2600 Radsportlerinnen und Radsportler waren angemeldet, 2000 sind bei der zwölften Auflage des Rad-Marathons Tannheimer Tal tatsächlich gestartet. Ein immenser Aufwand für die Organisatoren und die zahlreichen betroffen Kommunen im Ober- und Ostallgäu. „Das war ein richtiges Brett, das wir da vor uns hatten“, sagt OK-Chef und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Tannheimer Tal, Michael Keller.
In den vergangenen beiden Jahren war das beliebte Rennen mit Start und Ziel in Tannheim ausgefallen. Am Sonntag sorgten 600 Helferinnen und Helfer wieder für eine sichere Strecke und ausreichend Verpflegung. „Ohne die Hilfe der freiwilligen Feuerwehren, die entlang der 214 Kilometer langen Strecke Hunderte Einmündungen absicherten, wäre nichts gegangen. Gott sei Dank ist alles gut gelaufen. Im Ziel hatten wir bei den Teilnehmern und Helfern nur zufriedene Gesichter“, sagt Keller.
Teilnehmerin bricht sich Handgelenk
Zwei Schrecksekunden gab es allerdings. Bei einem Sturz brach sich eine Fahrerin das Handgelenk, ein anderer Teilnehmer stieß mit einem Auto zusammen. Beide Stürze seien aber glimpflich ausgegangen und „bei 2000 Startern lassen sich Unfälle kaum vermeiden“, sagt Keller.
Startschuss fällt bereits um sechs Uhr
Die Rahmenbedingungen für das Rennen waren perfekt. Bei bestem Radwetter fiel um sechs Uhr morgens der Startschuss für die lange Runde, eine Stunde später traten auch die restlichen Teilnehmer in die Pedale. Drei Strecken à 56, 94 und 129 Kilometer durch das Tannheimer Tal, Lechtal und Ostallgäu standen zur Auswahl, die als Rad-Touristik-Fahrten mit Zeitnahme aber ohne offizielle Ergebnisliste liefen. Wichtig bei Temperaturen um 30 Grad war für alle Teilnehmer eine ausreichende Verpflegung. Dafür waren entlang der Strecke acht Stationen mit Essen und Trinken aufgebaut, die neunte wartete auf die Sportler im Ziel.

Österreicher gewinnt, zwei Allgäuer auf den Plätzen zwei und drei
Dort gab es für Keller und sein Team „überwältigendes Feedback der Teilnehmer“. Bis dahin lieferten sich die Top-Fahrer aber einen harten Kampf um die Podestplätze. Bei den Männern kam eine fünfköpfige Spitzengruppe nach weniger als sechs Stunden gemeinsam auf die Zielgerade. Schnellster im Sprint war Lokalmatador Jonas Hosp aus Berwang/Tirol. Auf Rang zwei fuhr der Stuttgarter Simon Betz. Zwei Allgäuer sicherten sich die nächsten Plätze. Thomas Dobner aus Lindenberg wurde mit zwei Sekunden Rückstand Dritter, knapp vor Thomas Hölzler aus Leutkirch. „Das war Dramaturgie pur bis zum Ende“, sagt Keller.
"Komplett geplatzt": Frauen-Rennen entscheidet sich am Gaichtpass
Eine halbe Stunde später fuhr die erste Frau über die Ziellinie. Das Rennen war allerdings bereits wenige Kilometer vor Tannheim entschieden. Am letzten Anstieg – dem Gaichtpass – sei die zweifache Siegerin Daniela Traxl-Pintarelli aus Landeck laut Keller „komplett geplatzt“, sodass der Weg für die Gießenerin Julia Schallau frei war. Beste Allgäuerin wurde Sabrina Zwick vom RSC Kempten als Fünfte mit rund 20 Minuten Rückstand.
„Eine rundum gelungene Veranstaltung und noch dazu mit perfekten Wetterbedingungen“, fasst Keller das Event zusammen.
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