, Anm. d. Red.). Ich denke, es ist in jedem Fall eine große Ehre, ob man nun in Frankreich, Italien oder Spanien drei Wochen auf dem Rad sitzt.“

    Bislang wartet Steinhauser noch auf seine erste Teilnahme an einer Grand Tour. Das heuer extrem bergige Spektakel in Frankreich wird er am Fernseher verfolgen. Und wie der Großteil der Radsportszene freut sich der Scheidegger auf ein Duell der Superstars Tadej Pogacar (Slowenien) und Jonas Vingegaard (Dänemark) um den Gesamtsieg. „Die Top-Favoriten sind klar. Das wird ein spannender Kampf.“

    Georg Steinhauser legt eine kurze Rennpause ein

    Steinhauser selbst legt nach dem kräftezehrenden Frühjahr eine Rennpause bis Ende Juli ein. Erst einmal steht Training in der Heimat an, bevor es ins Höhentrainingslager nach Italien geht – Form aufbauen für die zweite Saisonhälfte. Denn ihm stehen im Sommer einige Highlights bevor. Welche das sind, verrät Steinhauser noch nicht.

    Mehr Nachrichten aus dem Allgäuer Sport lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden