Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat im Rahmen der bundesweiten Aktion „Danke Schiri“ die bayerischen Landes- und Bezirkssieger geehrt. In der Kategorie Schiedsrichterin ging die Auszeichnung an Monika Mayer, die für den SVO Germaringen pfeift und sich seit vielen Jahren in der Schiedsrichtergruppe Ostallgäu engagiert.
Monika Mayer aus Germaringen als Landessiegerin ausgezeichnet
Im Rahmen der Zweitligapartie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig würdigte BFV-Vizepräsident Robert Schraudner die insgesamt 21 Referees – stellvertretend für alle Unparteiischen im bayerischen Amateurfußball. „Die Auszeichnung als Landessiegerin ist schon eine tolle Ehre und für mich auch eine Bestätigung für meine vielen sozialen Aufgaben, die ich bereits in verschiedenen Bereichen geleistet habe“, sagt die 63-jährige Schiedsrichterin, die bis vor einem Jahr noch regelmäßig Spiele geleitet hatte.
Monika Mayer war 40 Jahre als Schiedsrichterin aktiv
Ein wichtiges Kriterium für das Auswahlverfahren war das ehrenamtliche Engagement in der jeweiligen Schiedsrichtergruppe. „Von der Einteilung der Spiele, über das Schiedsrichtertraining bis hin zu gesellschaftlichen Veranstaltungen habe ich mich immer gerne in unsere Gemeinschaft eingebracht“, sagt Monika Mayer, die selbst zuvor aktive Fußballerin bei der SpVgg Kaufbeuren war. „An die Verletzung im Spiel gegen 1860 München erinnere ich mich heute noch, sie hat dazu geführt, dass ich meine Laufbahn beenden musste“, erzählt die Sportlerin mit Wehmut.
Doch so führte ihr Weg anschließend zum Schiedsrichterwesen. „Schiedsrichter-Kollege Bernhard Saur war derjenige, der mich damals angesprochen und animiert hatte“, erzählt die langjährige Schiedsrichterin, die in diesem Jahr auch ihr 40-jähriges Jubiläum an der Pfeife feiern kann. Tolle Kameradschaft, Ehrlichkeit und die Geselligkeit in der Gruppe hätten dazu geführt, dass sie auch nach so langer Zeit immer noch gerne zu den Veranstaltungen geht.
Diesen Auftrag hatte Monika Mayer beim Champions League-Finale 1997
„Zusammen mit meiner Schiedsrichter-Kollegin Renate Schießler durfte ich beim Champions-League-Finale 1997 in München zwischen Borussia Dortmund und Juventus Turin beim Einlauf eine Fahne mit auf den Platz tragen, das war schon das Highlight aus der dieser Zeit“, berichtet Monika Mayer, die jedoch auch negative Seiten erlebt hat. „Bei einem Spiel in der Landesliga, als ich als Assistentin an der Seitenlinie im Einsatz war, gab es nicht nur verbale Entgleisungen, sondern ich wurde auch bespuckt.
Auch unschöne Erlebnisse gab es für die Ostallgäuerin
Einmal mussten wir sogar unter Polizeischutz das Sportgelände verlassen, nachdem zuvor schon unsere Kabinentür eingetreten wurde“, berichtet die erfahrene Unparteiische mit über 400 Einsätzen. Dennoch möchte sie gerade Schiedsrichter-Neulinge dadurch nicht entmutigen. „Hinter euch steht eine starke Gemeinschaft, und der Job des Schiedsrichters wird jeden zusätzlich noch persönlich reifen lassen“, gibt Monika Mayer allen Unparteiischen mit auf den Weg.
2023 rief der Bayerische Fußballverband als "Jahr des Schiris" aus
Da passt es gut, dass der BFV 2023 zum „Jahr des Schiris“ ausgerufen hatte und nun von einer Trendwende spricht. „2023 waren so viele Unparteiische auf den Fußballplätzen in Bayern im Einsatz wie seit vier Jahren nicht mehr – insgesamt 1431 Frauen und Männer haben sich im Vorjahr neu bei einer Schiedsrichtergruppe des BFV ausbilden lassen, was den Bestwert der vergangenen zehn Jahre markiert“, heißt es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig sei die Zahl derer, die ihre aktive Karriere beenden, um mehr als 30 Prozent gesunken.