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Mario Götze blickt auf das WM-Finale 2014 gegen Argentinien zurück

Vor der Fußball-EM

WM-Held Mario Götze: "Das Finaltor war eine Genugtuung für mich"

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    Sein größter Erfolg: Als Siegtorschütze im Finale durfte Mario Götze 2014 den WM-Pokal küssen.
    Sein größter Erfolg: Als Siegtorschütze im Finale durfte Mario Götze 2014 den WM-Pokal küssen. Foto: Laci Perenyi/imago

    Deutschland träumt gut eine Woche vor Beginn der Heim-Europameisterschaft mal wieder von einem großen Triumph. Der letzte liegt fast zehn Jahre zurück. In Brasilien gewann die deutsche Nationalmannschaft dank eines Tores von Mario Götze im Finale gegen Argentinien das WM-Turnier.

    In einem Interview mit dem ZEIT-Magazin hat der gebürtige Allgäuer Götze jetzt über den Druck im Profifußball, sein entscheidendes Tor bei der Weltmeisterschaft und sein Leben abseits des Platzes gesprochen. Es ist zum Teil eine sehr selbstkritische Betrachtung seiner Karriere, dennoch sei er mit sich selbst im Reinen.

    Sein alles entscheidendes WM-Tor schoss Götze im Alter von 22 Jahren. „Wenn ich mir meine Karriere malen könnte, hätte ich das Tor mit 35 bei meinem letzten Turnier gemacht und dann gesagt: Das war’s, ich höre auf.“ Durch seinen frühen Erfolg habe „die Messlatte sehr hoch“ gelegen.

    Das Finaltor gegen Argentinien bezeichnet Götze als Genugtuung

    Über das Tor sagt er weiter: „Es war eine Befreiung. Auch eine Genugtuung, weil ich während des Turniers so wenig gespielt hatte. Freude natürlich. Und ich weiß noch: Die nächste Saison ging los mit dem DFB-Pokal. Da schießt du dieses Tor und stehst drei Wochen später beim Drittligisten Preußen Münster auf dem Platz ... Diese Diskrepanz war schon krass. Da musste man erst mal mit klarkommen.“

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    Götze kritisiert den Leistungsdruck bei Pep Guardiola

    Nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund zu Bayern München trainierte Götze unter Pep Guardiola: „Was die Menschenführung betrifft, war ich Jürgen Klopp gewohnt. Jürgen hat, damals wie heute, einfach ein super Gefühl für den Menschen und seine Situation“, so Götze, „bei Pep ging es viel um Performance.“ Damals habe er sich vielleicht etwas mehr menschliche Führung erhofft, „weil ich mit den ganzen Erwartungen, die auf mir lagen, diese eine Facette in der Lebenssituation mehr gebraucht hätte.“

    Im Rückblick auf seine Karriere sagt Götze: "Ich bin unglaublich dankbar"

    Insbesondere der Konkurrenzkampf bei Bayern München sei hart gewesen. „Wenn ich mal zwei Spiele nicht von Anfang an gespielt hatte, war das für mich ein Weltuntergang.“ „Und im Nachhinein denke ich: Hätte ich mal früher meine eigenen Ansprüche runtergeschraubt, mir Pausen gegönnt, auch mal eine Schwächephase akzeptiert.“ Heute sei er mit sich im Reinen: „Wenn ich zurückschaue, bin ich unglaublich dankbar für das, was ich erleben durfte.“

    Götze wurde im Juni 1992 in Memmingen geboren, wuchs in Ronsberg im Ostallgäu auf und schlug 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft Fußball-Weltmeister. Im WM-Finale in Rio de Janeiro schoss er gegen Argentinien das entscheidende Tor zum Titel. Götze spielte bei Borussia Dortmund und Bayern München. Nach einem Abstecher in die Niederlande zum PSV Eindhoven kehrte Götze 2022 in die Bundesliga zurück und hat derzeit einen Vertrag beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Seit Mai 2018 ist Götze mit Ann-Kathrin Brömmel verheiratet und einen vierjährigen Sohn und eine einjährige Tochter.

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