Die über 2700 Fans am Hühnerberg in Memmingen sahen ein dramatisches Spiel von der ersten Minute an. Vor dem Eröffnungsbully sorgte eine Choreografie der ECDC-Fankurve für Gänsehautstimmung. Dennoch präsentierten sich die Wassmiller-Schützlinge gegen die Hannover Indians im ersten Playoff-Halbfinale der Vereinsgeschichte von Beginn an nervös.
Hafenrichters 1:0-Führung gab den Indians aus Memmingen kaum Sicherheit. Im Gegenteil: Das erste Drittel gehörte fast vollständig den Namensvettern aus Niedersachsen, die eiskalt auf 1:3 davon zogen.
Oberliga-Playoffs in Memmingen: Schiedsrichter drängen sich in den Vordergrund
Im zweiten Drittel zeigte Memmingen eine völlig andere Körpersprache und kam durch Donat Peter und Sergei Topol zum Ausgleich.
Danach drängten sich die völlig überforderten Schiedsrichter in einem Oberliga-Halbfinale in den Vordergrund. Hafenrichter bekam nach einem Check eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Memmingen überstand die ersten zweieinhalb Minuten der fünfminütigen Unterzahl fast ohne Probleme. Fast skandalös die nächste 2-Minuten-Strafe gegen Milan Pfalzer, der mit viel Einsatz einem Gegenspieler den Puck wegspitzelte und wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde. Die doppelte Überzahl nutzte der EC Hannover zum 3:4.
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Das letzte Drittel begann mit einer kalten Dusche für die Gefro-Indians aus Memmingen: Jayden Schubert schoss nach 42 Minuten zum 3:5 ein. Ohne Hafenrichter und mit Schiedsrichtern von der Rolle hätte zu diesem Zeitpunkt kaum noch jemand einen Cent auf die Indians aus dem Allgäu gewettet. Doch dann zeigte sich, weshalb die Mannschaft am heimischen Hühnerberg heuer mit einer Ausnahme in fast 25 Spielen nicht besiegt werden konnte.

Über 2700 Fans treiben den ECDC Memmingen zum Sieg gegen die Hannover Indians
Angetrieben von der fantastischen Kulisse legten die Leistungsträger Matej Pekr, Petr Pohl, Linus Svedlund und Sergei Topol nochmals einen Gang zu. Pohl traf in Überzahl zum 4:5. Kurz darauf bediente Pekr Pohl zum vielumjubelten Ausgleich. Der Hühnerberg stand Kopf - erst recht, als Pekr nach toller Vorarbeit von Svedlund zur 6:5-Führung einnetzte. Hannover warf in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne - doch Topols Empty-Net-Goal ins verwaiste Tor der Niedersachsen sorgte für den Deckel auf Spiel eins.
Gegen sämtliche Widerstände setzte sich der ECDC durch. Beide Teams sind bereits heute am Mittwoch auf dem Weg nach Hannover, wo am Gründonnerstag Spiel 2 der Best-of-5-Serie ansteht.
Spiel 3 steigt am Ostersamstag um 18 Uhr am Memminger Hühnerberg - der ECDC peilt ein ausverkauftes Stadion mit weit über 3000 Zuschauern an. (dan)