Das hat Seltenheitswert: Erstmals seit 2009 startet kein Allgäuer Alpin-Ass beim traditionellen Weltcup-Auftakt Ende Oktober in Sölden. Am Samstag (10 Uhr) beginnt die Wintersaison mit einem Riesenslalom der Frauen, am Sonntag (10 Uhr) starten die Männer. Sportler aus der Region sind bei dem umstrittenen Gletscher-Event auf dem Rettenbachferner in Tirol heuer nicht dabei – aus unterschiedlichen Gründen. Wer den Auftakt in Sölden dennoch im Fernsehen oder Stream sehen will, informiert sich hier.
- Alexander Schmid (29, SC Fischen): Für Deutschlands besten Riesenslalomfahrer kommt der Weltcup-Auftakt nach seinem Kreuzbandriss im März noch zu früh. Das bestätigte der Deutsche Skiverband auf Anfrage unserer Redaktion. Erst seit Anfang September steht der Parallel-Weltmeister wieder auf Ski. Ins Stangen-Training stieg der Fischinger allerdings erst vergangene Woche ein. Er sei zuversichtlich, wieder den Anschluss an die Weltspitze zu finden. Momentan bereitet sich Schmid mit dem Technik-Team in Levi/Finnland auf sein Renn-Comeback vor, das er wohl frühestens beim zweiten Riesenslalom-Weltcup Mitte Dezember in Val d’Isère/Frankreich geben wird. „Mein Fokus liegt auf dem Riesenslalom, aber ich plane, auch wieder im Slalom zu starten,“ sagte Schmid bei der DSV-Einkleidung vergangene Woche.
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- Stefan Luitz (31, SC Bolsterlang): Es ist die bittere Fortsetzung einer nicht enden wollenden Pechsträhne. Anfang vergangener Woche zog sich Luitz einen Syndesmosebandriss sowie einen Bruch des rechten Außenknöchels zu und wird vermutlich die gesamte Saison 2023/24 verpassen. Der Bolsterlanger erlitt die Verletzung bei einem Einfädler beim Training auf dem Pitztaler Gletscher.
Luitz meldete sich inzwischen bei Instagram zu Wort: „Momentan fehlen mir noch die richtigen Worte. Lange habe ich mich nicht mehr so wohl auf Ski gefühlt und hatte so viel Spaß. Ich hatte mich so auf den Auftakt gefreut und jetzt heißt’s plötzlich wieder Game over?“ Eine zunächst befürchtete Operation sei immerhin nicht nötig, stattdessen trägt er nun für die nächsten Wochen einen Gips. „Ich versuche, so schnell wie möglich wieder zurück zu kommen.
Ich halte euch weiterhin auf dem Laufenden, aber jetzt muss ich erstmal die Füße still halten“, schrieb Luitz an seine Fans. In der Vergangenheit war der Riesenslalom-Spezialist schon häufig von schweren Verletzungen zurückgeworfen worden. Immer wieder hatte er mit Knie- und Rückenproblemen zu kämpfen. Erst im Frühjahr hatte sich das Ski-Ass nach langem Überlegen dazu entschlossen, seine Karriere fortzusetzen.
„Trotz der schwierigen Saison mit erneuten Rückschlägen habe ich aber gemerkt, das Feuer fürs Skirennfahren brennt noch“, sagte er damals. Im Sommer bereitete er sich mit dem internationalen Team Global Racing in Neuseeland auf den Weltcup-Winter vor, nachdem er den Förderstatus in Deutschland aufgrund ausbleibender Erfolge verloren hatte.
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- DSV mit Mini-Aufgebot: Nur drei DSV-Athleten sind in Sölden am Start: Anton Grammel, Fabian Gratz und Jonas Stockinger. Bei den Frauen ist Emma Aicher gar die Einzige, da dem DSV nach schwachen Leistungen in den Vorjahren im Riesenslalom nur noch ein Startplatz zur Verfügung steht. Aicher erhielt unter anderem den Vorzug vor Jessica Hilzinger vom SC Oberstdorf, die vergangene Saison noch bei acht Weltcup-Riesentorläufen gestartet war, dabei aber nie den zweiten Lauf erreichte. Hilzinger legte stattdessen einen Trainingsblock auf der Diavolezza in der Schweiz ein – zog sich dort aber am Donnerstag eine Knochenstauchung im rechten Sprunggelenk zu. Die 26-Jährige muss nun vier Wochen pausieren und verpasst dadurch auch die ersten zwei Slalom-Weltcups Mitte November in Levi/Finnland.

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