Böse Zungen würden behaupten, es war ein gebrauchtes Wochenende für die Allgäuer Alpin-Asse Andreas Sander (Burgberg), Elina Lipp und Jessica Hilzinger (beide SC Oberstdorf): Die zwei Abfahrten der Männer am Matterhorn wurden zwar witterungsbedingt abgesagt und für die Frauen gab es beim Doppel-Slalom in Levi/Finnland keine Weltcup-Punkte. Trotzdem gewinnen die drei Skirennläufer dem Wochenende viel Positives ab.
Für Elina Lipp ging mit ihrem Weltcup-Debüt „ein Kindheitstraum in Erfüllung". Nach dem Rückflug am Montag staunte die 21-Jährige noch immer: „Levi war mega und etwas ganz anderes als die Rennen im Europa Cup. Auf einmal sind um einen herum die weltbesten Athletinnen, Medien, Fans.“
Oberstdorfer Ski-Talent Lipp: "Ich will da oben ankommen"
Dass die Oberstdorferin in Lappland mit hoher Startnummer am Ende „nur“ auf die Plätze 58 und 56 fuhr und die zweiten Läufe jeweils deutlich verpasste, war dabei vorerst nebensächlich: „Mit den Ergebnissen bin ich relativ zufrieden. Primär wollte ich ohnehin Spaß haben und die Rennen genießen. Aber das Ziel ist ganz klar: Ich will da oben ankommen.“
Sich mit den Besten zu messen, fiel ihr besonders im ersten Rennen nicht leicht. „Ich war ziemlich aufgeregt, vor allem am Samstag. Vor dem zweiten Rennen konnte ich schon deutlich besser schlafen“, sagt Lipp und lacht. Unterstützung bekam die Oberallgäuerin reichlich von zuhause: „Es war unfassbar, wie viel Freunde, Verwandte und Bekannte mir geschrieben haben und sich mit mir gefreut haben.“
Elina Lipp startet auch beim nächsten Slalom-Weltcup in Killington
Im Sommer bereitete sich Lipp erstmals mit dem Weltcup-Team auf die Saison vor und profitiert nun davon. „Das war eine große Umstellung, alles ist einen Tick professioneller, individueller und
. Für mich ist das ein riesen Vorteil“, sagt Lipp, die am Montag erneut Grund zum Strahlen hatte. Denn nun steht fest, beim Slalom in zwei Wochen in Killington/USA darf sie sich zum dritten Mal aus einem Weltcup-Starthaus stürzen.Jessica Hilzinger: "Froh, dass ich immerhin im Stande war, zu starten"
Jessica Hilzinger hatte überhaupt nicht damit gerechnet, in Levi starten zu können. Nur zwei Wochen zuvor fädelte die Technikspezialistin im Training ein, stürzte und zog sich dabei eine Knöchelstauchung im rechten Sprunggelenk zu. Zunächst hieß es vom Deutschen Skiverband, die 26-Jährige müsse mindestens einen Monat pausieren. Am Freitag bekam sie allerdings doch grünes Licht für die Rennen in Levi. Sportlich lief es dann aber nicht nach Plan. Am Samstag schied Hilzinger im ersten Lauf aus. Am Sonntag kam sie zwar ins Ziel, verpasste als 42. mit zu großem Rückstand aber den zweiten Lauf. „Ich bin froh, dass ich immerhin im Stande war, zu starten“, so Hilzinger, die wie Lipp in Killington erneut angreifen wird.
Nächste Chance für Andreas Sander Anfang Dezember beim Weltcup in Beaver Creek
Andreas Sander hingegen wartete vergeblich auf grünes Licht für die zwei Abfahrten in mehr als 3000 Metern Höhe im Schatten des weltberühmten Matterhorns. Wind und Neuschnee sorgten für die Absagen am Samstag und Sonntag. „Das ist immer schade, aber auch nichts Neues in unserem Sport. Ich war extrem heiß und hätte mich echt gefreut. Die Absagen waren aber völlig verständlich“, sagt der 34-Jährige, der immerhin einen wertvollen Trainingslauf auf der „Gran Becca“ absolvieren konnte. In drei Wochen wagen die Speedfahrer den nächsten Anlauf. A
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