Die Rollen sind auf dem Papier klar verteilt. Die Allgäu Comets grüßen nach wie vor von der Tabellenspitze der Südstaffel der German Football League (GFL). Am Sonntag (15 Uhr) empfangen die Kemptener Schlusslicht Marburg Mercenaries. Ein Selbstläufer wird das Spiel aber nicht, das zeigte bereits das Hinspiel Anfang Juli, das die Kometen zwar gewannen, aber die Partie über weite Strecken ausgeglichen war. Fünf Kennzahlen vor dem Duell Spitzenreiter gegen Schlusslicht:
1 Die Allgäu Comets stehen nach wie vor auf Platz eins in der GFL-Südstaffel – trotz der knappen Heimpleite gegen die Schwäbisch Hall Unicorns (21:24) vor drei Wochen. Die ersten fünf Saisonspiele hatten die Kometen allesamt gewonnen. Damit liegt das Team von Cheftrainer Elias Gniffke voll auf Play-off-Kurs. Allerdings ist erst Halbzeit in der regulären Saison. Sechs Partien stehen bis Anfang September noch auf dem Plan, ehe es in die ganz heiße Phase geht.
27 zu 24 haben die Marburger am vergangenen Wochenende zuhause gegen Aufsteiger Ingolstadt Dukes gewonnen und damit im siebten Anlauf ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Zwar sind die Mercenaries immer noch Tabellenletzter, nehmen aber viel Schwung aus diesem Sieg mit nach Kempten. „Ich bin sehr stolz auf diese Jungs, in diesem Team steckt so viel Potenzial. Jetzt müssen wir die Emotionen aus diesem Spiel mitnehmen in die nächsten Begegnungen“, sagte Marburgs Cheftrainer Augie Stevens nach dem langersehnten Befreiungsschlag.
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145 Punkte haben die Comets in den ersten sechs Saisonspielen zugelassen. Damit stellen die Allgäuer um Defensive Coordinator Niall Padden statistisch gesehen die beste Abwehr der Südstaffel. Ligaweit belegen sie Rang drei, nur die New Yorker Lions Braunschweig (111) und die Dresden Monarchs (125) haben weniger Punkte kassiert. Marburg hingegen liegt mit 225 zugelassenen Zählern ligaweit an vorletzter Position.

7 Zähler mehr als Marburg haben die Comets im Hinspiel in Hessen erzielt. Nach mehreren Schwächephasen retteten die Kometen vor vier Wochen das 28:21 über die Zeit. Vor allem aber im letzten Viertel (0:14) kamen die Gäste mehrfach in die Bredouille. Im Rückspiel muss sich das Trainerteam um Headcoach Gniffke zudem auf eine teils neu formierte Marburger Mannschaft einstellen. Die Hessen haben kräftig am Personalkarussell gedreht. Nachdem Quarterback Danny Farley die Hessen schon vor dem Hinspiel verlassen hatte, nahm Allround-Talent Darius Lewis mittlerweile einen Trainerjob in Finnland an. Dafür hat sich Marburg kurzfristig mit zwei Neuzugängen aus Nordamerika verstärkt. Defensive Back Cory McCoy Jr. (Mexiko) und Runningback Dondi Penick Jr. (USA) zeigten schon beim Sieg gegen Ingolstadt ihre Klasse. Auch Reserve-Quarterback Elliot Bodan überzeugt bislang.
15 Mal standen sich die Allgäuer und die Hessen seit dem Wiederaufstieg der Comets in die erste Liga 2013 gegenüber. Das bessere Ende hatten elf Mal die Kometen, vier Mal sicherten sich die Mercenaries den Sieg – zuletzt vor vier Jahren.
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