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Handball-EM heute Deutschland - Schweiz: Allgäuer Handballer schätzen die Chancen des DHB-Teams ein

Handball-EM heute

„Die EM zuhause ist sicher ein Vorteil“: So schätzen Allgäuer Handballer die Chancen des deutschen Teams ein

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    Für die deutsche Handball-Nationalmannschaft beginnt am Mittwochabend die erste Heim-EM der Geschichte.
    Für die deutsche Handball-Nationalmannschaft beginnt am Mittwochabend die erste Heim-EM der Geschichte. Foto: IMAGO/Marco Wolf

    Erstmals findet in Deutschland eine Handball-Europameisterschaft der Männer statt. Allein zum imposanten Eröffnungsspiel zwischen der DHB-Auswahl von Trainer Alfred Gislason und der Schweiz (27:14) strömten am Mittwochabend 53.500 Zuschauer ins Düsseldorfer Fußballstadion – Weltrekord. Bis zum 28. Januar messen sich die besten 24 europäischen Teams, erst in der Gruppenphase, darauf folgt die Zwischenrunde und im Anschluss die Halbfinals und das Finale sowie die Platzierungsspiele. Gespielt wird neben Düsseldorf auch in München, Mannheim und Berlin. Die Zwischenrunden finden in Köln und Hamburg statt, die K.o.-Duelle ausschließlich in Köln.

    Titelverteidiger ist Schweden, Favoriten gibt es dieses Jahr aber einige, ebenso wie zahlreiche Weltstars mit von der Partie sind. Auch das deutsche Team um Jungstar Juri Knorr von den Rhein-Neckar Löwen zählt bei seinem Heimturnier zu den Mitfavoriten. Wir haben fünf erfahrene Allgäuer Handballer aus fünf unterschiedlichen Nationen zu ihren (Geheim)-Favoriten, Lieblingsspielern und den Chancen der deutschen Nationalmannschaft befragt.

    Aleksandar Italo (35, Kroatien): Der 2,03-Meter-Hüne vom Bezirksoberligisten TV Waltenhofen hat vier Nationen ganz oben auf dem Zettel: „Titelverteidiger Dänemark ist die beste Mannschaft der letzten Jahre. Frankreich und Spanien sind auch wie immer super stark. Dazu kommt Deutschland, die mit Alfred Gislason einen guten Trainer haben. Die EM zuhause ist sicher auch ein Vorteil und mit Juri Knorr haben sie einen Top-Spieler.“ Seinem Heimatland traut der Kroate ebenfalls eine Top-Platzierung zu. Das traditionell starke Team habe eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Für ihren Trainer Goran Perkovac ist die EM allerdings das erste große Turnier. „Für ihn ist das eine große Herausforderung. Ich bin gespannt, wie er zurechtkommt“, sagt Italo, der das Turnier im TV verfolgen wird.

    Aleksander Italo (rechts) spielt seit dieser Saison für den TV Waltenhofen, zuvor lief der Kroate unter anderem für den TSV Ottobeuren, den TV Immenstadt und den TSV Sonthofen auf.
    Aleksander Italo (rechts) spielt seit dieser Saison für den TV Waltenhofen, zuvor lief der Kroate unter anderem für den TSV Ottobeuren, den TV Immenstadt und den TSV Sonthofen auf. Foto: Ralf Lienert

    Tadek Polyfka (44, Polen): Auf das EM-Erlebnis vor Ort in der Halle muss Tadek Polyfka in den kommenden Wochen verzichten. Aber der langjährige Spieler und derzeitige Jugendtrainer beim TV Memmingen verfolgt die Spiele der deutschen Handball-Nationalmannschaft und seines Heimatlandes Polen im Fernsehen oder im Livestream. „Polen hat eine schwierige Gruppe mit Norwegen, Slowenien und den Faröer-Inseln erwischt“, sagt Polyfka. „Ich hoffe, dass sie es neben Norwegen in die Hauptrunde schaffen.“ Gespannt ist der 44-jährige Pole vor allem auf den Auftritt des slowenischen Top-Spielers Miha Zarabec, der für den polnischen Verein Wisla Plock aufläuft. „Slowenien schätze ich generell als stark ein. Aber mein Geheimfavorit auf den Titel ist Norwegen“, sagt Polyfka.

