Hinter Simon Mach liegt ein turbulentes Wochenende. Beim Continental-Cup der Nordischen Kombinierer in Trondheim stürzte der 21-Jährige vom TSV Buchenberg im Probedurchgang am Sonntag, zog sich dabei „ein paar Schrammen und ein blaues Auge“ zu. Zudem ging das Gepäck des Oberallgäuers auf der Rückreise über Amsterdam verloren. Demententsprechend schlecht gelaunt müsste der Kombinierer sein – wäre da nicht ein starker Auftritt am Samstag gewesen.
Simon Mach gewinnt beim Continental-Cup in Trondheim
Beim Einzelwettbewerb (Springen von der Großschanze, Langlauf über zehn Kilometer) zauberte Mach zunächst einen Sprung auf 135,5 Meter aus dem Hut. „Die Schanze liegt mir, das habe ich davor schon gemerkt. Ich hätte aber nie gedacht, dass ich mit einer Minute Vorsprung in die Loipe gehe“, sagte Mach. Der Führende im Continental-Cup, der Norweger Aleksander Skoglund, holte zwar noch ordentlich auf, aber Mach rettete den Sieg ins Ziel.
Warum der 21-Jährige vom TSV Buchenberg zuletzt pausierte
Für den 21-Jährigen war es der erste Erfolg in der „zweiten Liga“ der Nordischen Kombinierer – und ein unerwarteter noch dazu. „Ich war zuvor krank und konnte überhaupt nicht trainieren. Dafür lief es beim Langlauf erstaunlich gut“, erzählt Mach. „Ich war aber auch richtig nervös, weil ich noch nie als Führender allein auf die Strecke gegangen bin.“
Einen Podestplatz im Continental-Cup hatte sich Mach vor der Saison als Ziel gesetzt, seine beste Platzierung vor dem Trondheim-Wochenende waren zwei sechste Plätze in Lillehammer Anfang Dezember und in Eisenerz (Österreich) gegen Ende der vergangenen Saison. „Meine Sprungform ist derzeit besser als die Laufform. Das war auch schon beim Trainingswettkampf in Oberstdorf erkennbar, den wir zusammen mit dem Weltcup-Team im vor der Reise nach Norwegen absolviert haben“, sagt Mach. „Aber das hängt auch mit meinem Fitness-Zustand nach der doch etwas längeren Trainingspause zusammen. Da kann ich in den nächsten Wochen wieder hinarbeiten.“
Vier Mach-Brüder sind in der Nordischen Kombination aktiv
Simon Mach startet seit Januar 2021 im Continental-Cup, schon einen Schritt weiter ist sein Bruder David. Der 23-Jährige kam am vergangenen Wochenende beim Heimweltcup in Oberstdorf auf die Plätze 12 und 16. „Ich habe die Wettkämpfe in Oberstdorf teils am Fernseher mitverfolgt, wir haben uns natürlich auch schon ausgetauscht“, sagt Simon Mach. „David ist eine wichtige Stütze für mich. Er arbeitet sehr akribisch, da kann ich mir eine Menge abschauen.“
Auch die beiden jüngeren Brüder Lucas (19) und Elias (16) sind als Kombinierer aktiv. „Die Stimmung in der Familie war nach dem Wochenende dementsprechend gut“, sagt Mach schmunzelnd.

Und sie dürfte noch besser werden. Den nächsten Continental-Cup am kommenden Wochenende in Klingenthal lässt Simon Mach aus, stattdessen gönnt er sich etwas Ruhe und bereitet sich in Oberstdorf auf sein nächstes Highlight in diesem Winter vor. „Ende Januar werde ich mein Weltcup-Debüt in Schonach geben“, verrät Mach.
Weltcup-Debüt ist bei der "German Trophy" in Schonach geplant
Mitte nächster Woche geht es zur zweiten Station der „German Trophy“, der zweitälteste der Familie Mach blickt seiner Weltcup-Premiere im Schwarzwald gespannt entgegen. „Oberstdorf wäre natürlich auch ein Traum gewesen, aber nun freue ich mich einfach auf Schonach“, sagt Mach.