Hinten mal ein unüberlegter Pass oder ein Stellungsfehler, vorne Pech mit Pfostenschüssen, kurzfristige Ausfälle und dazu einige Entscheidungen der Unparteiischen, die unterm Strich das Resultat beeinflusst haben: Nach drei Siegen in Folge unterlag der ESV Kaufbeuren am Freitag in der Deutschen Eishockey-Liga 2 beim EC Bad Nauheim mit 2:4 (1:3, 1:1, 0:0). Und dabei waren die Allgäuer die "mit Abstand bessere Mannschaft", wie Harry Lange, der Coach der Hessen, im Anschluss einräumte. Ein Schussverhältnis von 45:18 für Kaufbeuren hatten die Statistiker erfasst. "Wir haben viel investiert, und ich bin stolz auf meine Mannschaft", sagt Tray Tuomie. Der ESVK-Trainer ärgerte über die Unparteiischen, zollte ihnen zugleich aber Respekt. "Sie haben hinterher zugegeben, den einen oder anderen Fehler gemacht zu haben. Dafür kaufen können wir uns aber nichts." Bei zwei Gegentoren durfte über eine vorherige Abseitsstellung beziehungsweise Torwartbehinderung diskutiert werden, zudem pfiffen die Unparteiischen einmal zu früh ab und mussten einem Gäste-Treffer daraufhin die Anerkennung verweigern.
Johannes Krauß mit erstem Treffer
Johannes Krauß erzielte am Freitagabend seinen ersten DEL2-Treffer. Zudem war Yannik Burghart für die Buron Joker erfolgreich. Mit nur zwei Kontingentspielern waren die Oberbayern in die Wetterau reist, zu den noch nicht kompensierten Abgängen und bekannten Ausfällen gesellte sich kurzfristig noch Joe Lewis, Torjäger mit deutschem Pass. Während beim ESV die Offensive ausgedünnt war, hatten die Gastgeber den Ausfall von gleich drei Stamm-Verteidigern zu kompensieren.
Erster Vorstoß geglückt
Kaufbeuren machte zunächst mal mächtig Druck, störte früh und aggressiv den Aufbau der Roten Teufel, die kaum geordnet aus dem eigenen Drittel kamen und gleich den ersten Vorstoß zum Abschluss brachten, als Jerry Pollastrone am langen Pfosten blank gestanden hatte (7.). Taylor Vause nutzte fünf Minuten später einen Fehlpass im ESVK-Verteidigungsdrittel und erhöhte. Krauß brachte in der 14. Minute den Puck einfach mal vors Tor und traf zum hochverdienten Anschluss. Allerdings nur zwei Minuten später hatte Leon Köhler den alten Abstand hergestellt – es stand 3:1.
Zu früh beendet
Kaufbeuren war auch im zweiten Durchgang zweikampfstärker und schneller auf den Kufen; unterstützt durch insgesamt vier Powerplay-Situationen in den ersten 40 Minuten. Nachdem es vor Felix Bick einige Mal lichterlohn gebrannt hatte, nutzte Bad Nauheim einen Entlastungsangriff durch Top-Scorer Vause zur schmeichelhaften 4:1-Führung (29.). 25 Sekunden später war Kaufbeuren durch einen Burghart-Treffer wieder im Spiel. Ärgerlich: Nach einem Schuss von John Lammers unterbanden die Unparteiischen die Partie zu früh – Bick hatte die Scheibe aber fallen gelassen, der Nachschuss landete im Tor.
Pfostenschüsse
Im letzten Abschluss gab’s dann Hinausstellungen gegen die Gäste - insgesamt deren vier, was die Aufholjagd etwas einbremsen sollte. Durch Philipp Krauß und Max Oswald kamen der ESVK noch zu Pfostenschüssen.
Die Bilanz des Abends
- EC Bad Nauheim: Bick – Kevin Schmidt, Mick Köhler, Seifert, Hafenrichter, Ketter, Dobryskin – Pollastrone, Hickmott, Reiter, Körner, Vause, Keck, Leon Köhler, Wörle, Herrmann.
- ESV Kaufbeuren: Meier – Koziol, Thiel, Thomas, van der Linde, Pavlu, Echtler – Lammers, Spurgeon, Schweiger, Philipp Krauß, Johannes Krauß, Lillich, Burghart, Oswald, Voit.
- Tore: 1:0 (7.) Pollastrone (Kevin Schmidt, Hickmott), 2:0 (12.) Vause (Körner, Keck), 2:1 (16.) Johannes Krauß (Philipp Kraus, Lillich), 3:1 (18.) Leon Köhler (Kevin Schmidt), 4:1 (28.) Vause (Mick Köhler), 4:2 (28.) Burghart (Oswald).
- Schiedsrichter: Janssen/Schmidt.
- Strafen: Bad Nauheim 12, Kaufbeuren 10.
- Zuschauer: 1000.