An Olympia 2010 erinnern sie sich nur peripher. Mit sechs Jahren waren Robin Fischer, Elias Keck (beide TSV Buchenberg) und Simon Jung (SC Immenstadt) noch zu jung, um die Winterspiele in Vancouver aktiv mitzuverfolgen. Heute wissen die Langlauftalente natürlich, wie die goldene Generation der deutschen Langläufer dort vor 13 Jahren abgeräumt hat. Einmal Gold und gleich viermal Silber holte das deutsche Team auf den Loipen in Whistler damals.
Bis zu solchen Erfolgen liegt noch ein weiter Weg vor den drei 19-jährigen Oberallgäuern. Und doch begeben sie sich in diesen Tagen auf die Spuren der Helden von einst um Axel Teichmann, Tobias Angerer und Co. Im kanadischen Wintersport-Mekka Whistler finden vom 28. Januar bis 4. Februar die Nordische Junioren- und U23-WM statt. Fischer, Keck und Jung haben sich für die Titelkämpfe mit mehreren Top-Platzierungen im Alpen Cup qualifiziert – und wollen nun in den Coast Mountains nördlich von Vancouver nachlegen.
Die Oberallgäuer gehören zu den größten Talenten ihres Jahrgangs
Die harte verbandsinterne Qualifikation für die Junioren-WM haben die Talente locker erreicht. Zwei Top-Sechs-Platzierungen im Alpen Cup fordert der Deutsche Skiverband. Und Keck, Fischer und Jung haben geliefert. Teils sprangen diesen Winter sogar Podestplätze heraus. Gerade im Sprint gehören die drei Talente zu den Besten ihres Jahrgangs – wohlgemerkt weltweit.
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Und mit ihrer Paradedisziplin geht es direkt los. Am Samstagabend deutscher Zeit beginnt die Junioren-WM mit dem Sprint über 1,2 Kilometer in der klassischen Technik. Und was ist für das Trio drin? „Ein Top Ten-Platz wäre cool. Damit bekommt man automatisch wieder einen Kaderplatz für die nächste Saison“, sagt Keck. Klassik-Spezialist Jung peilt in seinem Lieblingsrennen das Halbfinale an und wird anschließend „schauen, was geht“. Fischer will „alles reinhauen“, dann sei eine Top-Platzierung möglich.

Recovery-Drinks und viel Wechselklamotten sind mit im Gepäck
Um optimal auf ihr großes Saisonhighlight in Übersee vorbereitet zu sein, ist das deutsche Team bereits sechs Tage vor dem WM-Start angereist. 8000 Kilometer ging es im Flugzeug von Frankfurt am Main nach Vancouver. Mit im Gepäck sind „Recovery-Drinks, damit man sich gut erholt“, sagt Fischer. „Und viel Wechselklamotten“, fügen Keck und Jung an. Das Hotel der Deutschen liegt 45 Minuten entfernt vom Wettkampfort. Da ist das A und O, sich nicht zu erkälten.
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Bedingungen in Whistler "sind top"
„Wir sind fit und die Bedingungen hier sind top“, schildert Fischer seine ersten Eindrücke aus dem verschneiten Whistler, das etwa 120 Kilometer nördlich von Vancouver liegt. Erst lockere Streckenchecks und später intensive Trainingseinheiten standen auf dem Plan, ehe die unmittelbare Wettkampf-Vorbereitung folgte. Wichtig sei auch, den Jetlag wegzubekommen, um frisch in die Rennen zu starten. Für alle drei ist es das erste mal Nordamerika, das erste Mal soweit weg von zuhause. Im Vorfeld hat sich das Trio deshalb auch vor dem Fernseher vorbereitet: „Wir haben uns die Rennen von 2010 angeschaut. Wir laufen schließlich auf den gleichen Strecken und man will natürlich wissen, wie es dort aussieht“, sagt Keck, der sich auf das Kräftemessen mit den besten Nachwuchslangläufern aus aller Welt freut.
Junioren-WM in Whistler: Starke Konkurrenz aus Norwegen
Insbesondere mit den Norwegern hat das Oberallgäuer Trio starke Konkurrenz. „Sie haben viele gute Läufer. So krass überlegen, wie im Weltcup sind sie bei uns aber nicht. Es ist schon möglich, sie zu schlagen“, sagt Keck. Die Weltmeisterschaft wäre der richtige Zeitpunkt.
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