    Tadek Polyfka spielte lange für den TV Memmingen und trainiert mittlerweile die Jugend des TVM.
    Tadek Polyfka spielte lange für den TV Memmingen und trainiert mittlerweile die Jugend des TVM. Foto: Siegfried Rebhan (Archivbild)

    Cristian Savlovschi (41, Rumänien) Der Ex-Profi und heutige Trainer des Bezirksligisten TSV Sonthofen schwärmt von einem der Top-Favoriten. „Dänemark ist meine absolute Lieblingsmannschaft, ihr Spielstil ist schnell, kreativ, spektakulär. Als Star der EM könne er sich aber einen französischen Überflieger vorstellen: Dika Mem. „Er ist der Spieler, den ich derzeit am meisten bewundere“, sagt Savlovschi über den 26-jährigen Ausnahme-Akteur vom FC Barcelona. Aber auch sein Heimatland Rumänien behält der 41-Jährige genau Blick: „Das Team ist jung, befindet sich im Aufbau und will in den kommenden Jahren an die großen Erfolge aus den 1960 und 70er Jahren anknüpfen (vier WM-Titel). Ich hoffe, dass sie die Gruppenphase überstehen. Das wäre ein enormer Selbstvertrauensschub für die Mannschaft.“

    Ex-Profi Cristian Savlovschi trainiert seit Sommer 2023 die Handball-Männer des TSV Sonthofen.
    Ex-Profi Cristian Savlovschi trainiert seit Sommer 2023 die Handball-Männer des TSV Sonthofen. Foto: Günter Jansen

    György Ignacz (30, Ungarn): Sogar Karten für ein EM-Spiel an seinem Geburtstag am Sonntag hätte György Ignacz, der Torwart des Handball-Landesligisten HSG Dietmannsried/Altusried, gehabt. Aber ein „kleines Wunder“ steht dem Besuch im Weg. „Ich und meine Freundin Tamara haben Nachwuchs bekommen“, erzählt Ignazc. „Deswegen werde ich die Spiele im Fernsehen und im Live-Ticker verfolgen.“ Der 30-Jährige kennt einige Spieler seines Heimatlandes aus gemeinsam Zeiten in der höchsten ungarischen Nachwuchsliga. „Das sind schöne Erinnerungen. Ich habe einige Infos bekommen, möchte aber nichts verraten“, sagt Ignacz schmunzelnd. Für Ungarn ebenso wie für andere Teams sei eine geschlossene Teamleistung entscheidend. „Dazu braucht man keine großen Namen“, sagt Ignacz.

    György Ignácz ist der sichere Rückhalt im Tor des Landesligisten HSG Dietmannsried/Altusried.
    György Ignácz ist der sichere Rückhalt im Tor des Landesligisten HSG Dietmannsried/Altusried. Foto: Dirk Klos

    Julian Haggenmüller (27, Deutschland): Für Julian Haggenmüller, Kapitän des Bezirksoberligisten SG Kaufbeuren/Neugablonz, gehören die deutschen Spiele zum Fernseh-Pflichtprogramm in den nächsten Tagen. „Ein Hallenbesuch geht sich leider zeitlich nicht aus. Aber wir wollen mit der Mannschaft ein kleines Public Viewing veranstalten“, sagt Haggenmüller. Dem deutschen Team attestiert er eine gute Qualität. „„Ich freue mich besonders auf Johannes Golla. Er spielt wie ich Kreisläufer und ich hoffe, dass er die DHB-Auswahl gut anführt. Es wird auch neue Zuschauerrekorde geben, deswegen rechne ich mit viel Unterstützung. Das kann entscheidend sein“, sagt der 27-Jährige. Deutschland könne Europameister werden – daneben zählen Dänemark, Frankreich, Spanien und Schweden zu den Favoriten.

    Julian Haggenmüller ist Kreisläufer beim Bezirksoberligisten SG Kaufbeuren/Neugablonz.
    Julian Haggenmüller ist Kreisläufer beim Bezirksoberligisten SG Kaufbeuren/Neugablonz. Foto: Dirk Klos

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