Der Anfang von Jaqueline Geglers Schützen-Laufbahn kam mehr oder weniger zufällig zustande. Gegler war 14 Jahre alt, als sie zum ersten Mal den Schießstand in ihrem Heimatdorf Maria Steinbach (bei Lautrach) besuchte. „Ich wusste als Kind nicht so recht, was ich machen sollte. Meine Eltern haben auch etwas Druck gemacht in Sachen Freizeitbeschäftigung“, erzählt Gegler schmunzelnd.
Die Laufbahn der 23-Jährigen beginnt beim Schützenverein in Maria Steinbach
Mit einer Freundin ging die heute 23-Jährige damals ins Schützenheim – und blieb. „Schießen hat mir Spaß gemacht. Das lag auch an der Mannschaft. Wir waren zehn Mädels, alle im selben Alter“, sagt Gegler. Mit dem Schützenverein Eichenlaub Maria Steinbach ging Gegler später in der Bayernliga an den Start. „Wir hätten sogar in die zweite Bundesliga aufsteigen können, aber die finanzielle Herausforderung für den Verein war zu groß“, sagt sie. "Aber Maria Steinbach ist schon eine Art Talentschuppen."
FSG Kempten tritt mit dem Luftgewehr-Team in der zweiten Bundesliga an
Seit dieser Saison schießt die 23-Jährige, die in Illerbeuren wohnt, nun tatsächlich in der zweiten Bundesliga. Gegler schloss sich der Luftgewehr-Mannschaft der FSG Kempten an, die am Sonntag in Veitsbronn antritt und dort auf Mertingen trifft. „Der Sprung war größer, als ich gedacht habe“, sagt Gegler, die an den bisherigen zwei Wettkampftagen zum Einsatz kam. „Ich habe das etwas unterschätzt. Früher habe ich meine Duelle in der Bayernliga an Position eins oder zwei gewonnen, jetzt fällt es mir an Position fünf schwer. Außerdem bin ich noch auf der Suche nach meiner Form“, sagt Gegler.
Das habe verschiedene Gründe. „Ich musste mich an neue Kleidung gewöhnen, an ein neues Gewehr. Außerdem habe ich zuvor längere Zeit pausiert, deswegen fehlt mir der Rhythmus. Ich bin erst vier Wochen vor Ligastart ins Training eingestiegen“, sagt die 23-Jährige, die als Bürokauffrau arbeitet und nebenbei auch noch BWL an der Hochschule in Kempten studiert.
Das Training sei auch deshalb etwas zu kurz gekommen. „Aber ich bereue den Schritt nicht. Nachdem Doris Schneider von der FSG angefragt hat, habe ich einige Monate überlegt“, sagt Gegler. „Die Mädels aus meinem Heimatverein haben mich ermutigt, das zu machen.“
So will Jaqueline Gegler zu ihrer Top-Form zurückfinden
Die junge Schützin ist überzeugt, dass ihre Form bald zurückkehrt. „Ich schaue, dass ich zwei Mal die Woche trainiere. Dann kommt auch die Sicherheit allmählich zurück“, sagt Gegler. Wie bei anderen Sportarten sind auch bei den Schützen persönliche Erfolgserlebnisse wichtig für die Moral – auch mit Blick auf den Zeitaufwand, den das Luftgewehr-Team aus Kempten betreibt. Am Sonntag beispielsweise ist die Mannschaft zwölf Stunden unterwegs, An- und Rückreise mitgerechnet. „Es ist ein Hobby, das ich einfach gerne mache“, sagt Gegler. „Generell ist es beeindruckend zu sehen, wie sich viele Schützenvereine im ländlichen Raum entwickeln. Die Mitglieder sind engagiert, es ist eine richtige Gemeinschaft."