Maximilian Günther startet auch im kommenden Jahr in der Elektrorennserie Formel E. Nach dem Ausstieg von BMW hatte der 24-jährige aus Rettenberg verschiedene Angebote auf dem Tisch liegen und entschied sich für das japanisch-französische Team von Nissan e.dams.
Im Allgäu bereitet sich Maximilian Günther auf die Formel-E-Saison vor
Vor den ersten Testfahrten reiste er aus seiner Wahlheimat Monaco ins Allgäu, um sich mit dem Sportwissenschaftler Manni Günther auf die lange WM-Saison vorzubereiten. Die beiden arbeiten seit zehn Jahren zusammen und der Sporttherapeut sagt über seinen Schützling: „Er will jeden Tag besser werden.“
Die beiden sind 2011 zufällig über Maximilians Vater Andreas Günther zusammengekommen. Damals startete der 14-jährige Oberallgäuer als Talent in der Formel BMW. Inzwischen sind die beiden, die nicht verwandt sind, durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Sechs Jahre lang war Manni Günther jedes Rennwochenende mit an der Strecke und betreut den Rennfahrer nun abwechselnd an der Côte d’Azur, im Allgäu und vereinzelt an den Rennstrecken.
Diesen Menschen vertraut Maximilian Günther besonders
Der Rennfahrer weiß um die Qualität seines persönlichen Teams, zu dem seine Familie, sein Mentaltrainer aus Österreich und Manni Günther gehören: „Sonst lasse ich niemand so nahe an mich heran.“
Im Fitnesspark von „f+p“ in Kempten arbeiten die beiden auch jetzt noch tagelang an Rumpfstabilisation, an der Sensomotorik und an den koordinativen Fähigkeiten. In der Vorbereitung auf die 16 Rennen stehen nun Ausdauerkraft und die Ausbildung des Fettstoffwechsels im Fokus. „Eine gut ausgeprägte Grundlage ist wichtig für die schnelle Regeneration“, sagt Manni Günther.
Er ist mit dem Rennfahrer längst freundschaftlich verbunden, betont aber eine professionelle Zusammenarbeit: „Maximilian ist extrem fokussiert und sehr anspruchsvoll gegenüber sich selbst und allen anderen. Immer besser werden zu wollen und jeden Stein umzudrehen ist ein großer Teil unseres Erfolges.“
Das gilt auch für das neue Engagement bei Nissan, wo er zusammen mit Ex-Weltmeister Sébastien Buemi (13 Siege) ein Team bildet. Für den Allgäuer ist es die vierte Saison in der vollelektrischen Rennserie und für ihn zählt nur der Erfolg: „Ich will Weltmeister werden“.
In den Geschichtsbüchern der Formel E steht der Oberallgäuer bereits
Durch seinen ersten Sieg in Chile im Januar 2020 trug er sich als jüngster Rennsieger in die Geschichtsbücher der Formel E ein und bescherte seinem damaligen Team BMW i Andretti Motorsport den ersten Heimsieg in Berlin im August 2020. Ein weiteres Highlight in seiner noch jungen Formel E-Karriere war der Sieg in New York im Juli 2021.

„Ich bin sehr stolz darauf, Teil der Nissan e.dams-Familie zu werden. Für einen der größten Automobilhersteller der Welt antreten zu dürfen, ist eine Ehre und ein bedeutender Meilenstein in meiner Karriere.“ Neben den Vorbereitungen auf die Saison 2022 läuft die Entwicklung eines Elektrorennwagens der sogenannten 3. Generation.
Der Formel-E-Fahrer pendelt zwischen Paris, Le Mans und Monaco
Derzeit pendelt Maximilan Günther zwischen Paris, Le Mans und Monaco. Dort fühlt er sich seit Sommer 2020 wohl und hat inzwischen eine Reihe von Bekanntschaften mit Rennfahrern und Tennisspielern gemacht. Er spielt Golf und mit einigen Radprofis unternimmt er manchmal kleine Radtouren: „Wenn die locker ausrollen, gehe ich ans Limit.“
Inzwischen hat Günther seine ersten Arbeitstage mit Nissan abgeschlossen und einen Einblick in die Werksarbeit im e.dams-Workshop in Le Mans bekommen: „Allein das Handbuch für das neue Lenkrad ist über 100 Seiten dick.“ In Valencia stehen Anfang Dezember die einzigen drei Testtage für alle Formel E-Teams an.
In der neuen Saison gibt es ein neues Qualifying-Format mit Ko-Ausscheidungen, für das sich auch Maximilian Günther stark gemacht hat: „Das ist ganz im Sinne der Sportlichkeit und man muss ab der ersten Runde auf Top-Niveau sein.“ Deshalb gibt es für jedes Rennen und jedes Streckenlayout von Manni Günther einen neuen Vorbereitungsplan.
Maximilian Günther: "Freue mich einige Highlights im nächsten Jahr"
Auf welche Rennstrecken freut sich der Allgäuer schon jetzt? „Rom mag ich sehr gerne. In Vancouver feiere ich meinen 25. Geburtstag und das Highlight wird das Heimrennen in Monaco.“
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