Im Ziel riss Georg Steinhauser völlig entkräftet aber überglücklich die Arme in die Höhe, fasste sich ungläubig an den Kopf und schrie seine Freude über den bislang größten Triumph seiner noch jungen Karriere heraus. Der Radprofi aus Scheidegg gewann am Mittwoch die knüppelharte 17. Etappe beim Giro d’Italia über 159 Kilometer und 4100 Höhenmeter – und das in beeindruckender Manier.
Auf der kalten und verregneten Fahrt von Gröden auf den Passo Brocon hatte sich der Westallgäuer vom Team EF Education EasyPost gemeinsam mit Amanuel Ghebreigzabhier (Lidl-Trek/Eritrea) zunächst mit einer Attacke vom Hauptfeld abgesetzt. Knapp 35 Kilometer vor dem Ziel ließ Steinhauser auch seinen Begleiter stehen, baute seinen Vorsprung als Solist auf zwischenzeitlich über drei Minuten aus und behauptete sich auch am steilen Schlussanstieg. Im Ziel hatte er letztlich 1:23 Minuten Vorsprung vor Giro-Dominator Tadej Pogacar (UAE Team Emirates/Slowenien).
Georg Steinhauser bereits mit Topleistung auf Königsetappe
Im Sieger-Interview sagte er anschließend: „Es ist unglaublich. Ich hatte bereits öfter gute Beine bei diesem Giro. Heute dachte ich mir, ich bin wieder gut drauf, vielleicht reicht es diesmal für den Sieg – und es hat geklappt.“
, musste am Schlussanstieg allerdings den Gesamtführenden Pogacar sowie Bergspezialist Nairo Quintana (Movistar Team/Kolumbien) vorbeiziehen lassen.
Der Giro d’Italia ist nach der Tour de France die prestigeträchtigste Landesrundfahrt und dauert drei Wochen an. Am Sonntag endet das Rennen in Rom. Für den 22-jährigen Steinhauser ist es die erste Teilnahme an einer Grand-Tour.
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Georg Steinhauser ist der Sohn von Ex-Profi Tobias Steinhauser sowie der Neffe von Radsport-Ikone Jan Ullrich. Sein Vater war im Anschluss der Etappe zu Gast im Eurosport-Studio und war voller Stolz: "Er ist auf alle Fälle besser als der Papa. Er hat es sich so verdient", sagte Tobias Steinhauser.
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