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Olympia 2022: Bernd Schmelzer berichtet von "Robotern im Dauereinsatz"

Olympia-Tagebuch

Kommentator Bernd Schmelzer berichtet von "Robotern im Dauereinsatz" bei Olympia

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    Im Essensbereich für Medien des Hauptmedienzentrums in Peking wird das Essen mit einem Roboter an den Tisch geliefert.
    Im Essensbereich für Medien des Hauptmedienzentrums in Peking wird das Essen mit einem Roboter an den Tisch geliefert. Foto: Jae C. Hong, dpa

    Es ist 16 Uhr, als es an der Hotelzimmertür klingelt. Der erste Gedanke: So ein Sch …, positiver Corona-Test. Ich werde abgeholt. Getestet wird nämlich jeden Tag, ansonsten darf ich das Hotel überhaupt nicht verlassen. Ein paar Schritte zur Tür. Durch den „Spion“ schauen. Ich fasse es nicht. Nicht die Polizei steht draußen im Flur. Es ist ein Roboter.

    Bloß nicht aufmachen, denke ich. Doch nach zwei bis drei Minuten läutet das Telefon. Die Rezeption ist dran. Die Dame erklärt mir: Der Roboter würde vor der Tür warten. Er bringt den Schlüssel, damit ich die Balkon-Tür mal aufsperren kann. Frische Luft soll ja prinzipiell gesund sein. Und ist nicht ansteckend. Also: wieder vor zur Zimmertür. Da steht er. Der Hotel-Service-Roboter. Er spricht sogar mit mir. Erst auf chinesisch, dann englisch. „Bitte den Knopf drücken, dann öffnet sich die Vorderseite.“ Und siehe da: da liegt der Schlüssel. Ich sage: „Danke, Robi!“ Er dreht ab und fährt wieder zurück Richtung Aufzug.

    Roboter auch beim Abendessen und an der Bar

    Hier im Hotel ist die künstliche Intelligenz sehr präsent. Abends, vor dem Restaurant, steht auch ein Roboter. Er fragt, ob er irgendwie helfen könnte. Ich möchte von ihm die ersten drei der Männer-Abfahrt wissen. Er antwortet: „Wie kann ich helfen?“ Ich frage nach den Lottozahlen fürs Wochenende. Er sagt: „Wie kann ich helfen?“ Sie merken es. Die wirklich wichtigen Fragen kann er nicht beantworten.

    Auf dem Rückweg ins Zimmer werden an der Bar Getränke gemixt. Verschieden Tee-Sorten. Kein Gin-Tonic. Das erledigt? Klar! Ein Roboter. Kann man mögen, muss man nicht. Ich finde einen menschlichen Bar-Mixer viel sympathischer.

    Sprüh-Roboter desinfiziert Boden und Luft

    Also zurück aufs Zimmer. Und da kommt dann tatsächlich der nächste Roboter um die Ecke. Er desinfiziert den Boden und die Luft gleichzeitig. Ein Sprüh-Roboter. Quer über den Gang, dann rein in den Aufzug. Gespenstisch. Ein paar Minuten später bin ich dann wieder auf dem Zimmer. Alleine. Endlich. Zu viel künstliche Intelligenz schlägt einem ziemlich aufs Gemüt.

    Lesen Sie auch: Wie Kommentator Bernd Schmelzer die ersten Tage in Peking erlebt

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