Mit einer Niederlage im Gepäck wird eine dreistündige Busfahrt noch etwas zäher. Noch dazu, wenn es eine Niederlage in den Play-offs ist. Verständlich, dass die Stimmung bei den Bundesliga-Volleyballerinnen der Roten Raben Vilsbiburg auf der Heimfahrt vom ersten Spiel der Viertelfinal-Serie („Best of three“) in Stuttgart deshalb mindestens getrübt war.
Bundesliga-Playoffs: Vilsbiburg verliert Spiel eins in Stuttgart
Nach der 1:3 (25:22, 9:25, 22:25, 10:25)-Niederlage am Dienstagabend ist die Mannschaft um Simona Dammer (Untergermaringen) nun am Freitag in der eigenen Halle gefordert. „In Stuttgart haben wir zwei gute Sätze gespielt. Da konnten wir das Niveau mitgehen, aber es fehlte letztlich an Konsequenz und Konstanz“, sagt Dammer. Die 19-jährige Libera spielt seit 2020 in Vilsiburg, ausgebildet wurde sie beim SV Mauerstetten.
Bei einer Niederlage am Freitag ist die Saison vorbei. „Wir sind richtig gefordert, müssen unsere beste Leistung zeigen“, sagt Dammer. Gelingt gegen den Hauptrundensieger der Überraschungscoup, käme es am kommenden Dienstag zum entscheidenden dritten Match in Stuttgart. „Die Mannschaft und die Fans sind jedenfalls top motiviert. Wir genießen die Play-offs, freuen uns auf das Heimspiel – und wir haben nichts zu verlieren“, sagt Dammer. Im Vorfeld gibt es noch eine ausführliche Videoanalyse, in der Trainer Florian Völker sein Team auf die Top-Mannschaft der Bundesliga einstellt.
Vilsbiburg hatte die Hauptrunde auf dem achten Platz beendet, wie im Vorjahr steht das Team in den Play-offs. „Die Play-offs waren das Ziel, wir wollten aber schon ein, zwei Plätze weiter vorne landen“, sagt Dammer. Dann wäre den Roten Raben auch Stuttgart als Gegner erspart geblieben. „Aber wir hatten in dieser Saison einige Probleme, wie die anderen Mannschaften auch wegen Corona. V
Corona beschäftigt auch die Roten Raben Vilsbiburg
ieles lief nicht wie geplant, teilweise haben wir nur acht trainiert“, erzählt Dammer. Dadurch habe es in den Spielen an Stabilität und Struktur gefehlt. Die 19-Jährige, die sich schon während der Saison mit Libera-Kollegin Tiffany Clark abgewechselt hatte, kam ohne Verletzung oder Erkrankung durch die Spielzeit. „Mit meinen Einsatzzeiten bin ich insgesamt aber nicht so zufrieden“, sagt Dammer.
Gedanken über ihre sportliche Zukunft will sich die Ostallgäuerin aber erst nach der Saison machen. „Jetzt zählt vor allem das Spiel am Freitag. Alles andere werde ich mir in Ruhe überlegen“, sagt Dammer. Vielleicht findet sie im Urlaub, den sie auf Sardinien und in Kroatien verbringen will, Zeit dazu.
Simona Dammer freut sich auf das Zusammenspiel mit Chiara Lukes
Vor allem aber freut sie sich im Sommer auf die Beachvolleyball-Saison. „Es stehen noch nicht so viele Wettbewerbe fest, aber ich habe große Lust auf Beachvolleyball“, sagt die 19-Jährige. Zumal sie dabei wieder mit ihrer ehemaligen Mitspielerin aus Mauerstetten, Chiara Lukes, antritt. „Chiara spielt ja beim Zweitligisten in Planegg, ich habe erst kürzlich bei einem Spiel zugeschaut“, sagt Dammer. Bevor es auf den Sand geht, steht aber für die Libera Ende April ein Lehrgang mit der U23-Nationalmannschaft an. „Wir bereiten uns dort auf die Universiade in China vor“, sagt Dammer.