Der frühe Vogel… kann mich mal. Denken Sie. So ist es aber nicht. In Peking ist der frühe Vogel die Mutter aller Tiere. Nur wer mit dem frühen Vogel auf du und du ist, hat den entscheidenden Vorteil. In der Praxis bedeutet das: Hintergrundwissen über Pistenverhältnisse eignet man sich in der Regel bei der „Besichtigung“ an. Diese findet in der Regel zwei bis drei Stunden vor dem Rennen statt. Die Athleten haben da die Möglichkeit, sich über Kurssetzung und Schneeverhältnisse zu informieren.
Auch Journalisten haben diese Chance. Vor Corona zeitgleich mit den Sportlern. Inzwischen vor (!) der allgemeinen Besichtigungszeit. Kontakte vermeiden. Ungewöhnlich groß ist der Abstand zwischen Besichtigung und Rennen bei Olympia. Beispiel: Abfahrtstraining der Frauen. Start 13 Uhr, Besichtigung 8.20 Uhr für die Sportlerinnen. Für die Journalisten 20 Minuten vor (!) den Aktiven. (Lesen Sie auch: )
Zwei Stunden Anreise vom Hotel zur Piste
Vom Hotel bis zum Start der Abfahrt dauert es rund zwei Stunden. Womit wir beim frühen Vogel wären. Ohne Frühstück, das geht erst ab 6 Uhr. Also 5.30 Uhr aufstehen, Fiebermessen, PCR-Test, Sicherheitskontrolle vor dem Einsteigen in den Bus. Knappe Stunde bis zum ersten Umsteigen, dann ab in den zweiten Bus. Rucksack im Mediencenter abstellen. Weiter geht es mit den beiden Gondeln. Temperatur etwa Minus 20 Grad. Ganz schön frisch. (Lesen Sie auch: Wie Kommentator Bernd Schmelzer die ersten Tage in Peking erlebt)

Strenge Kontrolleure an den Gondeln
Oben angekommen, muss man es an den strengen Kontrolleuren vorbei schaffen. Ein Pin hilft normalerweise ein bisschen weiter. Aber eben nicht immer. Am Ende steht das Ergebnis. Es ist geschafft. Eindrücke sammeln, wie ist der Wind, wie sind die Schneeverhältnisse, was hat sich vom einen auf den anderen Tag getan. All das ist wichtig für die Reportage später. Für die ein oder andere Einschätzung und Erläuterung. Der frühe Vogel schnappt eben etwas auf.
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