Auf dem Platz kann Melanie Leupolz derzeit nicht mitwirken. Eine Knieverletzung zwingt die 30-jährige Profifußballerin aus Ratzenried zur Pause - und das ausgerechnet vor dem Pokal-Rückspiel ihres Klubs Real Madrid am Mittwoch gegen den Erzrivalen FC Barcelona.
Derzeit fehlt Melanie Leupolz verletzungsbedingt
Das Hinspiel ging klar mit 5:0 an Barcelona, das auch die Tabelle in der spanischen Liga mit fünf Punkten Vorsprung auf Madrid anführt. Abgesehen von den sportlichen Herausforderungen sieht sich Leupolz aber auch mit den Aufgaben als Mutter konfrontiert. Als eine der wenigen Mütter im Profi-Fußball ist Leupolz nicht nur auf dem Platz gefragt, sondern auch abseits des Feldes bei ihrem zweijährigen Sohn.
„Das klappt zeitlich ganz gut, wenn wir vormittags trainieren, dass ich ihn zur Kita bringe und dann direkt zum Training fahre“, erzählt sie im Podcast „kicker FE:male“. Doch das gelinge nicht immer störungsfrei, besonders bei Stau, wenn dann aus 25 Minuten Fahrtzeit auch schon mal doppelt so viele werden und Leupolz erst „kurz vor knapp“ im Training ankommt.
Melanie Leupolz wechselte im Sommer 2024 zu Real Madrid
Zu Hause bleibe dann auch keine Zeit für Entspannung, auch wenn ihr Sohn dann meist erst einmal schlafe. „Da habe ich dann meistens meinen Spanisch-Unterricht. Und sobald er vorbei ist, wecke ich ihn wieder auf und dann verbringen wir den Tag zusammen. Haushalt wird dann ab 22 Uhr gemacht. Also es ist alles sehr eng getaktet“, sagt Leupolz, die bei Auswärtsfahrten von einer Nanny unterstützt wird.
„Bei Erholung und Schlaf gehe ich oft auf dem Zahnfleisch.“
Melanie Leupolz, Profifußballerin aus Ratzenried
Die Doppelbelastung mit Beruf und Kind, einer der Hauptgründe, weswegen Leupolz im Sommer 2023 ihre Nationalmannschafts-Karriere beendete, erfordere „viel Organisationsaufwand. Ich gehe oft auf meinem Zahnfleisch, was den Schlaf und die Erholung betrifft“, gibt die 30-Jährige aus Ratzenried zu – auch weil die Organisation mit Kind für sie nicht ganz so einfach wie in London bei Chelsea sei.

Dort habe sie in den ersten Monaten nach der Geburt auf eigenen Wunsch zwar auch trainiert, doch im Training war ihr Sohn im Kinderwagen unmittelbar dabei. Wenn er dann mal geschrien habe, „bin ich kurz hingegangen, habe ihn beruhigt und dann weiter trainiert. Das kann ich mir hier nicht ganz vorstellen, einfach weil sie es nicht gewohnt sind“, sagt Leupolz.
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