Sie ist die erfolgreichste deutsche Skispringerin. Und nun steht fest: ihre Karriere geht weiter. Das hat Katharina Schmid bei einem Medientermin des Deutschen Skiverbandes in Taufkirchen bei München angekündigt. Im vergangenen Winter legte sie einen furiosen Start hin, schwächelte dann aber etwas. Die Oberstdorferin ließ deshalb offen, ob es für sie in der neuen Saison weitergehen würde. Jetzt herrscht Klarheit.
„Der Moment kam recht spät“, sagte Schmid dem BR. „Ich habe angefangen, langsam zu trainieren und in mich rein gespürt: Wie fühle ich mich? Nach den ersten Sprungeinheiten habe ich gemerkt: Mein Feingefühl ist wieder da. Da habe ich dann einfach beschlossen: Ich ziehe nochmal durch.“
Katharina Schmid hat eine Achterbahn-Saison hinter sich
Zum Ende des Winters war das nicht so klar. Nach starkem Saisonstart mit mehreren Weltcup-Siegen war das Fluggefühl irgendwann weg, die Ergebnisse mittelmäßig. „Natürlich fängt man zu grübeln an“, sagte die 29-Jährige. „Man überlegt, woran es liegt. Bei mir ist es schwierig, weil ich recht feinfühlig bin beim Springen, was auch meine größte Stärke mit ist. Ich habe gemerkt, mein Gefühl ist weg.“
Bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim/Norwegen sprang lediglich Bronze im Teamwettbewerb heraus, aber keine Einzelmedaille – nicht Schmids Anspruch. Zwei Jahre zuvor in Planica/Slowenien war die Schöllangerin noch dreimal zu Gold geflogen. Nach der vergangenen Achterbahn-Saison überlegte die Oberallgäuerin hin- und her, ob sie weitermachen oder doch lieber aufhören soll. „Ich wollte es mir einfach offenlassen. Aber ich habe gemerkt, so ganz kann ich nicht loslassen. Irgendwas in mir hat sich noch dagegen gesträubt, wirklich aufzuhören. Für mich fühlt es sich richtig an, weiterzumachen und dranzubleiben.“
„Bei mir war das Gefühl ausschlaggebend.“
Katharina Schmid
Dabei hörte die Allgäuerin auf ihren Bauch. „Bei mir war das Gefühl ausschlaggebend“, sagte Schmid. „Natürlich hat man Olympia im Hinterkopf, aber das war jetzt nicht der Punkt, wo ich gesagt habe: Deshalb mache ich weiter.“
Die Winterspiele in Italien seien ein wichtiges Ziel. Schmids Hauptaugenmerk liegt aber auf etwas anderem: „Ich will einfach versuchen, Konstanz reinzubringen. Ich wünsche mir eine Saison, die von Anfang bis Ende auf dem gleichen Niveau ist. Dass ich ein gutes Gefühl habe dabei.“
Olympia-Gold fehlt Katharina Schmid noch
Immerhin zweimal olympisches Silber hat Schmid bereits gewonnen. Gold fehlt ihr noch in der Sammlung. Bundestrainer Heinz Kuttin hofft, genügend Reize setzen zu können und die Athletinnen optimal auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten zu können. Dem BR sagte der Österreicher: „Ich glaube, man kann sich schon auf solche Höhepunkte vorbereiten. Man muss halt den Mut haben, dazwischen auch gewisse Pausen einzulegen und ein bissel abzuschalten. Der Wettkampfkalender, so wie er ist, gibt uns diese Pausen nicht vor.“
Kuttin glaubt fest daran, dass der Grundstein für Titel im Sommer gelegt wird. „Deshalb wollen wir vieles machen und hart trainieren.“ Damit sich eine seiner Athletinnen im Februar vielleicht Olympiasiegerin nennen darf. Für Katharina Schmid wäre das womöglich der ideale Zeitpunkt, um auf dem Höhepunkt ihrer Karriere aufzuhören.
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